Wenn der BVB am Sonntag beim SV Werder Bremen antritt, dürften sich vor dem Anpfiff viele kleine Grüppchen zum Plausch am Mittelkreis treffen: Mohamed Zidan, Patrick Owomoyela und Nelson Valdez trugen schließlich selbst einmal das grün-weiße Werder-Trikot und pflegen noch immer teils enge Kontakte zu den ehemaligen Mitspielern.
Doch auch für Mats Hummels, Dortmunds Innenverteidiger, wird es einige Hände zu schütteln geben. Der 20-Jährige spielte zwar nie in Bremen, feierte dafür aber gemeinsam mit gleich drei Werderaner (Sebastian Boenisch, Marko Marin und Mesut Özil) seinen bisher größten Erfolg: Den Gewinn der U21-Europameisterschaft im letzten Sommer.
Vor allem Marin und Özil dürfte Hummels regelmäßig begegnen. Schaffen es die Borussen, die beiden Dribbelkünstler aus dem Spiel zu nehmen, wäre der erste Schritt zum Erfolg getan. Doch trotz zahlreicher gemeinsamer Trainingseinheiten kennt Hummels kein Geheimrezept, um die beiden auszuschalten: „In der U21 ist es unseren Gegner jedenfalls nur in den seltensten Fällen geglückt.“
Mats Hummels kennt Mesut Özil gut (Foto: firo).
Hoffnung schöpft der Rechtsfuß aus dem letzten Liga-Spiel der Bremer in Nürnberg, als Özil und Marin lange Zeit nicht wie gewohnt wirbeln konnten: „Dort hat man gesehen, dass es möglich ist, sie zu stoppen, wenn man als Team kompakt steht.“
Die mannschaftliche Geschlossenheit des BVB, der in den letzten vier Bundesliga-Treffern nur einen Gegentreffer (beim 1:1 in Leverkusen) zuließ, soll auch im Weserstadion zum Erfolg führen. „Wir haben die Gegner gut in Schach gehalten, und werden versuchen, das zu wiederholen“, setzt Hummels in Bremen darauf, dass sich der vor allem auf dem Punktekonto spürbare Aufwärtstrend in der Liga (zehn Zähler aus vier Spielen) auch beim Tabellenzweiten fortsetzt.
Von den Diskussionen, ob in den letzten Wochen die Gegner so schwach oder Dortmund so stark war, lässt sich der Defensivspezialist vor dem richtungweisenden Duell nicht irritieren: „Ich denke, die Gegner wurden schlechter geredet, als sie waren. Sicherlich haben wir, wie Nuri Sahin sagte, nicht die Sterne vom Himmel gespielt. Aber wir haben unseren Teil dazu beigetragen, die Spiele zu gewinnen.“
Speziell auf Hummels selbst trifft das auf ganzer Linie zu. Der Nebenmann von Neven Subotic präsentierte sich in den letzten Wochen in Topform - und manch einer rechnete gar damit, er könne von der U21-Auswahl zum A-Kader der Nationalmannschaft aufrücken. Dazu kam es bisher zwar noch nicht, die Tendenz ist aber dennoch eindeutig: Spielt er in den kommenden Monaten weiterhin so konstant wie zuletzt, wird auch der Bundestrainer irgendwann nicht mehr an ihm vorbeikommen.