Die zuvor in sechs Partien sieglose Mannschaft des scheidenden Trainers Huub Stevens gewann beim erschreckend schwachen Abstiegskandidaten Hansa Rostock ohne große Mühe verdient 3:1 (2:0) und schob sich mit nun 51 Punkten zumindest für einen Tag auf den vierten Tabellenplatz vor.
Der kroatische Nationalspieler Ivica Olic erzielte den 1:0-Führungstreffer (18.) und beendete damit zugleich eine 385-minütige Torflaute der Hanseaten. Kapitän Rafael van der Vaart, der zuvor in neun Spielen ohne persönliches Erfolgserlebnis geblieben war, erzielte mit einem spektakulären Seitfallzieher das 2:0 (27.). In der 51. Minute gelang erneut Olic mit seinem 12. Saisontreffer das 3:0. Dem Hamburger Joris Mathijsen unterlief in der 76. Minute noch ein Eigentor.
Dagegen spitzt sich die Krise bei den Rostockern ausgerechnet im Liga-Endspurt weiter zu. Nach der sechsten Niederlage aus den vergangenen sieben Spielen sowie lediglich 27 Punkten auf dem Konto rückt der dritte Abstieg der Vereinsgeschichte immer näher.
Der Gast aus Hamburg hatte vor 28.000 Zuschauern im ausverkauften Rostocker Stadion von Beginn an die reifere Spielanlage, die größeren Chancen besaßen jedoch anfangs die Rostocker. So scheiterte Tobias Rathgeb mit einem Freistoß (7.) und Abwehrchef Gledson per Kopf (10.) am glänzend parierenden HSV-Torhüter Frank Rost. Wesentlich konsequenter zeigte sich das der HSV, der mit seinem ersten vernünftig vorgetragenen Angriff in Führung ging. Van der Vaart bediente dabei mustergültig Olic, der mit seinem Flachschuss aus 12 Metern Jörg Hahnel, der für den schwer am Knie verletzen Hansa-Stammkeeper Stefan Wächter das Tor hütete, keine Chance ließ.
Mit der Führung im Rücken gewann das Spiel der Hamburger nochmals an Sicherheit, vor allem van der Vaart drehte auf und belohnte seine starke Leistung mit seinem Traumtor zum 2:0 selbst. Die Rostocker zeigten sich von dem Doppelschlag geschockt, liefen den Hamburgern oft nur hinterher und enttäuschten auf der ganzen Linie.
Zur zweiten Halbzeit wechselte Hansa-Trainer Frank Pagelsdorf zwar in Amir Shapourzadeh und Lukimya-Mulongoti zwei frische Kräfte ein, doch ebenbürtig war der Gast damit nicht. Nach dem 0:3 zogen sich die Hamburger weiter zurück, blieben jedoch die gefährlichere Mannschaft. So vergaben Paolo Guerrero (58., 60.) sowie Nigel de Jong (62.) völlig freistehend das 4:0.