Den ersten Lohn gab es schon in der Hinrunde, als er drei Mal in Liga drei eingewechselt wurde. Und in Bielefeld nur am Pfosten scheiterte.
Nun werden die konstanten Leistungen weiter belohnt. Denn Coach Mario Basler hat entschieden, dass der Angreifer die komplette Vorbereitung bei den Profis bestreiten darf. Und es gibt viele Vorschusslorbeeren für den 22-Jährigen, dem viele auch drei Klassen höher den Durchbruch zutrauen. Auch der Sportliche Leiter Frank Kontny lobt Candan: „Bevor ich irgendwo eine Wundertüte von Außen hole, weiß ich, dass Fatih eine Chance verdient hat. Wer in 16 Spielen 21 Tore schießt, da muss ich keinen adäquaten Perspektivspieler holen. Jetzt liegt es an ihm, in der Vorbereitung zu überzeugen. Mario Basler hat klar gesagt, er nimmt immer die besten 18 mit zu den Partien.“
Bevor die erste Nominierung am 21. Januar gegen Münster ansteht, hat der Ex-Spieler der Tgd. Essen-West allerdings erst einmal viele neue Eindrücke zu verkraften. Den ersten Laktattest, das erste Trainingslager mit drei Einheiten am Tag. Daher backt er auch noch kleine Brötchen. „Ich will jetzt erst einmal in den Profibereich reinschnuppern. Denn an viele Sachen muss ich mich erstmal gewöhnen. Hier ist alles härter, schneller, einfach besser.“
Das erste Ausrufezeichen wollten Candan und Co. eigentlich am Montag beim DERBY CUP in der Essener Grugahalle setzen, doch die Kleeblätter schieden trotz eines Candan-Treffers gegen den MSV sehr schnell aus. Der Knipser ärgerte sich über das Ausscheiden: „Wir hatten gegen Duisburg alles im Griff, haben uns dann ein Tor selber reingeschossen und die Linie verloren.“ Doch mittlerweile ist das Aus abgehakt und Candan kämpft in der Vorbereitung, im Trainingslager teilt er sich ein Zimmer mit Wintereinkauf Anel Dzaka, um seine Chance im Angriff der Oberhausener. „Die 21 Tore haben mir geholfen, dass ich nun oben dabei bin. Jetzt bin ich froh über die Chance. Mir wurde gesagt, es geht jetzt wieder alles von vorne los und das ich einfach Gas geben muss. Es liegt an mir zu zeigen, was ich kann.“
Schließlich läuft der Vertrag von Candan im Sommer aus. Und je mehr Einsätze er bei den Profis vorweisen kann, desto besser wird auch seine Verhandlungsposition. Wobei er erklärt: „Ich würde gerne bleiben, mal sehen, was die Gespräche bringen. Ich fühle mich hier pudelwohl, die meisten Spieler kenne ich schon lange.“
Und sollte es trotz allem Bemühen nicht mit dem sofortigen Durchbruch in Liga drei klappen, dann holt er sich die wichtige Spielpraxis weiter bei der U23, wenn es der Spielplan hergibt. Candan: „Klar, damit hätte ich kein Problem. Denn es ist am Ende egal, wer oben auf dem Platz steht. Für unsere zu Beginn ganz neu zusammengestellte Mannschaft zählt nur der Klassenerhalt. Und ich versuche alles zu geben, um meinen Anteil leisten zu können.“