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Bochum: Meichelbeck - "Hier gibt es geile Typen"
Niemals geht man so ganz

Bochum: Meichelbeck - "Hier gibt es geile Typen"
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Acht Jahre im Trikot des VfL, da stand schon vorher fest: Wenn Martin Meichelbeck "Tschüss" sagt, dann ist das kein Moment wie jeder andere.

In Zeiten, wo die Spieler meist schon nach einem Jahr wieder ihre Koffer packen, ist einer wie der gebürtige Bamberger im schnelllebigen Profigeschäft etwas Besonderes. Auch, weil sich der Linksfuß während der langen Zeit nicht ausschließlich auf die Fortbewegung eines runden Leders beschränkte, sondern sich nebenbei mit wirklich wichtigen Aspekten beschäftigte und gerade sein Studium mit der Note "eins" abschloss. Unter Marcel Koller sank allerdings sein sportlicher Stern rapide. Und damit wurde es Zeit, noch einmal etwas anderes zu probieren. Meichelbeck: "Noch ein Jahr auf der Tribüne meinen Vertrag aussitzen, das kam nicht infrage. Dafür spiele ich zu gerne Fußball." Und so unterschrieb er bei Greuther Fürth. Bei dem Klub, von dem er vor acht Jahren an die Castroper Straße wechselte.

Meichelbecks Abschied gestern war ein bewegender Moment. Vom VfL-Vorstand gab es vor dem Anpfiff ein eingerahmtes Trikot und man brauchte gar nicht genau hinzuschauen, um zu merken, dass sich der Hüne die eine oder andere Träne nicht verkneifen konnte. Meichelbeck: "Die letzten zwei Tage habe ich schon intensiv erlebt. Da gingen mir viele Bilder und Momente durch den Kopf, das war schon sehr spannend."

Und dann kam für Sekunden noch ein wenig Frust an die Oberfläche: "Ich hätte heute gerne von Anfang an gespielt. Dann hätte ich den Tag und die Gefühle noch viel besser ausleben können." Immerhin wurde es noch ein 12-minütiger Einsatz, bei dem er frenetisch gefeiert wurde. Aber irgendetwas lief selbst bei der Abschiedsparty schief. Denn just in den Jubel um seine Einwechslung erzielten die Gäste den Siegtreffer. Martin Meichelbeck fast trotzig: "Ich nehme an, das lag daran, dass mich der Trainer zu spät eingewechselt hat."

Was im Sommer 2000 mit einem 1:0-Sieg auf dem Betzenberg (Tor Buckley) begann, endete nun mit einer 1:2-Niederlage gegen Hansa Rostock. Meichelbeck: "Die acht Jahre waren schon eine Achterbahnfahrt mit allen Höhen und Tiefen. Sie haben mich geprägt, auch die negativen Momente. Am Ende denke ich, alles war gut, ich habe eine tolle Zeit gehabt und scheide aus Bochum völlig ohne Groll."

Doch niemals geht man so ganz. Meichelbeck: "Ich habe hier ein sehr großes soziales Umfeld. Die Familie meiner Frau kommt aus Bochum, und im Laufe der Jahre ist mir der VfL richtig ans Herz gewachsen. Und dann habe ich ja auch noch meinen besten Freund Thomas Stickroth hier, so dass ich auf alle Zeit mit Bochum und dem VfL verbunden bleibe."

Am Freitagabend hatte Martin Meichelbeck noch mal zu spüren bekommen, welchen Stellenwert er im Team hat. Da beschenkten ihn seine langjährigen Wegbegleiter mit edlem Wein und einem wertvollen Schreib-Set. Heute startet er mit einem Dutzend Mannschaftskollegen nach Spanien und versprach vorher: "Das wird eine tolle Abschiedsreise und richtig spannend. Denn wir haben in unserer Mannschaft viele geile Typen."

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