Der VfL Bochum ist seit fünf Spielen in der Fußball-Bundesliga ungeschlagen. In den letzten vier stand Patrick Osterhage über 90 Minuten auf dem Platz. Ein Zusammenhang ist unverkennbar.
Hier geht es zum Spielbericht des 3:1-Heimsiegs gegen Wolfsburg.
Osterhage ist aus dem Bochumer Zentrum derzeit nicht wegzudenken, plötzlich Stammspieler. Aber wie kam es dazu? "Ich bin fit, gesund und habe Spielpraxis - ich glaube, das sind die einzigen Faktoren." Seine eigene Rolle will der 23-Jährige dabei aber nicht allzu hoch hängen.
"Es macht Spaß, in der Truppe zu spielen. Wir harmonieren von Spiel zu Spiel immer besser und ich bin froh, dass wir uns auch endlich belohnt haben. Wir haben oft Unentschieden gespielt, was uns schon gewurmt hat, und jetzt endlich das erste Heimspiel zu gewinnen - das tut gut."
Osterhage selbst hat mit seinem sehenswerten ersten Bundesliga-Tor den VfL auf die Siegerstraße geschossen. Fehlte vergangene Woche in Heidenheim beim Abschluss noch die letzte Konsequenz, machte er es am Samstag den Temperaturen im Ruhrstadion gleich - und blieb eiskalt.
"Ich war ein bisschen ruhiger in der Situation und habe nochmal aufgezogen, als ich den Gegenspieler gesehen habe." Das beeindruckte auch seinen Trainer Thomas Letsch. "Das hat er klasse gemacht und ich glaube jeder hat gesehen, wie sich die ganze Mannschaft für ihn gefreut hat, dass er sein erstes Bundesliga-Tor gemacht hat."
Lesen Sie hier, warum Trainer Thomas Letsch außerdem seinem Co-Trainer ein Sonderlob ausspricht.
'Paddy' hat einen riesigen Step gemacht
Bochum-Trainer Thomas Letsch
Überrascht sei Letsch von Osterhages Abgezocktheit aber nicht. "Vor einem Vierteljahr hätte ich es auch nicht erwartet, jetzt schon eher." In dieser Zeit habe er sich zu einem sehr wichtigen Spieler in der Mannschaft gemausert. "Paddy hat einen riesigen Step nach vorne gemacht. Man merkt ihm an, dass er sehr viel Selbstvertrauen hat."
Daher sei es für Letsch auch keine Frage gewesen, dass Osterhage trotz der Rückkehr von Matus Bero wieder in der Startelf stehen würde. "Vor zwei Wochen wurde ich gefragt: Geht Anthony Losilla und Osterhage? Jetzt das gleiche mit Bero und Osterhage." Die klare Antwort wurde auf dem Platz gegeben: "Es gehen alle drei."
Also spricht eigentlich alles für Startelf-Einsatz Nummer fünf in Folge, um in Hoffenheim (Freitag, 8. Dezember, 20.30 Uhr) mindestens die Ungeschlagen-Serie auszubauen und bestenfalls den nächsten Sieg einzufahren. Wobei für Osterhage der Teamerfolg natürlich an erster Stelle stehe. "Stammspieler oder nicht - ich bin einfach froh, dass ich gerade oft spiele. Da gilt es, weiterzuarbeiten im Training und auch in den Spielen alles rauszuholen."
Oder wie es Kapitän Anthony Losilla so schön formuliert: "Wenn 'Paddy' auch noch anfängt, Tore zu schießen, dann ist er nicht mehr zu halten."