Der "Fall für Drei" um den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga entwickelt sich zwei Spieltage vor dem Saisonende zur reinsten Nervenschlacht. "Wir steigen auf, weil wir den größten Konkurrenzdruck im Kader haben", eröffnet Trainer Eugen Hach von der SpVgg Greuther Fürth die entscheidende Phase im Fernduell mit den punktgleichen Teams von Eintracht Frankfurt und dem FSV Mainz 05 (alle 56 Zähler).
Sogar Bayern-Manager Hoeneß glaub an Greuther Fürth
Selbst Manager Uli Hoeneß vom deutschen Meister Bayern München glaubt nach der 0:3-Pleite seiner Profis im Jubiläumsspiel am vergangenen Dienstag in Fürth an den großen Wurf der Franken. "Wenn sie diese Euphorie über die letzten zwei Partien retten können, dann steigen sie sicher auf."
Als Tabellendritter haben die zuletzt in zwölf Spielen ungeschlagenen Fürther (52:31 Tore) auf Grund der mehr erzielten Treffer gegenüber der Eintracht (51:30) und der besseren Tordifferenz im Vergleich zu den Mainzern (55:37) derzeit einen mentalen Vorteil. "Die Psyche ist auch unsere große Stärke. Jetzt lassen wir uns nicht mehr aufhalten", betont Hach, der den Druck auf seine Profis bewusst noch erhöht: "Vierter zu werden ist wie Vierzehnter zu werden".
Mainz muss Tiefschlag wegstecken
Psycholgisch spricht derzeit alles gegen die Mainzer, die nach dem herben Rückschlag am vergangenen Montag (3:4 bei LR Ahlen) aus der Not eine Tugend machen wollen. "Wir sind jetzt die Jäger. Mit uns im Nacken ist es nicht besonders angenehm, Fußball zu spielen", sagt Trainer Jürgen Klopp und will nichts von einer Vorentscheidung im Aufstiegskampf wissen. Er gibt sich vor der Partie gegen den VfB Lübeck am Sonntag (Anstoß 15 Uhr) selbstbewusst: "Wir haben keinen Knacks bekommen, das werden wir beweisen."
Trotzdem könnte sich die Story vom "ewigen" Verlierer, der fast schon obligatorisch auf der Zielgerade strauchelt, erneut wiederholen. In der vergangenen Saison unterlag der FSV am letzten Spieltag bei Union Berlin (0:2) - ein Punkt hätte für das Debüt in der ersten Liga gereicht.
Frankfurt hofft auf Rudi Bommer
Den Druck sind sie auch am Main gewöhnt, weshalb sich die Frankfurter auch von markigen Sprüchen der rheinhessischen und bayerischen Konkurrenz nicht entmutigen lassen wollen und ihrerseits wieder einmal auf einen "Ex" setzen. Der frühere Eintracht-Profi Rudi Bommer, mittlerweile Trainer bei Wacker Burghausen, soll im Auswärtsspiel am Sonntag in Fürth die Serie des Tabellendritten stoppen. "Meine fünf Jahre in Frankfurt haben mich geprägt. Ich weiß, dass ich gegen Greuther was machen muss", verspricht Bommer seinem Ex-Klub Unterstützung.