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Bundesliga soll von Rekord-WM profitieren

Bundesliga soll von Rekord-WM profitieren
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Nach Meinung der Klub-Verantwortlichen wird die Bundesliga nach der Weltmeisterschaft im eigenen Land einen weiteren Schritt nach vorne machen. "Die Bundesliga wird einen zusätzlichen Boom erleben", so Werner Hackmann.

Die Euphorie in Deutschland ist während der Weltmeisterschaft grenzenlos, nun soll auch die Bundesliga von der Rekord-Endrunde profitieren und noch mehr Fans und Sponsoren in ihren Bann ziehen sowie ein neues Image erhalten. Davon sind die Verantwortlichen der Klubs jedenfalls fest überzeugt. "Die Stimmung und das Abschneiden der Nationalmannschaft wird für positive Impulse sorgen. Die Bundesliga wird einen zusätzlichen Boom erleben", erklärte Liga-Präsident Werner Hackmann.

Hackmann rechnet mit weiblichem Zuspruch

Doch es ist nicht nur ohnehin steigende Zuschauerzahl, die ab Ende der abgelaufenen Saison für einen weiteren Rekord (12,47 Millionen) sorgte, vielmehr erwartet Hackmann eine neue Klientel: "Viele Fans schauen jetzt Fußball, die das vorher nicht getan haben. Es wird auch Lust auf die Bundesliga machen." Wobei der Ligaverbands-Chef nicht nur die immensen Zuwachsraten beim angeblich schwachen Geschlecht meint. Denn nach jüngsten Untersuchungen sollen sich inzwischen 60 bis 70 Prozent der Frauen für Fußball interessieren.

Rekord-Einschaltquoten von bisher 23,5 Millionen Zuschauern und Marktanteile über 80 Prozent sowie überfüllte Fan-Meilen bestätigen den Optimismus der Klub-Verantwortlichen. "Es ist die einmalige, aber auch friedliche Atmosphäre, die zuvor weniger Interessierte begeistert. Wir haben die besten Stadien mit dem größten Komfort. Der Event-Charakter eines Fußballspiels wird durch die WM erst richtig deutlich. Die gestiegene gesellschaftliche Akzeptanz wird in den Zuschauerzahlen durchschlagen", glaubt Hans-Joachim Watzke, Geschaftsführer von Borussia Dortmund.

Die Rückkehr des "Wir-Gefühls"

Es gebe eine "neue Generation von Fans. Das "Wir-Gefühl" ist wieder da, nachdem es im soziologischen Bereich Mangelerscheinungen gab", ergänzt der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen von Eintracht Frankfurt. Sein Amtskollege Bernd Hoffmann vom Hamburger SV spricht bei der WM von einer "vierwöchigen Werbeveranstaltung für den Fußball" - und natürlich für die Bundesliga.

"Das Produkt Bundesliga war schon vorher gut, es wird schwer sein, eine Steigerung zu erzielen", sagt Sportdirektor Martin Bader vom 1. FC Nürnberg, der die WM-Euphorie bei den fünf WM-Spielen im Frankenstadion genoss. Schon die Stimmung beim Confed-Cup im vergangenen Jahr habe ihren Beitrag dazu geleistet, dass in der abgelaufenen Saison eine Million Fans mehr in die Stadien strömten. "Doch die WM hat alles übertroffen. Es wird einem die Angst genommen, dass Fußball eine Dienstleistungs-Wüste ist, in der man stundenlang für eine Bratwurst anstehen muss und anschließend noch in eine Schlägerei verwickelt wird", so Bader weiter.

WM hat "Lust der Sponsoren" geweckt

Doch abgesehen vom Zuspruch der Fans und der verbesserten Infrastruktur um die zwölf WM-Stadien - in Kaiserslautern und Köln wird in der kommenden Saison Zweitliga-Fußball gespielt - wird die Bundesliga auch in punkto Marketing von der WM profitieren. "Ich kann mir gut vorstellen, dass Sponsoren Lust bekommen, sich künftig in der Bundesliga zu engagieren, weil sie gesehen haben, was der Fußball alles bewegen kann", meinte Klaus Allofs, Sportdirektor von Werder Bremen.

Darauf hofft natürlich besonders die wirtschaftlich angeschlagene Borussia aus Dortmund, die im, laut Franz Beckenbauer, "stimmungsvollsten WM-Stadion" beheimatet ist: "Viele Unternehmen merken, dass es sich lohnt, in den Fußball zu investieren." Denn, so Watzke weiter, "die Bundesliga brauche sich nicht vor den anderen Ligen in Europa zu verstecken". Viele gute Fußballer und sogar Stars würden noch in Deutschland spielen, das zeige auch der Anteil der Bundesliga-Profis bei der WM.

Der derzeitige Run auf die Dauerkarten für die am 11. August beginnende neue Spielzeit verspricht bei einigen Klubs Bestmarken. Die Verantwortlichen hoffen jedoch, das der Eindruck von FIFA-Präsident Joseph S. Blatter von "der besten WM aller Zeiten" hierzulande nicht so schnell verpufft. Nationalspieler Christoph Metzelder deutete in einem Interview mit der FAZ leichte Skepsis an: "Die Stimmung fokussiert sich natürlich vor allem auf die Zeit während er WM. Es ist schwer zu sagen, wie lange sie sich danach erhalten lässt." Sicherlich wird dies auch vom Erfolg der "Klinsmänner" abhängen.

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