Willkommen in der 3. Liga. Mit Blick auf die letzten drei Partien lässt sich sagen, dass Rot-Weiss Essen endgültig in dieser speziellen Klasse angekommen ist. Positiv wie negativ.
In der Regel ist diese 3. Liga geprägt von engen Ergebnissen, vom Kampf um jeden Meter, bis zuletzt geht es gefühlt für 90 Prozent der Mannschaften nach oben oder unten noch um etwas.
Was oftmals auf der Strecke bleibt, sind die Attraktivität, die spielerischen Elemente. So auch bei RWE. Kämpferisch kann man der Truppe von Trainer Christoph Dabrowski nichts vorwerfen, die Spieler hauen sich rein, pflügen das Feld um und geben keinen Ball verloren.
Defensiv steht die Mannschaft auch gut, nach dem schlimmen Start ist das Abwehr-Gebilde nun deutlich stabiler, auch ohne Kapitän Daniel Heber. Allerdings geht das aktuell zu Lasten der Offensive.
Und hier muss der Ansatzpunkt gewählt werden für die kommenden Wochen. Denn speziell zuhause tut sich RWE extrem schwer. Und es geht nicht darum, dass man über Chancenwucher diskutieren muss oder Angreifer, die ihre Möglichkeiten in Serie vergeben.
Die Essener haben derzeit schlichtweg keine Chancen. Sowohl gegen Meppen, die mit einer langen Sieglosserie an die Hafenstraße kamen, als auch Halle, das auswärts nichts gerissen hat. Gegen beide Kellerkinder hat RWE aus dem Spiel in 180 Minuten keine einzige Chance erarbeitet. Zwischendurch in München fiel der Ausgleich in der Nachspielzeit durch einen ruhenden Ball.
Jetzt kann man sagen, in den beiden Heimspielen wurde RWE jeweils ein klarer Strafstoß verweigert, zudem waren die Bedingungen gegen Halle speziell aufgrund des Wetters. Doch den Kern trifft das nicht. Bei allem Wissen um das Spezielle dieser Liga - Dabrowski muss es mit seiner Mannschaft nun angehen, dass aus dem Spiel heraus wieder etwas mehr Gefahr entsteht.
Die Spieler dafür sind da, Clemens Fandrich, Felix Götze, die schnellen Außenspieler, Thomas Eisfeld. Und wenn aus der Begegnung heraus nichts gehen will, dann sollten zumindest die Standards nicht in Reihe irgendwo im Niemandsland landen.
Es ist derzeit Meckern auf recht hohem Niveau, denn nach dem Start war nicht damit zu rechnen, dass die Essener ein ordentliches Polster auf die Abstiegsränge haben. Und niemand erwartet, dass die Essener die Liga im Sturm erobern, doch ein wenig mehr Esprit darf es in den kommenden Wochen doch sein.