Nach der 1:3-Niederlage gegen Waldhof Mannheim platzte Aziz Bouhaddouz am Magenta-Sport-Mikrofon in der vergangenen Woche der Kragen. Ein Interview, das viel über die Stimmung beim MSV Duisburg aussagt. Sportdirektor Ivo Grlic gab an, dass beim MSV intern ständig Tacheles geredet werde. „Wir stehen zurecht da unten“, stellte Grlic klar, der mit der Mannschaft am Sonntag durchaus hart ins Gericht ging.
„Ich erwarte, dass man sich in der Krise die Ärmel hochkrempelt und alles für den MSV gibt. Es steht zu viel auf dem Spiel. Wir haben viele erfahrene Spieler. Da muss ein Stück weit mehr kommen.“ Der Auftritt, den die Zebras im Dreisamstadion ablieferten, konnte den Sportdirektor speziell im ersten Durchgang nicht zufrieden stellen. „Wir waren nicht gut im Spiel und haben zu schnell die Bälle verloren“, monierte Grlic, der einen extrem wackligen Rolf Feltscher erlebte. „Auf der rechten Abwehrseite hatten wir große Probleme.“
Grlic tritt mit den Fans in den Dialog
Der Ex-Profi vermisste von seinen Spielern „die Aggressivität, den absoluten Willen, das Spiel machen zu wollen.“ Auffällig: Auch in Freiburg trat Grlic wieder mit den Fans in den Dialog. Dem 46-Jährigen ist der ständige Meinungsaustausch enorm wichtig. Der Mannschaft geben die Anhänger noch immer ihre volle Rückendeckung. Der Sportdirektor ist für viele MSV-Fans allerdings spätestens seit der Verpflichtung von Gino Lettieri nicht mehr tragbar. Grlic ist sich der Kritik bewusst, möchte den Verein aber wieder in ruhigeres Fahrwasser führen.
Dafür benötigen die Zebras dringend Punkte, am besten schon am kommenden Samstag gegen den SC Verl. Gegen die Mannschaft von Guerino Capretti gerieten die Meidericher in der Vorsaison völlig unter die Räder. Nach der 0:4-Heimpleite schlug die Stimmung vor knapp einem Jahr um. Der MSV wird ohnehin gezwungen sein, im Winter noch einmal aufzurüsten. Vorausgesetzt, der Geldbeutel lässt es zu.