Ausgangslage: Durch die Corona-Ausfälle im MSV-Lager verschob sich der Drittligabeginn für die Mannschaft von Pavel Dotchev um zwei Wochen – keine einfache Situation für die Zebras. Aufsteiger Havelse verlor sein erstes Profispiel überhaupt in Hannover mit 0:1 gegen Saarbrücken. Zum ersten Mal seit zehn Monaten waren wieder Fans, darunter einige wenige TSV-Anhänger, in der Schauinsland-Reisen-Arena zugelassen. 7.661 Zuschauer machten dementsprechend einen hochmotivierten Eindruck und sorgten für gute Stimmung im Stadion.
Fünf Neue: Dotchev vertraute in seiner ersten Elf auf fünf der insgesamt elf Neuzugänge. Leroy Kwadwo und Rolf Feltscher besetzten die Außenverteidigerpositionen. Marvin Ajani und Alaa Bakir sollten die Offensive beleben. Niclas Stierlin begann etwas überraschend im zentralen Mittelfeld neben Marlon Frey. Orhan Ademi stürmte für Aziz Bouhaddouz. Dominic Volkmer und Stefan Velkov bildeten die wenig geforderte Innenverteidigung, so dass Oliver Steurer nur ein Bankplatz blieb. Am gewohnten 4-2-3-1-System hat sich gegenüber der Vorsaison nichts geändert.
Analyse: Die Gäste legten vom Anpfiff weg eine harte Gangart an den Tag, die viele frühe Fouls verursachte. Einen daraus resultierenden Freistoß von Moritz Stoppelkamp setzte Stefan Velkov per Kopf an den linken Pfosten (4.). Duisburg fand stark in die Partie und suchte schwungvoll den Weg nach vorne. Einzig ein Treffer fehlte. Havelse konnte froh sein, die Anfangsviertelstunde schadlos überstanden zu haben und suchte nach Lösungen, während sich die Zebras bis zum Pausenpfiff immer wieder druckvoll Richtung Strafraum bewegten.
Ademi sticht: Duisburg belohnte sich nach 25 Minuten. Kapitän Moritz Stoppelkamp blieb mit seinem Schussversuch zunächst am Abwehrblock der Niedersachsen hängen. Frey visierte nach dem Abpraller eigentlich auch das Tor an, bis der Ball eher zufällig bei Ademi im Sechzehner landete. Der Stürmer fackelte nicht lange und versenkte die Kugel per Flachschuss im unteren rechten Eck. Die Hausherren hielten danach die volle Kontrolle. Einziges Manko zu diesem Zeitpunkt: Rolf Feltscher, erneut Ademi und Stoppelkamp (Latte) verpassten es wenig später die Führung noch in der ersten Hälfte auszubauen.
Elfer in die Wolken: Auch nach dem Seitenwechsel hatten die Meidericher die Partie im Griff. Feltscher prüfte TSV-Keeper Norman Quindt aus gut 30 Metern. Als es gerade anfing zu regnen, brachte Velkov Fynn-Luca Lackenmacher mit einem leichten Kontakt in der Box zu Fall. Doch Yannik Jaeschke jagte den Ball vom Punkt in den Himmel. Die ungenutzte Ausgleichschance ließ Havelse erwachen. Das Team von Rüdiger Ziehl wurde deutlich mutiger. Leo Weinkauf musste gegen den kurz vor ihm frei auftauchenden Jaeschke ernsthaft eingreifen (62.) – zu zentral.
Entscheidung durch Pusch-Blitz: Mitten in der Drangphase der Gäste schlug der MSV wieder zu. Nach einem Konter wurde Bakir, der nach seiner Auswechslung sehr viel Applaus erntete, im Gästestrafraum von den Beinen geholt. Der konsequente Schiedsrichter Patrick Kessel entschied wieder sofort auf Elfmeter. Stoppelkamp machte es besser und verwandelte eiskalt (66.). Exakt 28 Sekunden nach seiner Einwechslung für Bakir löste Kolja Pusch zwei Minuten später einen Jubelstrom aus. Der Neuzugang aus Uerdingen feierte einen Einstand nach Maß, ließ zwei Gegenspieler stehen und schob lässig zum 3:0 ein – die Entscheidung.
Ausblick: Der Auftakt ist dem MSV mit dem souveränen Pflichtsieg gelungen. Wie wichtig die drei Punkte waren, bestätigt ein Blick auf den Spielplan. Bis zum 21. August stehen drei knifflige Auswärtsaufgaben in Folge an. Nach Saarbrücken (Samstag) geht es zum Nachholspiel nach Osnabrück (Mittwoch). Drei Tage später ist die Dotchev-Elf in Magdeburg gefordert.