Vom VfL Bochum wurde er einst für 250.000 Euro in die Niederlande verkauft. Mittlerweile ist Vangelis Pavlidis mit 22 Treffern in 25 Saisonspielen einer der gefährlichsten und begehrtesten Torjäger Europas.
Interessenten gibt es Medienberichten zufolge auch aus der Bundesliga, sein Vertrag läuft 2025 aus. Und das könnte seinem Klub AZ Alkmaar eine stolze Summe in die Kasse spülen – Transfermarkt.de schätzt seinen Wert auf 25 Millionen Euro.
Mit 17 gab Pavlidis 2016 sein Zweitligadebüt an der Castroper Straße. Es folgten nur drei weitere Kurzeinsätze, ehe er 2018 an Borussia Dortmund II und 2019 an Willem II verliehen wurde, wo er letztendlich fest anheurte. Hatte der VfL Bochum den Griechen damals zu früh aufgegeben?
Nein, findet zumindest Thomas Reis, der ihn beim VfL in der U19 trainierte. „In Bochum hätte er den Sprung nicht geschafft“, erklärte der spätere Profi-Coach gegenüber 90PLUS. Ein Grund: die mangelnde Spielpraxis auf Herrenniveau. Denn der VfL hatte schon damals keine zweite Mannschaft.
Ich traue ihm den Schritt in eine der top fünf Ligen auf jeden Fall zu
Jan Siewert über Vangelis Pavlidis
Darüber hinaus sei die technischere, niederländische erste Liga für seine Entwicklung prädestiniert gewesen. Jan Siewert, der ihn im Anschluss sowohl bei der U19 als auch in der Regionalliga West beim BVB trainierte, stimmt zu: „Körperlich war er in Bochum schon sehr weit“, wird der 41-jährige von 90PLUS zitiert. Außerdem wurden dort durch Positionswechsel sein Gesamtspiel und seine Flexibilität gefördert. #
„Vielleicht war er jedoch technisch unter Gegnerdruck noch nicht so weit, um im Profifußball sofort Fuß zu fassen. Im Hinblick auf die Anwendung der Technik unter Druck, die Ruhe und Präzision im Abschluss sowie die torgefährlichen Laufwege hat er in Holland einen weiteren Schritt gemacht.“
106 Tore in 210 Pflichtspielen hat Vangelis Pavlidis seit seinem Wechsel in die Niederlande erzielt, überzeugt zudem durch Physis, Dribblings und Beidfüßigkeit. Und durch seine Mentalität.
„Er hat diese immense Bereitschaft, sich immer zu verbessern und das macht ihn jetzt so erfolgreich“, berichtet Siewert und betont: „Ich traue ihm den Schritt in eine der top fünf Ligen auf jeden Fall zu.“
In Bochum hätte er es vielleicht nicht geschafft, ohne den VfL allerdings auch nicht.