In zwei Tagen geht es los, wenn die Oberhausener im Trierer Moselstadion den Abstiegskampf einläuten. Zur ungewohnten Mittagszeit (13 Uhr) wird die Partie von Schiedsrichter Manuel Gräfe angepfiffen, bis dahin ist noch einiges aufzuarbeiten, wie das Training am Mittwoch aufzeigte. Kurz vor dem Auftakt der Rückserie unterhielt sich RS mit RWO-Coach Eugen Hach über sein Team.
Eugen Hach, am Mittwoch wurde lange und akribisch trainert, obwohl die Elf nur wenig echte Einsatzzeit hatte. Gab es so viel zu verbessern?
Wir müssen endlich die Schlafmützigkeit ablegen. Ich rede seit drei Monaten über taktisches Verhalten, über Verschieben, über Doppeln. Manchmal ist weniger auch mehr, einige meinen, sie müssen kreuz und quer laufen. Ich muss das immer wieder ansprechen, der eine oder andere tut sich schwer, aber wir werden natürlich nicht aufgeben.
Nach dem Training gab es eine Ansprache. Worum ging es?
Ich muss die Truppe auf Spannung halten. Diese Diskussionen und die Erklärerei gehen irgendwann auf die Nerven, wenn man alle zwei Tage das Gleiche sagen muss. Ich erwarte von denen, die es begriffen haben, dass sie die anderen führen.
Wenn es gut läuft...
...schießen die Angreifer wie am Mittwoch in 15 Minuten nicht ein Mal auf das Tor.
Trotz der geringen Intensität waren alle kaputt. Warum?
Weil sie permanent mitdenken müssen. Da ist man alle, obwohl wir nicht viel gelaufen sind.
Auch mit Leandro Simioni gab es noch ein Gespräch. Mit welchem Inhalt?
Er hat mich gefragt, was er noch besser machen kann. Nach seinem starken Trainingslager war er gegen Schalke nicht ganz so gut drauf. Ich habe ihm abermals verdeutlicht, dass er Gas geben muss, um in die Elf zu kommen.
Mit Blick auf den Samstag. Steigt der Puls bereits?
Ja klar, auch die Spieler merken, der Trainer ist angespannt, konzentriert. Ich will endlich die Dinge sehen, über die wir seit Wochen reden, die wir trainieren. Wir dürfen uns nicht viel erlauben, die Spannung ist auch in der Mannschaft spürbar. Jeder will wissen, ob er dabei ist oder nicht.
Man erkennt, Sie sind wirklich mit Adleraugen im Training dabei. Lehnt sich ein Kicker zehn Sekunden zurück, wecken Sie ihn gleich auf.
Wir haben keinen Parkplatz auf dem Feld. Ich erwarte von allen, immer hellwach zu sein.
Gegen Schalke gab es die Generalprobe für Trier und einige Erkenntnisse. Zum Beispiel kam der Gegner wieder zu leicht über die linke defensive Seite von Adrian Aliaj bis zur Grundlinie.
Genau das habe ich auch nochmal angesprochen. Ich muss mich an das halten, was vorgegeben ist. In erster Linie muss die Null stehen, das erwarte ich von ihm.
Zudem war das Loch zwischen Mittelfeld und Angriff zu groß, korrekt?
Besonders in den ersten 25 Minuten. Man muss erkennen, wann man sich ins Mittelfeld schieben muss. Erst nach einem Brüller vom Trainer waren alle wach, danach ging es, es gab im Anschluss auch sehr viel Positives.
Da sind wir wieder bei der Anfangslethargie. Wie kriegen Sie die aus der Elf?
Vielleicht müssen wir uns eine Stunde warmlaufen. Es ist ja nicht der Sinn der Sache, alle vorher anzuschreien. Es muss eine Eigendynamik her.
Nico Frommer zeigte, er weiß, wo er stehen muss.
Er fühlt sich wohl, er ist quicklebendig. Er wird seine Treffer erzielen.
Haben Sie Ralf Keidel auch so stark gesehen?
Ja, er ist ein Aktivposten, eine Führungsperson. Er macht überall seinen Job.
Was erwartet Sie in Trier?
Ein unangenehmer Gegner, zudem ein Trainer, der seine Mannschaft richtig heiß macht. Vor allem zuhause sind sie sehr aktiv. Wir haben aber keine Angst, wenn wir richtig zu Werke gehen, haben wir gute Chancen, dort etwas zu holen.
Mit welcher Taktik? Flucht nach vorne oder hinten dicht?
Das hängt auch davon ab, ob Thomas Cichon spielen kann. Für beides haben wir etwas im Kopf. Ich denke, egal wie ich mich entscheide, es wird funktionieren.