Da wurde der königsblaue Torjäger Klaas-Jan zu Jaas-Klan Huntelaar und der Mittelfeld-Kämpfer Jermaine Jones zu Joeman James. Die lustige Veranstaltung in Villach gewann Schalke mit 2:0 (0:0). Trainer Jens Keller interessierte sich – natürlich – mehr für das erfreuliche Ergebnis und die gute Abwehrleistung im drittletzten Testspiel als über amüsante Ansagen.
Keller verzichtete auf die verletzten oder angeschlagenen Sead Kolasinac, Felipe Santana, René Klingenburg, Marco Höger und Lars Unnerstall. Nachdem sich die Schalker beim 1:1 gegen Besiktas Istanbul vor vier Tagen noch viele Torchancen erspielt hatten, wirkten sie diesmal in der ersten Hälfte wenig zielstrebig. Ganz deutlich fehlte der diesmal geschonte Jefferson Farfan mit seinem Tempo und seiner herausragenden Technik. Die einzige Schalker Chance in der ersten Hälfte raubte sich Michel Bastos selbst, als er allein aufs Tor zulief, sich den Ball aber zu weit vorlegte (15.).
So mancher Fan auf der Tribüne vermutete, dass die wenig inspirierte Vorstellung mit der grünen Trikot-Premiere der Schalker zu tun hatte. „Die kommen damit nicht zurecht“, unkte ein Zuschauer. „Die sehen sich einfach nicht auf dem Rasen.“ Es blieb beim 0:0, weil auch der FC Southampton, in der Saison 2012/2013 als Aufsteiger 14. in der Premier League, außer ungenauen Fernschüssen nichts zu bieten hatte.
Trotzdem trugen die Schalker auch nach dem Wechsel die ungewohnte Trikotfarbe. Dass es nun besser lief, lag an den eingewechselten Spielern. Keller setzte nun auf eine Doppelspitze mit Huntelaar und Adam Szalai und wechselte Julian Draxler aus. „Julian hat schon am Sonntag gegen Besiktas 90 Minuten gespielt. Sonst wäre die Belastung zu hoch gewesen“, sagte Keller.
Huntelaar traf kurz nach seiner Einwechslung. Christian Clemens lief allein aufs Tor zu, blieb aber an Southamptons Torwart Davis hängen – den Abpraller verwandelte der Torjäger sicher zum 1:0 (58.). Clemens war auch am zweiten Tor beteiligt. Nach einer Ecke des Ex-Kölners erhöhte Innenverteidiger Joel Matip mit einem strammen Rechtsschuss auf 2:0 (70.).
Die Schalke-Fans freuten sich über eine nun ansprechende Leistung ihrer Mannschaft und feierten den Stadionsprecher. „Du kannst nach Hause gehen“, sangen sie laut. Der Stadionsprecher konterte schlagfertig: „Danke, ich bin zu Hause.“
Gute Laune auf Schalke: In der Vorbereitung läuft es optimal. Nach fünf Siegen in sieben Vorbereitungsspielen steht am Samstag der vorletzte Test vor dem Saisonstart an: Um 17.30 Uhr beginnt das Raúl-Abschiedsspiel gegen Al Sadd.