Erstmals seit dem 1:0 über Kamen Ingrad am 16. Oktober stand Nico van Kerckhoven wieder in der Schalker Anfangs-Formation. Noch länger zurück liegt die letzte Bundesliga-Partie, die der Belgier über 90 Minuten absolvieren durfte. Das war vor knapp zwei Monaten beim 1:1 gegen Eintracht Frankfurt. Zwischendurch hatte der 32-Jährige nicht nur mit einer Knie-Verletzung zu kämpfen, sondern musste sich Gedanken um seine Zukunft in Gelsenkirchen machen. "Ich möchte gerne bleiben und traue mir noch mindestens zwei weitere Jahre auf Schalke zu", würde van Kerckhoven lieber heute als morgen seinen am 30. Juni 2004 auslaufenden Vertrag verlängern.
Das wird wohl nicht passieren. Auch gestern konnte sich der überraschend für den von seinem Bänderanriss blitzschnell wieder genesenen Kapitän Tomasz Waldoch in der Innenverteidigung aufgebotene Linksfuß nicht für einen Verbleib empfehlen. Nicht nur beim Gegentreffer sah van Kerckhoven nicht gut aus. "Das Tor war der Knackpunkt im Spiel. Ich stand hinten links, weil ich die Position von Kobi halten musste", schilderte der junge Familien-Vater die entscheidene Szene aus seiner Sicht. "Christian grätschte im Mittelfeld an Tjikuzu vorbei, dadurch konnte der bis zum Strafraum laufen. Weil ich von außen kam, kam ich nicht richtig dran. Ich habe auch noch versucht, zu grätschen. Das ist mir aber nicht gelungen", nickte van Kerckhoven schuldbewusst.
Eine genaue Analyse der augenblicklichen Schalker Situation mochte sich van Kerckhoven am liebsten verkneifen. "Ich gucke lieber gar nicht auf die Tabelle, das ist so bitter. Die Pause hat uns offensichtlich nicht gut getan, denn vorher haben wir einige ganz gute Spiele gemacht", meinte der Ex-Lierser.