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Polizei: 45 Verletzte nach Ausschreitungen

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Nach Angaben der Polizei gab es bei Ausschreitungen während des Spiels BVB gegen Hertha BSC 45 Verletzte. Die Reaktionen nach dem Einsatz.

In letzter Sekunde kam Hertha BSC im Fußball-Bundesligaspiel bei Borussia Dortmund zu einem 2:2 (1:1). Doch nach dem Schlusspfiff ging es nicht nur um den überraschenden Punktgewinn beim Spitzenreiter. Die Berliner mussten sich auch mit den eigenen Fans beschäftigen, die sich kurz nach dem Anpfiff heftige Auseinandersetzungen mit der Dortmunder Polizei geliefert und im Stadion randaliert haben.

Sie verurteilten das Verhalten ihrer Anhänger scharf. Hertha-Manager Michael Preetz sagte am Sky-Mikrofon: "Das ist ein Tag, der dem Fußball und unserem Verein schadet. Nach dieser Pyro-Orgie kam es zu reichlich körperlichen Aktionen. Das ist heute eine bittere Notiz, mehr als eine Randnotiz."

Offiziell teilte der Verein mit: "Wir werden alles unternehmen, um die Verantwortlichen zu identifizieren. Pyrotechnik gehört nicht ins Stadion. Diese Position ist auch unseren Fans bekannt. Die Vorkommnisse schaden Menschen sowie unserem Verein im Ansehen und finanziell", teilte der Klub mit., der alles daran setzen will, die Störer zu identifizieren. Zudem werde die Hertha die Gründe für den Polizeieinsatz mit den Ordnungskräften analysieren.

Polizei: "10 unbeteiligte Personen meldeten Verletzungen der Atemwege"

Die Polizei schilderte am Samstagabend die Ereignisse aus ihrer Sicht: "Im Schutz einer genehmigten Choreografie vermummten sich Berliner Straftäter und zündeten massive Pyrotechnik in Form von Rauchtöpfen, Bengalos und Blinkern."

Die massive Rauchentwicklung "insbesondere im Oberrang der Nordtribüne" habe dazu geführt, dass sich zehn Stadionbesucher in der Verletztensammelstelle meldeten. Diese unbeteiligten Fußballfans hätten Verletzungen der Atemwege erlitten und ärztlich versorgt werden müssen, schildert die Polizei.

Im Anschluss an die Choreo habe man "zur Verhinderung weiterer Straftaten" die vor dem Block abgelegte Fahne sicherstellen wollen, heißt es weiter im Polizeibericht. "Hierbei wurden die einschreitetenden Polizeikräfte Kräfte massiv mit Tritten und Faustschlägen attackiert und mit teilweise abgebrochenen Fahnenstangen angegangen." Die Polizisten hätten daraufhin Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt. Eine Beamten sei leicht verletzt worden.

In der Halbzeitpause hätten die Berliner Straftäter ihren Block verlassen, sich unter der Tribüne versammelt und zwei große Sanitäranlagen im Stadion zerstört. "Sie griffen einschreitende Polizeikräfte mit zerstörter Sanitärkeramik, abgetretenen Toilettentüren und abgebrochenen Fahnenstangen durch vermummte Straftäter erneut an." Selbst Absperrgitter seien in Richtung der Einsatzkräfte geworfen worden. "Bevor die Straftäter festgesetzt werden konnten, zogen sie sich wieder in den Fanblock zurück", berichtet die Polizei. Vier Einsatzkräfte seien bei der Randale unter der Tribüne leicht verletzt worden.

Nach Angaben der Polizei gab es insgesamt 45 verletzte Personen, 35 durch Pfeffersprayeinsatz, 10 durch Gewaltanwendung. Die Polizei fertigte Anzeigen wegen Landfriedenbruchs, Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte, tätlichen Angriffs auf Polizeivollzugsbeamte und Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz an.

Einige BVB-Fans solidarisierten sich mit Hertha-Fans

Einige Dortmunder Fans solidarisierten sich mit den Berlinern und hinterfragten die Einsatztaktik der Polizei. Mitglieder des Dortmunder Fanzines "schwatzgelb.de" beobachteten das Geschehen genau und twitterten während des Spiels: "Die Polizei provoziert eine Auseinandersetzung mit den Hertha-Fans und zieht aufgrund zwei abgebrannter Bengalos die Hauptstadtmafia-Zaunfahne ab. Hertha-Ultras springen über den Zaun und verteidigen sich. Südtribüne singt solidarisch „Alle Bullen sind Schweine“.

Die "Fanhilfe Dortmund" empfahl den Berlinern via Twitter, Gedächtnisprotokolle zu schreiben: "Hertha-Fans im Gästeblock, denkt daran Gedächtnisprotokolle zu schreiben, falls ihr von den Vorfällen heute betroffen oder Zeuge geworden seid! Das erleichtert die zwingend notwendige Aufarbeitung!" aer

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