Sportlich verlief der Ausflug nach Sandhausen für den MSV Duisburg am 16. Spieltag der 3. Liga nicht gerade erfolgreich. Ein durch einen Platzfehler begünstigter Treffer von David Otto und ein Eigentor von Sebastian Mai besiegelten schon in der ersten Halbzeit die 0:2-Pleite und damit Saisonniederlage Nummer neun.
Fast einen Monat später, hat die Auswärtsfahrt an den Hardtwald auch ein sportgerichtliches Nachspiel. Die Gästefans präsentierten vor dem Anpfiff eine Choreografie unter dem Motto: "Wir sind die Fans, die immer hier steh'n - bis zum Ende, auch wenn die Lichter ausgeh'n." Neben blauen und weißen Fahnen waren auch bengalische Fackeln ein Teil davon.
Vierte Strafe für den MSV
Das DFB-Sportgericht hat sich nun mit diesem Fall befasst und die Meidericher für insgesamt 20 Fackeln zu einer Geldstrafe von 7000 Euro verdonnert. Davon kann der Verein bis zu 2300 Euro für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwenden, was dem DFB bis zum 30. Juni 2024 nachzuweisen wäre. Der Verein hat dem Urteil zugestimmt.
Es ist bereits die vierte Geldstrafe, die der MSV in dieser Spielzeit aufgebrummt bekommt. Für eine bengalische Fackel am 6. Spieltag zuhause gegen den SC Verl (2:3) und einen Knallkörper, der in der Woche darauf kurz vor Ende der Partie bei Viktoria Köln (0:2) auf das Spielfeld flog, wurden die Zebras zu 1100 Euro verurteilt. Wiederum ein Spiel später, am vorgezogenen 9. Spieltag bei Borussia Dortmund II (0:1), kamen 3850 Euro für mindestens elf Blinker und bengalische Fackeln dazu.
RWE kam bislang günstiger weg, Münster bereits sechsstellig
Besonders schmerzhaft für die Verantwortlichen dürfte jedoch die Strafe für das Verhalten der Anhänger im Derby gegen Rot-Weiss Essen (1:2) gewesen sein. Für insgesamt mindestens 17 Becher und zwei Feuerzeuge, die auf das Spielfeld flogen, einen Knallkörper, der auf Höhe der Torauslinie detonierte und einen diskriminierenden Spruch, den "mehrere Duisburger Zuschauer" in Richtung RWE-Fans riefen, kamen satte 24.450 Euro zusammen.
Damit stehen die Zebras noch vor dem Jahreswechsel bereits bei einer Gesamtsumme von 36.400 Euro, die für Strafzahlungen aufgebracht werden mussten. Zum Vergleich: Rot-Weiss Essen wurde bislang zu 16.800 Euro (für 40 bengalische Feuer beim Spiel in Dortmund) verdonnert.
Der Drittligist, der im bisherigen Saisonverlauf mit Abstand am tiefsten in die Tasche greifen musste, ist jedoch Preußen Münster. Von den insgesamt 125.585 Euro kamen allein 106.950 Euro aufgrund der Pyro-Show, die den Anpfiff im Pokalspiel gegen den FC Bayern um drei Minuten verzögerte, zusammen.