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Polizei: Fahne sicherzustellen war Pflicht

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Die Dortmunder Polizei hat am Montagnachmittag im Rahmen einer Pressekonferenz über die Randale am Rande des Bundesligaspiels zwischen Borussia Dortmund und Hertha BSC (2:2) berichtet. Der umstrittene Einsatz im Gästeblock wurde verteidigt.

Die Begegnung zwischen dem BVB und der Hertha wurde von heftigen Ausschreitungen überschattet. Dabei wurden nach Angaben der Polizei Dortmund fünf Beamte und 45 Berliner Anhänger verletzt. Kurz nach dem Anpfiff des Spiels lieferten sich Hertha-Ultras heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei. Da die Hertha-Anhänger massive Pyrotechnik in Form von Rauchtöpfen, Bengalos und Blinkern zündeten, fasste die Polizei den Entschluss "zur Verhinderung weiterer Straftaten" die vor dem Block abgelegte Fahne der Ultra-Gruppe "Hauptstadtmafia" zu beschlagnahmen.

Polizei: Fahne diente zum Verdecken von Straftaten

Dieses Vorgehen wurde von der "Fanhilfe Dortmund" und der "Fanhilfe Hertha B.S.C" kritisiert und als Auslöser der Schlägerei angesehen. Durch den Einsatz von Pfefferspray seien mehr Menschen verletzt worden, "als im Westfalenstadion vermutlich jemals durch Pyrotechnik verletzt wurden. Statt mögliches Fehlverhalten im Nachgang durch die hochgelobte Kameratechnik zu verfolgen, wird von der Polizeiführung ein vollkommen überzogener Einsatz veranlasst", hieß es in der gemeinsamen Erklärung der Fan-Organisationen, die als Anlaufstelle für alle Fußballfans dienen, die im Zusammenhang mit Fußballspielen in Konflikt mit der Polizei und der Justiz geraten.

Dieser Kritik hat die Dortmunder Polizei am Montag energisch widersprochen. Polizeipräsident Gregor Lange rechtfertige die Maßnahme, die Fahne der Ultra-Gruppe sicherzustellen: "Die Fahne wurde als Tatmittel genutzt und diente zum Verdecken von Straftaten bzw. deren Vorbereitung. Die Fahne hätte weiter zum Schutz gedient. Wir waren in der Pflicht, diese Fahne sicherzustellen und weitere Straftaten zu verhindern", sagte Lange und fügte mahnend hinzu: "Es war das einzig Richtige einzuschreiten, um weitere Straftaten zu verhindern und Signale zu setzen, dass auch im Stadion die Regeln des Rechtsstaats gelten. Das Stadion ist kein rechtsfreier Raum."

Dortmunder Ultras wollten Hertha-Fans unterstützen

Schon vor dem Anpfiff der Begegnung hatten die Ultras enormen Schaden angerichtet: "Durch die Rauchgasentwicklung der Pyroshow haben wir zehn verletzte unbeteiligte Zuschauer zu verzeichnen, die durch den Sanitätsdienst behandelt worden sind", erklärte Edzard Freyhoff, Leiter des Polizeieinsatzes im Signal-Iduna-Park.

Gefahr sei während des Spiels nicht ausschließlich von den Hertha-Fans ausgegangen. Freyhoff berichtete, dass es während des Spiels Versuche seitens der Dortmunder Ultras gab, sich mit den Berlinern zusammenzuschließen. Dies habe die Polizei erfolgreich verhindern können.

Sowohl die Randalierer als auch die Vereine müssen mit Konsequenzen und empfindlichen Strafen rechnen. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes hat nach den Ausschreitungen von Hertha-Fans in Dortmund Ermittlungen gegen beide Klubs eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit auch den Tatbestand des schweren Landfriedensbruchs. "Ich möchte ergänzen, dass wir durch das Einschreiten der Polizei jetzt in der Lage sind, die Straftäter zu ermitteln, die an der Rauchentwicklung und den Straftaten gegenüber Unbeteiligten verantwortlich sind", sagte Polizeichef Lange.

Autor: Martin Herms

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