Jung, attraktiv, erfolgreich – das sind die Attribute, mit denen die deutsche Eliteklasse, die Obere von DFL und DFB so gerne als „Premiumprodukt“ lobpreisen, in Verbindung gebracht wird. Während schon seit Wochen pathetische Rückblicke auf große Sieger, tragische Verlierer und unvermeidliche Kuriositäten erzählt werden, strömen die Zuschauer unaufhörlich in die Stadien, ganz egal, ob die Kartenpreise nun angehoben werden oder nicht. Ausgerechnet vor der Jubiläumssaison, prophezeien viele Experten, dass die Bundesliga künftig das einbüßen wird, was sie in ganz Europa einzigartig, ja sogar beneideswert macht: die Spannung im Titelkampf.
Bayern und BVB wie Real und Barcelona
Dass im Vorfeld einer jeden neuen Saison reflexartig festgelegt wird, im Grunde genommen könne nur der FC Bayern Meister werden, ist über viele Jahre hinweg zu einer guten Tradition geworden. Obwohl die Münchner am Ende oft den Titel einheimsten, waren es aber doch meist sechs, sieben Mannschaften, die sich sehr lange und sehr berechtigte Hoffnungen auf die Schale machen durften – und sie manchmal dann sogar in den Himmel reckten. Doch nun, so sagen es die Orakel seit Wochen, könnten der FC Bayern und Borussia Dortmund für spanische Verhältnisse in Deutschland sorgen.
Es steht natürlich außer Frage, dass beide Vereine zu den Top-Favoriten gehören, dass sie das Potenzial besitzen, um dieses, ja um jedes Jahr um die Meisterschaft zu spielen. Trotzdem hinkt der Vergleich mit Real Madrid und dem FC Barcelona, was vor allem an der nationalen Konkurrenz liegt.
Die Bundesliga ist sehr viel ausgeglichener als die Primera Division. Während Madrid und Barcelona mitunter im Schongang ihre nationalen Siege einfahren, müssen der FCB und der BVB Woche für Woche gegen hochmotivierte und bestens eingestellte Gegner an ihre Grenzen gehen. Bei vielen Teams kommt außerdem noch eine enorme Qualität im Kader hinzu, die eines verspricht: Am Freitag startet eine spannende 50. Bundesliga-Saison.