Auch rund eine Stunde nach Abpfiff und damit schon über zwei Stunden nach jener 19. Spielminute, in der Robert Lewandowski nach einem Eckball zum Kopfball hochstieg, dabei von Criscito bedrängt wurde und den Ball an den weit nach oben gestreckten Arm bekam, quälte den Dortmunder Torjäger am Abend des Rückspiels im Champions-League-Achtelfinale die Ungewissheit. „Ich weiß nicht, warum ich diese Gelbe Karte bekommen habe“, sagte er angemessen geknickt. „Das ist sehr schade.“
Schade, weil es seine dritte Verwarnung im laufenden Wettbewerb war und Lewandowski deswegen im Viertelfinal-Hinspiel bei Real Madrid (Mittwoch, 20.45 Uhr) nur zuschauen kann. Bitter für den Polen und ein herber Rückschlag für den BVB. Mit Freude denken sie im schwarz-gelben Lager noch an das Halbfinal-Hinspiel der letzten Saison zurück, als Lewandowski vier Treffer gegen die Königlichen erzielte. „Wenn einer der besten Stürmer der Welt fehlt, ist das natürlich ein Verlust. Aber wir werden das kompensieren“, erklärte Mats Hummels kämpferisch. Wie, darüber muss sich Jürgen Klopp den Kopf zerbrechen.
Der gesperrte Lewandowski schärfte derweil die Sinne seiner Mitspieler und betonte, was ohnehin alle wussten: „Wenn wir wie gegen St. Petersburg spielen, wird es sehr schwer. Das war kein perfektes Spiel von uns. Wir haben viele Fehler gemacht.“ Fehler, die Zenit nur in zwei Situationen bestrafte, die Madrilenen, die im Achtelfinale mit Schalke 04 kurzen Prozess machten, jedoch wesentlich schneller ausnutzen werden. "Madrid ist noch stärker geworden, hat unter anderem in Gareth Bale prominente Verstärkung bekommen und ist jetzt Tabellenführer der spanischen Liga", weiß Sportdirektor Michael Zorc, dass Vergleiche mit der Vorsaison hinken.
Mutlos werden die Dortmunder das Duell mit Real aber natürlich nicht angehen. "Es ist sicher nicht an der Zeit, jetzt schon die weiße Flagge zu hissen", betont Jürgen Klopp, der sich überlegen muss, wie er seinen gesperrten Torjäger ersetzen wird.