Für den 31-jährigen Außenverteidiger ist nach einem Dutzend Jahren im Geschäft so ein Aufenthalt eine dringende Notwendigkeit. Besonders, wenn es gilt ein neues Team kennen zu lernen. Nach wenigen Tagen hat er sich bereits ein erstes Urteil gebildet „Das ist hier schon relativ harmonisch. Hier wird ein fairer Umgang gepflegt und was mir besonders gefällt, der Respekt vor den Mitspielern ist sehr groß.“
Aber auch Rothenbach hat sich bereits Respekt verschafft. Sportvorstand Jens Todt: „Mit ihm haben wir einen gestandenen, intelligenten Profi verpflichtet, der sowohl auf dem Platz als auch außerhalb des Rasens eine große Portion Gelassenheit ausstrahlt. Außerdem bringt er ein riesengroßes Kämpferherz mit, weshalb er für eine Führungsrolle prädestiniert ist.“
Die neuen Kollegen kennenzulernen ist für ihn noch die leichteste Übung: „ Vielen habe ich schon auf dem Platz gegenüber gestanden. Da gibt es keine Berührungsängste.“ Dagegen wird es sicherlich ein paar Tage brauchen, bis sich Rothenbach auch eine Führungsrolle im Team erarbeitet hat. Dass ihm dies gelingt, daran zweifelt Todt nicht. „Er wird unserem Team richtig gut tun.“ Rothenbach hat sich bei St. Pauli den Ruf des Teamplayers erarbeitet, einer der zupacken kann.
Das stellt er, wenn es sein muss, auch außerhalb des Rasens unter Beweis. Rund um das Millerntor kursiert unter seinen ehemaligen Mannschaftskollegen noch immer eine Geschichte, die sich auf Mallorca ereignet hat: Als beim Feiern nach einem Aufstieg ein Teamkollege ausgelassen auf der Theke tanzte und dabei zu stürzen drohte, stellte Kraftpaket Rothenbach seinen Mitspieler mit einem festen Griff kurzerhand sicher auf den Boden. Der Rechtsverteidiger lebt halt auch von seiner Physis.
Zum Ende seiner Karriere noch einmal für den VfL Bochum aufzulaufen, dafür hat er nicht lange überlegen müssen. „Ich kenne Andreas Bergmann seit meinem 16. Lebensjahr, als er mich nach Karlsruhe holte. Zu ihm habe ich absolutes Vertrauen.“