"Es gibt viele Bereiche, wo ich sage, dass ein öffentliches Training nachteilig ist. Ich würde innerhalb der Bundesliga eine konzertierte Aktion schalten. Da müssen wir einfach stark sein, es sollte auch keiner umkippen", sagte der 55 Jahre alte Chefcoach des 1. FC Köln der Bild-Zeitung (Mittwoch-Ausgabe).
Daum, der den VfB Stuttgart 1992 zum Titel geführt hatte, erhofft sich einen positiven Effekt auf die Leistung seiner Profis: "Man hat einfach eine andere Arbeits-Atmosphäre. Habe ich die Öffentlichkeit nicht dabei, ist der Spieler viel lernfähiger. Ich muss oft aufpassen, was ich sage. Das schränkt mich in meiner Arbeit ein." Im Gegenzug schlägt der FC-Trainer vor, zumindest ein öffentliches Training oder ein Testspiel pro Woche zu veranstalten: "Ich halte den Fan für unheimlich wichtig, ich will ihn ja nicht ausschießen. Aber wenn ich konzentriert arbeiten will, muss ich alleine sein."
Derweil sagte Daum Sport Bild, dass er über einen Abschied mit Erreichen des 60. Lebensjahres nachdenke. "Wenn die 60 erreicht ist, sollte man Platz machen. Andererseits sage ich mir: Bist du verrückt? Du bist in deiner besten Zeit! Wie ruhig, wie souverän, wie gelassen du geworden bist. Jetzt denkst du daran aufzuhören? Das hättest du vor zehn Jahren sagen können, als die Leute gesagt haben: Der brennt wie eine Kerze - nur an beiden Enden! Dennoch: Mit 60 habe ich die Ziellinie erreicht. Vielleicht laufe ich noch ein paar Meter aus, mehr aber nicht."