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S04 - Späte Versöhnung der Fans mit Möller

S04 - Späte Versöhnung der Fans mit Möller

Bis in den frühen Sonntagmorgen dauerte die Party bei „Kronski“ in der Buerschen Markthalle. Andreas Möller hatte geladen und Schalke feierte mit dem 35-Jährigen ein rauschendes Fest.

Bis in den frühen Sonntagmorgen dauerte die Party bei „Kronski“ in der Buerschen Markthalle. Andreas Möller hatte geladen und Schalke feierte mit dem 35-Jährigen ein rauschendes Fest. Ein nie für möglich gehaltenes Karriere-Ende eines Ausnahme-Fußballers, der vor drei Jahren bei seinem Wechsel von Dortmund nach Gelsenkirchen noch einen Schockzustand bei den meisten S04-Fans auslöste. Die gleichen Anhänger applaudierten ihm gestern, feierten ihr einstiges Feindbild mit „Andy, Andy“ –Sprechchören. Im Gespräch mit RevierSport zieht Möller ein Fazit nach 18 bewegenden Bundesliga-Jahren.

Andreas Möller, hätten Sie mit so einer Reaktion des Schalker Publikums gerechnet? Ich wusste vorher nicht, was da auf mich zukommt. Dieses Verhältnis war ja nicht immer leicht, hat sich aber von Spiel zu Spiel entwickelt, bis ich am Ende ein vollwertiges Mitglied des FC Schalke war. Dass ich so einen Abschied erhalten habe, macht mich glücklich. Ich bin stolz darauf, bei S04 gespielt zu haben.

Worte, die man nie für möglich gehalten hätte! Wenn mir einer mal gesagt hätte, du wirst das Ruhrgebiet spalten, dann hätte ich ihn auch für verrückt erklärt.

Wenn Sie sich demnächst mal ein Bundesliga-Spiel anschauen: Wird man Sie in Dortmund oder auf Schalke treffen? Dazu sage ich besser nichts, das ist mir zu heiß. Im Moment kommt es mir noch wie Alltag vor. Sicherlich war es ein schöner Abschied für mich, im letzten Spiel noch einmal den FC Bayern zu schlagen.

Ein perfekter Abend also? Ja, aber die drei Jahre auf Schalke gingen viel zu schnell vorbei. Schade, dass ich bei meinem Wechsel nicht zehn Jahre jünger war. Dann hätten wir hier zusammen noch mehr Erfolge feiern können. Es war eine wunderschöne Zeit, und dass wir fast Meister geworden wären, wird mir unvergessen bleiben.

Was halten Sie von der Gleichung Möller gut = Schalke gut? Übertrieben, aber es tut mir persönlich weh, dass ich im letzten halben Jahr verletzungsbedingt der Mannschaft nicht mehr so helfen konnte. Sonst wäre das nicht passiert mit dem UI-Cup.

Stimmt es, dass Sie nach Ihrer Auswechslung gerne zur Ehrenrunde angesetzt hätten? Das ging leider nicht, denn der Schiri hat mich angebrüllt: Das ist hier kein Abschiedsspiel

Wenn Sie in der Trainerfrage zu entscheiden hätten: was würden Sie Rudi Assauer raten? Man sollte dem Manager vertrauen, er tut schon das Richtige. Ich hatte so viele Trainer. Die meisten Erinnerungen verbinden mich mit Ottmar Hitzfeld, mit dem hatte ich die meisten Erfolge.

Ihnen wird bisweilen vorgeworfen, dass Sie trotz Ihrer zahlreichen Titel kein absoluter Weltklasse-Spieler waren! Ich bin über das Erreichte in meiner Karriere mehr als zufrieden. Wenn mir als junger Spieler einer gesagt hätte, du wirst mal Welt- und Europameister, holst die Champions League und ein paar Meisterschaften und Pokale, dann hätte ich geantwortet: Du spinnst!

Sie haben bisher immer noch nicht konkret über Ihre Zukunftspläne gesprochen. Jetzt fahre ich erst einmal in den Urlaub. Ob ich wirklich weiter kicke, weiß ich noch nicht. Es laufen Gespräche mit mehreren Vereinen, da lasse ich mir ein Hintertürchen offen.

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