Die Woche beginnt turbulent beim Bundesligisten Hannover 96. Am Montag trat Finanz-Geschäftsführer Karl-Heinz Vehling mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück.
Zuvor soll der ehemalige Klubpräsident und designierte Aufsichtsratsvorsitzende Martin Kind vereinsintern seine Unzufriedenheit über die Arbeit Vehlings und jene von Sport-Geschäftsführer Ilja Kaenzig geäußert haben.
"Die mediale Diskussion löst im gesamten Umfeld wenig hilfreiche Unruhe aus und hat mich zu der Auffassung kommen lassen, dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht zu erwarten ist", erklärte Vehling: "Der absehbaren Entwicklung will ich nicht im Wege stehen. Nach gründlicher Analyse und Bewertung der entstandenen Situation ist mein Rückzug aus der Geschäftsführung die einzig sinnvolle Reaktion."
Kaenzig will seinen Posten derweil auch in Zukunft bekleiden. "Ich werde im Amt bleiben, soweit dies gewünscht ist. Bisher habe ich nichts Gegenteiliges gehört", sagte der Schweizer auf sid-Anfrage: "Wenn man die Nerven verliert, sobald Unruhe herrscht, ist das Arbeiten schwierig. Ich konzentriere mich weiter voll auf meine Aufgabe."
Zum Vorstandsvorsitzenden bestellt
Kind wurde am Montag vom Aufsichtsrat zum Vorstandsvorsitzenden des eingetragenen Vereins bestellt. Der Unternehmer tritt damit die Nachfolge des zurückgetretenen Götz von Fromberg an und steht den Amateurabteilungen des Klubs vor.
Seine Rolle als "starker Mann" in der verschachtelten und komplizierten Struktur des Klubs hatte sich Kind bereits vor gut einer Woche gesichert, als er durch die Übernahme von Gesellschaftsanteilen zum Hauptgesellschafter avanciert war. Aus dieser Position kann Kind auch Einfluss auf die Geschicke der Bundesliga-Mannschaft nehmen.