Nicht nur auf dem Rasen war es eine Auswärtsfahrt zum Vergessen, sondern auch auf den Rängen. Fans von Rot-Weiss Essen hatten immer wieder immer wieder Raketen auf das Feld und in die Zuschauerränge geschossen.
Daher musste Referee Michael Bacher das Spiel unterbrechen. Nach einer Unterbrechung ging es weiter, die Pause nutzten einige Essener Akteure, um auf die Fans einzuwirken.
In der neuen Folge des RWE-Talks "vonne Hafenstraße" haben unsere Experten bereits eine mögliche Geldstrafe diskutiert. Jetzt haben sich mit dem Vorstandsvorsitzenden Marc-Nicolai Pfeifer und Vertriebsvorstand Alexander Rang zwei wichtige Funktionäre zu Wort gemeldet.
In einem offenen Brief schreiben sie, die Vorkommnisse in Saarbrücken hätten sie "frustriert und sehr nachdenklich zurückgelassen". "Bei allen RWE-Verantwortlichen kreisen die Gedanken über den Ereignissen, wir müssen die Eindrücke immer noch verarbeiten. Das impulsive und egoistische Verhalten einiger weniger Personen in unserem Block im Ludwigsparkstadion, das beinahe zu einem Abbruch der Partie geführt hätte, hat uns erschrocken, enttäuscht und zu einer schlaflosen Nacht geführt. Insbesondere das mehrfache unverantwortliche Abschießen von Leuchtraketen auf das Spielfeld und in Richtung der Zuschauertribünen hat eine Grenze überschritten, die wir so nicht tolerieren können."
Das Duo distanzierte sich im Namen des Klubs deutlich von der Aktion. "Allen muss klar sein: Niemand darf sich in dieser beschämenden Art und Weise über den Verein und die Werte des Vereins stellen. Diese Haltung deckt sich mit der Meinung aller unserer Gremien und den zahlreichen Zuschriften, die wir seit dem späten Sonntagnachmittag erhalten haben."
Sie kündigten an, die Geschehnisse aufzuarbeiten. Was zudem hinzukommen wird: Eine finanzielle Sanktion. "Die zu erwartende Geldstrafe im hohen fünfstelligen Bereich wird uns empfindlich treffen und sehr schmerzen. Sie wird unsere wirtschaftlichen Erfolge, die daraus entstehenden Möglichkeiten und ebenso die Optionen für die Winter-Transferperiode deutlich einschränken", heißt es.
Angesichts der schlechten sportlichen Lage und diverser Baustellen im Kader eine völlig unnötige Belastung für den Essener Geldbeutel. "In der laufenden Spielzeit haben wir zwar bereits gezielt etwas mehr in den Kader investiert. Ungeachtet dessen sind wir überzeugt vom Potenzial der Mannschaft und gemeinsam mit dem Aufsichtsrat wägen wir ab, ob wir unsere ambitionierten Planauflagen, die alle Vereine besitzen, erfüllen oder bewusst anpassen, um im Winter zusätzliche Handlungsspielräume zu schaffen."