Polizeieinsatz auf Schalke: Fananwälte äußern Kritik

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Schalke: Polizeieinsatz
Fananwälte äußern Kritik in offenem Brief

Der viel diskutierte Polizeieinsatz beim Spiel des FC Schalke gegen PAOK Saloniki hat nun auch die Arbeitsgemeinschaft der Fananwälte auf den Plan gerufen.

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Grundsätzlich bin ich ja auf Seiten der Polizei, aber da wurden offensichtliche Fehler gemacht, die aufgearbeitet und dann entsprechend sanktioniert werden müssen. Ich kann das nur begrüßen, dass da nun ermittelt wird und kann nur sagen: Dran bleiben! Das ist nicht nur im Sinne der geschädigten Zuschauer, sondern auf im Interesse der DFL, des DFB und sogar im Sinne der zu 99% unbescholtenen Polizeibeamten selbst.
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A cht C ocktails A cht B ier
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Sich hier verantwortlich bzw. schuldig zu bekennen, könnte für die Polizei bedeuten, sich auch in vielen anderen Fällen schuldig bekennen zu müssen. Immer waren die anderen schuld, und niemals haben die Polizeiführer und -vertreter bedacht, dass sie auch selbst die Ursache für eine zunehmende Eskalation gesetzt haben.

Gerade rund um Fußballspiele war das auch immer ganz einfach und bequem möglich, weil die Fußballfans bis heute keine echte Lobby (insbes. nicht in den Medien oder bei Politikern) haben, und weil kaum ein Sportjournalist sich traut die Polizei wirklich kritisch zu hinterfragen. Wenn ich mir anschaue wer da z.B. über Schalke 04 berichtet, dann ist diesen Sportjournalisten (zum Großteil sogar ausgemachte Schalke-Basher) weder intellektuell zuzutrauen über den Tellerrand des Sports hinaus zu schauen, noch ist von ihnen (charakterlich) der Mut zu erwarten, der Polizei kritsiche Fragen zu stellen. Nicht einmal Scharfmacher wie Rainer Wendt, Arnold Plickert & Co. wurden bisher kritisch betrachtet, obwohl sie längst ein großer Teil des Problems und Ursache für eine zunehmende Eskalation und Misstrauen vieler Zuschauer (keineswegs nur in den Fankurven!) geworden sind.

Hinzu kommt, und das wird jeder Polizeiinsider bestätigen, dass viele Bereitschaftspolizisten, insbes. aufgrund ihrer beruflichen Rahmenbedingungen (schlechte Bezahlung, Einkaserierung, Gruppendruck, Wochenenddienst, Trennung von Famile uvm.), extrem frustriert sind und diesen Frust dann auch immer wieder an denen auslassen, von denen sie am wenigsten zu befürchten haben: Fußballfans ohne Lobby.

Da derzeit nicht zu erwarten ist, dass sich an den o.g. Umständen (keine Lobby der Fans, Frustration der Polizisten, zum Teil unglaubliche Inkompetenz der Polizeiführung, Scharfmacher wie Wendt und Plickert, die längst die Hoheit über die Medien und Stammtische haben) bald etwas ändern wird, kann ich als erfahrener Stadionbesucher und als Jurist allen Fans nur raten: Macht die Polizeieinsätze justitiabel, hinterfragt die zum Teil lächerlichen rechtlichen Begründungen (Volksverhetzung, Störerauswahl uvm.) für die Polizeieinsätze, und vor allem sichert in Zukunft unbedingt so viele Beweise (z.B. durch Videoaufnahmen, Zeugen) wie irgendwie möglich.

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