Sonne. Strand. Meer. Erholung. Klemen Lavric lässt momentan die Seele baumeln. Ein Slowene in Kroatien - dem Land, in dem er 2003 für Hajduk Split und 2004 für Inter Zapresic auf Torejagd ging, bevor ihn sein Weg über Dynamo Dresden (17 Saisontore) zum MSV Duisburg in die Bundesliga führte. Die Bilanz nach zwölf Monaten im Zebra-Dress: 1.625 gespielte Minuten, sieben Treffer inklusive DFB-Pokal. "Eigentlich hatte ich mir zehn Tore vorgenommen, konnte aber nicht in allen Partien auflaufen. Die erste Runde beim MSV war schwer für mich", gesteht der Brecher ein, "ich bin vier Monate wegen einer schweren Sehnen-Verletzung ausgefallen, musste mich erst wieder langsam heranarbeiten. Schade, dass es am Ende nicht zum Klassenerhalt gereicht hat." Kurz vor Bundesliga-Toreschluss ließ sich "KL" nicht zu einer konkreten Aussage hinreißen, ob mit ihm auch in der Zweiten Liga bei den Zebras zu rechnen sei. "Dazu kann ich nichts sagen", zuckte er mit den Schultern. Jetzt stellt er immerhin fest: "Wenn nichts passiert, dann bin ich am 3. Juli zum Trainings-Auftakt an der Westender Straße. Ich habe noch zwei Jahre Vertrag in Duisburg, natürlich wäre ich gerne in der ersten Klasse geblieben, aber wir können ja bald wieder dahin zurückkommen." Mit Neu-Coach Rudi Bommer führte der Nationalspieler bereits ein Gespräch, sein Eindruck deckt sich mit dem von Führungsspieler Georg Koch: "Herr Bommer ist ein guter, sympathischer Typ. Ich denke, er ist der richtige Trainer für Duisburg." Dass Koch für drei weitere Jahre beim Bundesliga-Gründungs-Mitglied verbleibt, sieht Lavric ebenfalls positiv: "Georg ist für uns ein wichtiger Mann, er ist Kapitän und Gallionsfigur. Ganz entscheidend wird sein, dass bei uns Teamgeist und Harmonie vorhanden sind und alle zusammen sagen: Wir wollen zurück in die Bundesliga." Beim Blick auf das Personal sagt der Slowene: "Wenn ich mir die Spielerverpflichtungen so ansehe, dann muss ich schon sagen: Der MSV ist erster Favorit auf den Aufstieg." Gerade in der Offensive verfügt Bommer mit Markus Daun, Markus Kurth, Mo Idrissou und eben Lavric über reichlich Qualität. "Wir haben gute Alternativen, das kann sich in der Saison auszahlen", findet der teuerste Vorjahres-Neuzugang (rund eine Million Euro Ablöse), "wir müssen vom ersten Spiel an die richtigen Schritte als Team machen, konzentriert in jede einzelne Partie gehen. Sonst kann man sich schnell alles kaputtmachen." Was die Stimmungs-Lage in der Revier-Stadt angeht, spürt Lavric neuen Mut: "Ich bin sicher, dass die Fans wieder kommen und nach dem Abstieg nicht mehr trauern. Wir brauchen sie als zwölften Mann. Es geht nur mit ihnen, der Truppe und Präsident Walter Hellmich zusammen." Der Knipser selbst hat die Beine noch nicht allzu lange hochgelegt. Nach der Bundesliga, die im Mai ihre Pforten schloss, düste der Ex-Dynamo zur National-Elf, trug mit den Slowenen zwei Tests gegen die WM-Teilnehmer Trinidad & Tobago (3:1) sowie die Elfenbeinküste (0:2) aus. Lavric: "Gegen Trinidad habe ich zwei Stück vorbereitet, gegen die Elfenbeinküste kamen wir leider nicht zum Erfolg. Das war aber auch eine richtig gute Mannschaft, die bei der WM nur deswegen ausgeschieden ist, weil sie mit Holland und Argentinien eine starke Gruppe hatte." Lavric stellt fest: "Ich hatte nur 20 Tage frei. Für die neue Spielzeit muss meine Batterie komplett aufgeladen sein." Um den MSV wieder nach oben zu ballern...
MSV: Angreifer Lavric von Personal-Politik angetan
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