Die Polizei Essen hat ein Ermittlungsverfahren gegen einen Zuschauer eingeleitet, der vor dem Drittligaspiel Rot-Weiss Essen gegen den VfB Stuttgart II die Gedenkminute gestört haben soll. Während Spieler und die meisten Zuschauer im Stadion vor dem 2:2 am Samstag in einer Schweigeminute den Opfern des mutmaßlichen Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg gedachten, hatte ein Mann "Deutschland den Deutschen" geschrien.
Henrik Lerch, Pressesprecher von Rot-Weiss Essen, hatte unmittelbar danach bereits Konsequenzen angekündigt. Der, den unser Ordnungsdienst rausgeholt hat, war der Mann, der 'Deutschland den Deutschen' gerufen hat. Er wurde zur Stadionwache gebracht, bekommt Hausverbot und eine Anzeige wegen Volksverhetzung", berichtete Henrik Lerch, Pressesprecher von Rot-Weiss Essen noch kurz vor der Halbzeit des Spiels gegenüber den Medien.
"Wir haben eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung geschrieben", sagte ein Polizeisprecher am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Demnach sei der Mann vom Ordnungsdienst aus dem Stadion gebracht worden und habe umgehend Hausverbot erhalten. Zunächst hatte der SWR darüber berichtet. Viele Zuschauer im Stadion an der Hafenstraße hatten schnell mit "Nazis-raus"-Rufen reagiert.
Sportlich haben sich Rot-Weiss Essen und der VfB Stuttgart II 2:2 getrennt. Das hilft keinem der beiden Teams so richtig weiter. Beide bleiben unten drin, RWE überwintert auf einem Abstiegsplatz.
"Wir hätten nach dem 2:1 alles tun müssen, um den Sieg nach Hause zu bringen. Aber wir haben das leider nicht geschafft. Wir haben mit unserem schnellsten Spieler Ramien Safi gekontert und als er dann einmal durch war, muss er eigentlich das Tor machen. Schade. So fühlt es sich natürlich an wie zwei verlorene Punkte. Ich glaube, da kann es keine zwei Meinungen geben. Heimspiel und ein direkter Konkurrent als Gegner und wir haben nicht gewonnen - das fühlt sich nicht gut an", monierte Trainer Uwe Koschinat nach Abpfiff.