Wenn man an Volkan Ünlü denkt, muss man unweigerlich an den Auftritt des Keepers am 27. März 2004 beim Schalker 2:1-Sieg in Bochum denken. Am Samstag feierte der Türke sein Comeback in der Arena, wo er im März vergangenen Jahres in den Heimspielen gegen Freiburg und Hannover den verletzten Stamm-Torhüter Frank Rost vertrat. Es war ein Riesen-Gefühl, gegen den größten Verein aus der Heimat zu spielen, strahlte Ünlü.
Im gelb-rot gefüllten Hexenkessel behielt der gebürtige Gelsenkirchener schön die Nerven, wobei ihm der Spielverlauf auch entgegen kam. Die zweite Halbzeit war etwas szenenarm. Ich hatte nicht viel zu tun, nickte Ünlü, der nicht besonders nervös war.
Ein Highlight für den 21-Jährigen, wahrscheinlich das letzte in dieser Form auf Schalke. Hinter Rost und Ersatzmann Christofer Heimeroth fristet Rost seinen Alltag bei den Oberliga-Amateuren. Keine befriedigende Situation für einen Jung-Profi. Egal, ob ich hier die Nummer zwei oder drei bin. Irgendwann willst du die Eins sein, hält Ünlü mit seinen Ambitionen nicht hinterm Berg. Und hegt zarte Abwanderungs-Gedanken. Ich weiß nichts Konkretes, mit mir hat noch niemand gesprochen, kann der 1,91-Meter-Lulatsch zunächst nur bis zum Sommer planen. Dann läuft sein Vertrag aus, es gab ein paar Anfragen.
Für einen neuen Verein empfehlen wird sich Ünlü in Gelsenkirchen nicht können. Seine Chancen auf eine abermalige Bewährung in der Bundesliga sind verschwindend gering. Und ob er in der Oberliga einen Ball mehr hält oder nicht, interessiert einen höherklassigen Club nicht wirklich. Ich warte erst einmal ab, was passiert. So lange versuche ich, mein Bestes zu geben, kündigt Ünlü an. Eine Auswanderung über den Bosporus schließt er nicht aus.