Was der eine gerade hinter sich hat, steht dem anderen bevor. Beide sehen sich neugierigen Journalisten gegenüber. Die Fragen an den belgischen Stürmer sind eigentlich längst gestellt und auch beantwortet, dennoch bleibt er sitzen. „Ich will auch noch hören, was Marco so erzählt“, sagt er und zwinkert seinem Mannschaftskollegen zu.
Ein paar Minuten später wird Christ darauf angesprochen, dass er in der vergangenen Saison bester Fortuna-Torschütze war. Lawarée greift mit einem breiten Grinsen ein: „Das war Zufall. Ich bin wieder da!“ Er steht auf und lacht sich auch ein paar Meter weiter noch schlapp. Auch Christ muss unterbrechen, da er selbst in Gelächter verfallen war.
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Die Stimmung im Team ist also bestens. „Eine gute Kameradschaft haben wir aber nicht erst seit diesem Jahr. Das war in der letzten Saison nicht anders. Innerhalb der Truppe hat sich immer jeder mit jedem gut verstanden“, betont der Mittelfeld-Akteur, der die Frage auf seine Torjäger-Qualitäten aber auch noch selbst beantwortet hat: „Das ist doch eigentlich egal. Für mich persönlich war es schön, dass ich so der Mannschaft helfen konnte. Aber wenn Axel jetzt wieder richtig fit ist, wird er in einigen Situationen als erfahrener Spieler wieder voran gehen.“
Sein Zusatz: „Aber ganz ehrlich: Wenn ich dieses Jahr wieder elf Treffer erziele, hätte ich nichts dagegen.“ Auch wenn man ihn zweifelsohne als „Aufstiegshelden“ bezeichnen kann, war für Christ die Saison nicht durchweg ein bezauberndes Feuerwerk. Nach dem Heimspiel gegen Stuttgart II musste er von vielen Seiten ganz schön Prügel einstecken. „Ich habe in meiner Karriere schon einige Schicksalsschläge erlebt. Auch, was Verletzungen angeht. Auf meiner Autogrammkarte steht als Motto nicht umsonst ‚Nie aufgeben!’.“
Er fügt hinzu: „Ich bin mit 28 Jahren in einem richtig guten Alter. Ich möchte weiter beweisen, was ich drauf habe.“ Eine defensivere Spielweise, die man eine Liga höher durchaus erwarten darf, käme dem Techniker mit Kämpferherz aber nicht gerade entgegen. Was er selbst darüber denkt: „Ich denke nicht, dass sich an unserer Taktik etwas ändern wird. Variabel sind wir sowieso. Wir müssen auf jeden Fall wieder alle richtig gut gegen den Ball arbeiten.“
Nach dem tollen Aufstieg fiebert nun ganz Düsseldorf dem Pokalknaller gegen den Hamburger SV entgegen. Die Haupttribüne ist bereits komplett ausverkauft, es wäre keine Überraschung, wenn die Arena wieder bis auf den letzten Platz gefüllt wäre. Christ: „Das ist ein Highlight für alle. Wir hoffen ganz klar auf eine Überraschung. Warum sollen wir nicht auch den HSV schlagen?“ Sein abschließender Zusatz: „Vielleicht ist es auch ein Vorteil, dass die Hamburger vor der Saison noch nicht so eingespielt sind.“