Bisher waren die Dortmunder Borussen auf dem Transfermarkt nur Zuschauer, doch kurz vor Trainingsbeginn am kommenden Montag scheint so langsam doch, wenn auch nur zaghaft, Bewegung in der Kaderzusammensetzung zu kommen. So schaut sich Edelreservist Heiko Herrlich momentan intensiv nach einem neuen Arbeitgeber um, da er gegen den scheinbar übermächtigen Jan Koller keine Chance hat, mehrfach in die Anfangsformation zu rücken. Wenn alles nach Wunsch läuft, dann müsste der Angreifer noch nicht einmal umziehen, da der VfL Bochum bequem über die A40 zu erreichen ist. "Das es Kontakte mit dem Nachbarn gibt, ist mir neu", erklärte Michael Meier auf die entsprechende Nachfrage, räumte aber gleichzeitig ein, "wir haben uns mit ihm schon zusammengesetzt und seine Situation, die für ihn nicht befriedigend ist, besprochen. Der Lange (Anm. der Red.: Jan Koller) ist ja so gut wie nie verletzt." In die gleiche Richtung zielt die Äußerung von Michael Zorc: "Es ist schon schwer für Heiko, auch er will sicherlich lieber spielen." Das könnte er bei dem letztjährigen Aufsteiger wohl weitaus eher, da die Neururer-Truppe bekanntlich den Abgang von Thomas Christiansen zu beklagen hat. Der Torschützenkönig der abgeschlossenen Saison wechselt zu Hannover 96. Herrlich besitzt beim BVB noch einen Vertrag bis zum Juni 2005, so dass die Schwarz-Gelben für den einstigen Gladbacher, der bei seinem Wechsel ins Revier rund 5,5 Millionen Euro in die Bökelberg-Kassen spülte, eine Ablösesumme kassieren würden. In welcher Höhe, darüber wollte Meier keine Angaben machen: "An solchen Spekulationen beteiligte ich mich nicht." Menschlich gesehen würden die Dortmunder einen einwandfreien Profi verlieren, denn der Schütze von insgesamt 75 Bundesligatreffern, der nach seiner erfolgreichen Tumorbehandlung vor 30 Monaten seinen Stammplatz bei den Borussen verlor, ist jemand, der sich stets in den Dienst der Mannschaft stellt und keinen Trouble macht, wenn er auf der Ersatzbank Platz nehmen muss. So war es für ihn auch eine Selbstverständlichkeit, Spielpraxis im BVB-Regionalligateam zu sammeln: "Mir macht es Spaß." Den dürfte er im VfL-Dress in der höchsten deutschen Spielklasse noch mehr haben." Den wiederum könnte auch Zdenek Grygera bei Auftritten im Westfalenstadion in vollen Zügen genießen, wenn er denn an der Strobelallee anheuern würde. Der 23jährige Abwehrspieler von Sparta Prag wurde laut Meier, "beobachtet und für gut befunden", allerdings gibt es ein kleines, finanzielles Problem, "die Sache scheint vom Tisch, da er wohl nach Moskau wechselt." Die rund vier Millionen Euro Ablösesumme wollten die Borussen nicht nach Tschechien überweisen, "wir werden dem Transfermarkt nicht neues Leben einhauchen." Wenn durch Herrlichs Abgang allerdings ein gewisser Anteil gegenfinanziert wird und außerdem das Gehalt des Stürmers eingespart werden kann, könnte die Akte Grygera jedoch noch einmal aufgeschlagen werden.
DORTMUND: Grygera gut - Wechselt Heiko Herrlich zum VfL?
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