Schalke 04 bleibt Bayern München auf den Fersen, der einstige Tabellenführer VfL Wolfsburg befindet sich dagegen im freien Fall: Mit einem 3:0 (2:0) der "Königsblauen" gegen die "Wölfe" feierte der Tabellenzweite eine erfolgreiche Revanche für die bislang höchste Saisonniederlage in der Hinrunde (0:3) und zugleich eine gelungene Generalprobe für das UEFA-Cup-Spiel am Mittwoch bei Schachtjor Donezk (18.15 Uhr).
Vor 61.524 Zuschauern in der ausverkauften Arena AufSchalke trafen Gerald Asamoah in der 13. und Ebbe Sand in der 35. Minute jeweils per Kopf nach einem Eckball beziehungsweise Freistoß des Brasilianers Lincoln, die endgültige Entscheidung besorgte Mike Hanke (85.) Ailton scheiterte zudem in der 50. Minute mit einem Foulelfmeter an VfL-Schlussmann Simon Jentzsch. Bei den "Wölfen" sah zudem Hans Sarpei die Gelb-Rote Karte (76.).
Der Tabellenzweite demonstrierte über weite Strecken hervorragenden Fußball, und das ohne Christian Poulsen sowie die beiden Innenverteidiger Marcelo Bordon und Mladen Krstajic. Die Gastgeber sprühten nach dem durchwachsenen Rückrundenstart vor Spiellaune und hätten auf Grund der zwingenden Torchancen durchaus höher gewinnen können.
Die einstmals bissigen "Wölfe" wirkten in Gelsenkirchen ziemlich harmlos und kassierten die siebte Niederlage in den letzten acht Bundesliga-Spielen und befinden sich in einer tiefen Krise. Dabei präsentierte sich das Team von Trainer Erik Gerets vor allem in der ersten Halbzeit wie ein Absteiger. Die Verunsicherung nach den letzten Misserfolgen war deutlich spürbar. Das Team wirkte ängstlich und vor allem in der Abwehr äußerst schwach.
Bei Schalke sorgte Asamoah, der sich am Mittwoch im Länderspiel gegen Argentinien noch verletzt hatte, für ständige Gefahr und wurde mit seinem siebten Saisontor belohnt. Sein Sturmpartner Sand erzielte seinen fünften Saisontreffer und zeigte eines seiner besten Saisonspiele. Im Mittelfeld zog der Brasilianer Lincoln nach seiner schwachen Vorstellung beim 2:2 in Rostock wieder die Fäden.
Wolfsburg, das auf Martin Petrow, Stefan Schnoor und Thomas Rytter verzichten musste, hatte in den 90 Minuten nur eine zwingende Torchance durch den Slowaken Miroslav Karhan (56.), der freistehend an Schalke-Schlussmann Frank Rost scheiterte. Die Gäste hatten Glück, dass der eigentlich gute Schiedsrichter Wolfgang Stark aus Landshut Abwehrchef Facundo Quiroga in der 43. Minute nicht des Feldes verwies. Denn der zuvor schon verwarnte Argentinier leistete sich ein Foul an der Strafraumgrenze gegen Ailton, doch Stark zeigte die Gelbe Karte Hans Sarpei, der später dann sogar Gelb-Rot sah.