Der erste Bundesliga-Aufstieg in der Vereinsgeschichte von Holstein Kiel hatte sich schon länger angebahnt, am Samstagabend machte der Zweitliga-Tabellenführer den Sprung ins Oberhaus mit einem 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf perfekt.
Nach Abpfiff brachen alle Dämme bei Fans, Verantwortlichen und Spielern. Mittendrin: Timo Becker. Der gebürtige Hertener und frühere Schalke-Profi gehörte aufgrund einer Verletzung nicht zum Kader, leistete aber dennoch seinen Beitrag - er ging bei den Feierlichkeiten voran.
Schon vor dem Spiel nahm Becker an einem Fanmarsch teil. Nach der Partie heizte er den Fans auf dem längst gestürmten Rasen im Holstein-Stadion mit dem Mikrofon in der Hand ein. Und auch im Interview bei Sky gab sich Becker nicht gerade zurückhaltend.
Er werde drei Tage lang nicht schlafen, sondern sich "geisteskrank einen hinten der Binde kippen und ganz Kiel auseinander nehmen", kündigte Becker an. "Ich werde das Stadion abreißen und haue hier alles kurz und klein. Diesen Tag werde ich nie vergessen."
Für Becker ist es bereits der zweite Bundesliga-Aufstieg seiner Karriere. Vor zwei Jahren gelang ihm dies mit Schalke. Wobei Becker nur die Hälfte der Saison in Gelsenkirchen spielte, die Rückserie verbrachte er leihweise bei Hansa Rostock.
Das hielt Becker damals nicht davon ab, bei der Aufstiegsparty mit den Fans aufzudrehen. Kein Spieler feierte mehr und lauter als Becker. Anders als damals ging der 27-Jährige in dieser Saison bei Kiel auch auf dem Platz voran. Der Abwehrmann ist Stamm- und Führungskraft und und trug sogar zehn Torbeteiligungen zur erfolgreichen Saison bei (sieben Tore, drei Vorlagen).
Da werden es die Holstein-Kiel ihm sicher verzeihen, dass er öffentlich immer wieder mit seiner Liebe zu Schalke kokettierte - wie bei seinem Besuch in der Nordkurve vor einigen Wochen, als er im S04-Trikot gemeinsam mit Steven Skrzybski - ebenfalls ein Ex-Schalker in Kiel - den Sieg der Gelsenkirchener gegen Nürnberg feierte.
Selbst in der Aufstiegsnacht der Kieler zeigte Becker offenbar seine Verbundenheit zu seinem Herzensverein. Bilder in den Sozialen Medien zeigen ihn bei den Feierlichkeiten im Retro-Schalke-Trikot.