Serie gerissen! Am 21. Spieltag der Fußball-Bundesliga verlor der VfL Bochum erstmals nach zuvor fünf Heimsiegen in Folge und insgesamt sechs ungeschlagenen Partien an der Castroper Straße.
Gegen den SC Freiburg stand nach 90 umkämpften Minuten eine 0:2 (0:1)-Niederlage. Damit rutscht die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch auf den Relegationsrang.
Schon vor Anpfiff hatte der Rasen im Ruhrstadion Kreisliga-Niveau. Der Dauerregen tat sein Übriges, keine guten Bedingungen für technisch versierte Spieler. Beide Mannschaften versuchten es daher mit langen Bällen, was der gewohnten Spielweise des VfL sichtlich gelegener kam.
Die ersten Schussversuche von Christopher Antwi-Adjei (5.) und Takuma Asano (7.) gingen noch deutlich daneben. Der erste Schuss auf das Gäste-Tor von Asano brachte keine Gefahr (17.). Die erste Chance für den Sportclub war ein ungefährlicher Kopfball von Ritsu Doan, den Manuel Riemann im VfL-Kasten locker parieren konnte (26.).
Die Partie war geprägt von vielen Zweikämpfen, die überwiegend an den VfL gingen. Allerdings kamen die Gäste im Verlauf der ersten Halbzeit zu immer mehr Standardsituation - eine ihrer gefährlichsten Waffen. Ein Eckball von Vincenzo Grifo wurde immer länger, Philipp Hofmann streckte sich vergebens und am zweiten Pfosten hatte Keven Schlotterbeck SC-Angreifer Michael Gregoritsch aus den Augen verloren (39.) - 0:1 der Halbzeitstand.
SCF: Flekken - Kübler, Ginter, Lienhart, Günter - Doan (Jeong, 77.), Eggestein (Keitel, 87.), Höfler, Grifo (Weißhaupt, 89.) - Gregoritsch (Petersen, 87.), Höler (Sallai, 77.).
Tore: 0:1 Gregortitsch (39.), 0:2 Höler (51.)
Gelbe Karten: Zoller (34.), Schlotterbeck (76.), Broschinski (79.) / Lienhart (43.), Günther (61.)
Rote Karte: Losilla (64.)
Schiedsrichter: Felix Zwayer
Zuschauer: 25.100
Zu Beginn der zweiten 45 Minuten brachte VfL-Trainer Thomas Letsch Konstantinos Stafylidis für Danilo Soares. Und der Eingewechselte stand direkt im Fokus. Nach einer Freiburg-Flanke verlor der Linksverteidiger das Kopfballduell gegen SC-Stürmer Lucas Höler, der kurz nach der Pause zum 0:2 einköpfte (51.).
Der VfL ließ sich trotz des Nackenschlags nicht unterkriegen und war bemüht, schnell eine Antwort zu geben. Nach einer flach getretenen Ecke von Kevin Stöger versuchte Stafylidis von der linken Strafraumkante den Kunstschuss. Doch der Ball senkte sich knapp über dem rechten Winkel (53.). Ein Hofmann-Abschluss konnte wenig später von der Gäste-Abwehr in letzter Sekunde geblockt werden (58.).
Für den VfL wurde der Nachmittag dann noch bitterer. Kapitän Anthony Losilla misslang eine Brustannahme. Beim Versuch, den Ball zu erreichen, traf er Gegenspieler Nicolai Höfler mit offener Sohle. Schiedsrichter Felix Zwayer zögerte kurz und zeigte dann die Rote Karte (64.).
Mit Wut im Bauch und angepeitscht vom Ruhrstadion warf der VfL noch einmal alles nach vorne. Die größte Chance auf den Anschlusstreffer hatte Hofmann, er scheiterte aus kürzester Distanz am stark parierenden Gäste-Keeper Mark Flekken (70.). Auf der anderen Seite verhinderten die Latte und ein nach Videobeweis nicht gegebener Elfmeter eine höhere Niederlage (90.). Bis zum Schluss gaben die Bochumer nicht auf, für eine Aufholjagd in Unterzahl reichte die Kraft an diesem Tag aber nicht mehr.