Der unter dem Verdacht der Manipulation stehende Schiedsrichter Robert Hoyzer will sein Rücktrittsgesuch beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) zurücknehmen. Im Wettskandal um den Berliner meldet sich nun dessen Anwaltskanzlei zu Wort: "Wir haben gegenüber dem Deutschen Fußball-Bund die so genannte Rücktrittserklärung, die unser Mandant am 21. Januar 2005 in Frankfurt unterschrieben hat, angefochten", erklärte das Essener Anwaltsbüro Holthoff-Pförtner, das die Rechtsvertretung Hoyzers übernommen hat, per Pressemitteilung.
Hoyzer angeblich zum Rücktritt gedrängt
Die Anwälte des 25-Jährigen richteten außerdem heftige Vorwürfe an die Adresse des DFB: "Unser Mandant war am 21. Januar unter einem Vorwand nach Frankfurt gebeten, dort dann mit Vorwürfen konfrontiert und zur "Vermeidung weiterer Nachteile für ihn" mit Nachdruck veranlasst worden, eine Erklärung zu unterschreiben, von der er nicht mal eine Kopie erhalten hat." Die Juristen unterstrichen zudem, dass Hoyzer bisher nicht aus seinem Klub Hertha BSC Berlin ausgetreten sei und dies auch nicht vorhabe.
Die Anwälte Hoyzers wiesen zudem darauf hin, dass mittlerweile die Staatsanwaltschaft Berlin die Ermittlungen an sich gezogen hat. Diese Einschätzung ist allerdings nach Angaben der Braunschweiger Staatsanwaltschaft verfrüht. Ein Sprecher der Behörde sagte dem Sport-Informations-Dienst (sid), dass die Akten zwar auf Grund des möglichen Tatorts Berlin in die Hauptstadt geschickt wurden, allerdings muss die dortige Staatsanwaltschaft zunächst die Zuständigkeit prüfen.