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Bochum verpasst Sieg gegen Hamburg

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Der VfL Bochum hat sich mit seinem sprichwörtlich letzten Aufgebot im ausverkauften Ruhrstadion ein 0:0 gegen den Tabellenzweiten Hamburger SV erkämpft.

In einer von Taktik und Zweikämpfen geprägten Partie auf überschaubarem Niveau neutralisierten sich die beiden Zweitligisten fast über die gesamte Spielzeit.

VfL-Trainer Robin Dutt musste auf zehn Profis verzichten, in der Startelf gab es im Vergleich zum 1:3 in Bielefeld drei Änderungen. Lee, Zoller, Gyamerah und Janelt mussten passen. Hinten rechts verteidigte der gut aufgelegte Kapitän Stefano Celozzi, links vertraute der Trainer dem 17-jährigen Stelios Kokovas, der damit sein Zweitliga-Debüt feierte. Vorne meldete sich Lukas Hinterseer wieder fit, und als Zehner agierte Görkem Saglam. Anders als sonst blieb eine ständige Rotation der Dreierreihe aus: Saglam besetzte das Zentrum, Tom Weilandt kam zunächst über links und Milos Pantovic über rechts. Hinterseer bot sich bevorzugt über rechts oder eben im Zentrum an.

Sonnenschein, ausverkauftes Haus, und die Partie begann entsprechend schwungvoll. Bochum mühte sich um Druck, hätte aber fast das frühe 0:1 kassiert: Khaled Narey entwischte nach einem Konter einmal dem ansonsten ordentlichen Kokovas, sein Schuss klatschte an den rechten Außenpfosten (6.). Der VfL ackerte und rackerte und stellte den im Spielaufbau behäbig wirkenden HSV gut zu. Hamburg, immerhin Tabellenzweiter, mit Köln der Liga-Krösus und zum Aufstieg verdammt, kam kaum ins Spiel. Milos Pantovic, der dank des aufmerksamen Celozzi über die rechte Seite häufig zum Zug kam, vergab die erste bessere Chance (18.), ehe wie aus dem Nichts der HSV vor dem Kasten von Manuel Riemann auftauchte. Eine Flanke des ansonsten wirkungslosen Bakery Jatta köpfte Berkay Özcan aus fünf Metern genau in die Mitte: Riemann parierte (21.).

Vier Minuten später verpasste der VfL die Krönung seines besten Spielzugs. Saglam, mit Licht und Schatten unterwegs, schickte Hinterseer, dessen scharfe Hereingabe von rechts bei Robert Tesche landete. Der Ex-Hamburger scheiterte aus gut elf Metern am stark parierenden Julian Pollersbeck.

Das war es dann weitgehend in der ersten Halbzeit, in der sich beide Teams auch immer wieder einfache Fehler erlaubten, sich neutralisierten. Eine zähe Angelegenheit, die mit dem leistungsgerechten 0:0 zur Pause bat.

Nach dem Wechsel passierte erst einmal nichts. Beide Teams gönnten sich Ballverluste in Serie, eine Art Tennis auf dem Fußballfeld war die Folge. Trotzdem hatten die Hamburger wieder die Chance zur Führung, Jatta aber verzog kläglich (53.). Der VfL hatte seinen ordentlichen Spielaufbau der ersten halben Stunde verloren, Hamburg wurde ein wenig stärker, zumindest spielbestimmend. HSV-Trainer Hannes Wolf reagierte auf das für ihn unbefriedigende Remis, brachte Lewis Holtby und Gideon Jung für die blassen Jatta und Mangala. Jetzt aber durfte sich Pollersbeck, der Hüne im HSV-Tor, auszeichnen. Als die Bochumer lautstark Elfmeter forderten, nachdem Hinterseer leicht eingefädelt hatte, kam der Ball zu Weilandt, der seinen Meister aber in Pollersbeck fand (64.).

Das Hauptaugenmerk lag aber weiterhin auf der kontrollierten Defensive, auf Einsatz und Leidenschaft in den Zweikämpfen. Von Spielfluss war hüben wie drüben fast nichts zu sehen, der HSV agierte offensiv erschreckend schwach. Bochums Görkem Saglam nahm sich nochmal ein Herz in Minute 82, sein Schuss strich knapp rechts vorbei, und auf der anderen Seite scheiterte Lewis Holtby an Riemann, ehe es doch noch einen großen Aufreger gab: In der Schlussminute prallte ein Ball von Pantovic im HSV-Strafraum an den Arm von van Drongelen. Manche Schiedsrichter pfeifen das, manche nicht. Lasse Koslowski pfiff nicht.

Dann war, nach dem Hinspiel, das zweite 0:0 zwischen den beiden Traditionsteams in der 2. Liga Geschichte. Und wenn der HSV so weiter spielt, könnte es durchaus in der nächsten Saison eine Neuauflage geben.

Autor: Ralf Ritter

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