Schlimmer hätte Uwe Koschinat sich sein Debüt als Trainer von Rot-Weiss Essen wohl kaum vorstellen können. Beim Tabellenletzten VfL Osnabrück, den er noch bis September 2024 selber trainierte, kassierte RWE im Kellerduell der 3. Liga eine vermeidbare 0:2-Pleite. Anschließend musste er sich auch zu Chaoten aus dem RWE-Block äußern.
Aber der Reihe nach: Zunächst musste Koschinat feststellen, dass sich seine Mannschaft an der "Bremer Brücke" ohne acht Spieler vor dem Wechsel teuer verkaufte.
Er betonte bei "MagentaSport", dass er es gut fand, wie oft seine Mannschaft "Durchbrüche" über die Außen schaffte. Doch mehr positive Dinge hatte er nicht auf Lager.
Denn was sich in den beiden Strafräumen zeigte, brachte ihn komplett auf die Palme. Sein erstes Fazit: "Das ist vollkommener Müll, wenn du keine Präsenz in den Strafräumen hast. Das war so ein naives Verhalten."
So zum Beispiel vor dem 0:1, als RWE in Überzahl war, in letzter Instanz aber Mustafa Kourouma von Dave Gnaase ausgetanzt wurde. Und vorne hatte RWE allein zur Pause ein Torschussverhältnis von 12:3 - Koschinat erklärte: "Vorne hatten wir viele Aktionen, wo wir den Fuß nicht dran hatten. Die Schüsse waren für mich gar nicht relevant, die Durchbrüche auf der Seite waren für mich entscheidend, wo wir immer am letzten Mann hängen geblieben sind. Bis zum letzten Schritt war das gut, da war es vor der Pause eigentlich eine Schande, dass wir in Rückstand geraten sind."
Am Ende hat Osnabrück uns wegmalocht, das ist Scheiße für Essen
Uwe Koschinat
Danach hatten die Essener noch 45 Minuten Zeit, das Spiel zu drehen. Doch viel kam nicht mehr. Das machte auch Koschinat wütend, der bilanzieren musste: "Das Spiel wurde immer kleinteiliger. Wir haben das alles nicht sauber raus gespielt. Wir waren brutal schlampig, wir haben immer falsche Entscheidungen getroffen. Am Ende hat Osnabrück uns wegmalocht, das ist Scheiße für Essen."
Nach dem 0:2 war das Spiel entschieden und es kam zu unschönen Szenen im Gästeblock. Essener Besucher brachen ein Tor auf und stürmten in den Innenbereich. Darauf angesprochen wich Koschinat aus: "Ich bin drei Tage hier, da steht es mir in keiner Form zu, das zu beurteilen. Ich bin für den Sport hier, das andere hat alles keine Relevanz für mich. Ich will das nicht schönreden, aber es steht mit nicht zu, das zu kommentieren, denn ich kenne den Ursprung der Situation nicht."