Zitat - geschrieben von verleihnix
Zitat - geschrieben von lupus
Eine Marketingfachkraft (ich meine Marketing und Fachkraft und nicht irgendwas) sollte 80.000 p.a. haben.
Im Marketing kommt eine Fachkraft auf 1.750 -3.000 brutto/Monat. 80.000 erreichst Du mit PersVerantwortung in GF Position o.ä. Wohlgemerkt Durchschnittswerte!!
gehaltsvergleich.com/gehalt/Marketing-We rbung-PR.htmlAls Laie unter Laien, finde ich es ja noch hinnehmbar, dass wir unsere konträren Meinungen zum Thema, Trainer, Spielsystem, Aufstellung u.s.w., hier austauschen.
Aber bitte, versucht euch nicht an Themen von den ihr nun mal überhaupt keine Ahnung habt.
Bevor ihr weiter mit Formulierungen und Internetweisheiten zum Begriff Marketing um euch schmeißt möchte ich euch mal folgendes erklären.
Vorab erst mal, den Beruf des Marketing-Fachmanns gibt es so schon mal nicht. Diese Berufsbezeichnung wird als Fortbildungsmaßnahme durch das Arbeitsamt vergeben (klingt eben gut). Eine realistische Chance damit im Bereich des Marketing tätig zu werden ist aber sehr gering oder nur für untergeordnete Arbeiten. (Call-Center Agent, Vorwerk-Verkäufer und so was)
Marketing Fachleute sind zumeist BWLer, Kommunikationswirte, Controller, Gestalter, (Texter, Grafiker) Wirtschaft-und Rechtswissenschaftler, Personalkaufmann u.s.w.
Diese werden wiederum nach Berufsbild und Fähigkeit bezahlt.
Der Begriff Marketing (bedeutet=Absatzwirtschaft) ist ein Oberbegriff für die verschiedenen Bereiche eines Unternehmens im Marketing Mix.
Er setzt sich zusammen aus den vier Bereichen:
Produktpolitik (Steuerung und Gestaltung, Sortiment, u.s.w.)
Preispolitik (Preisfindung, Preisansiedlung (Premium- oder Niedrigpreisstrategie))
Place (Distributions- oder Vertriebspolitik)
Promotion (Kommunikationspolitik, Werbung, Public Relations, u.s.w.)
Aus der Vielfalt und Unterschiedlichkeit der zu bewältigenden Aufgaben sieht man schon, dass nicht alle Maßnahmen durch einen Mitarbeiter erledigt werden können. Jedoch können einige Aufgaben outgesourct werden.
Beziehen wir das mal auf Rot Weiss Essen.
Produktpolitik
Das Produkt ist eine Fußballmannschaft deren Hauptnutzen darin liegt erfolgreichen und attraktiven Fußball zu spielen. Sonst kann man keinen weiteren Hauptnutzen auf das Produkt RWE anwenden. Jedoch gibt es noch einige Nebennutzen, die zur Absatzsteigerung des Produkt RWE herangezogen werden können. So z.B. der Eventcharakter, Fanbasis und Fanverbundenheit, Aussendarstellung u.s.w.
Hier hat die Führung noch längst nicht alle, auch von mir nicht genannte, Möglichkeiten ausgeschöpft.
Preispolitik
Hier ist RWE im Gegensatz zu dem vorangegangenen Punkt limitiert. Die Preispolitik muss sich an dem Mitbewerbern orientieren, die Möglichkeit, einer durch die Fanbasis tolerierte höhere Preisstrategie, ist bereits vor Jahren ausgeschöpft worden.
Ebenso sind Rabatte, für eine höhere Auslastung, (Dauerkarten, Vorverkauf, Familienkarte etc) im Rahmen der Wettbewerber zu sehen. RWE besitzt auf diesem Feld sogar bessere Möglichkeiten als viele seiner Mitbewerber, durch den Verkauf von Logen, die an besonders Finanzkräftige Interessenten zu vermieten sind.
Eine Anhebung der Preisstrategie (z.B. Topzuschlag) ist in dieser Liga zur Zeit nicht möglich.
Place
Die Distributions- und Vertriebspolitik ist im Gegensatz zu einem klassischen Unternehmen zu vernachlässigen und spielt fast keine Rolle. Lediglich auf der Kapitalseite des Human Resort, lassen sich durch eine geschickte Ein- und Verkaufspolitik von Spielern Gewinne erwirtschaften. Dabei lassen sich die größten Kapitalerträge durch eine gute Jugendarbeit und dem Verkauf von talentierten Spielern realisieren. Jedoch muss man hierbei aufpassen, dass der Hauptnutzen aus dem Bereich Produktpolitik dadurch nicht konterkariert wird.
Promotion
Auf diesem Feld hat RWE und die Führung noch jede Menge Nachholbedarf. Weder in der Kommunikationspolitik, noch im Bereich der Public Relations sind auch nur annähernd die Möglichkeiten ausgeschöpft. Verbesserungen können in der Medialen Darstellung (New Media, Print, u.s.w.) als auch bei der klassischen Kommunikation stattfinden.
Besonders ist der Bereich PR unterrepräsentiert, da dadurch zu wenig Output an interessierte Gruppen im Bereich des Sponsorings vermittelt wird. Die Kommunikation nach innen und zur Fanbasis ist ebenfalls unabgestimmt und vermittelt einen unprofessionellen Eindruck.
RWE darf sich in diesem Bereich nicht von Fanforen oder durch Fans betriebene Websites abhängig machen, sondern muss die Deutungshoheit und den Interpretationsspielraum durch eigene Medien behalten.
Maßnahmen im Bereich der Werbung, des Merchandising und der Point of Sales Promotion sind dagegen, für die jetzige Vereinsgröße, ausreichend könnten aber noch intensiviert werden.
Mangels Manpower könnte man diesen Bereich in teilen outsourcen. Dadurch würde eine höhere Professionalität einhergehen und man würde Mitbewerbern auf Augenhöhe begegnen.
Ich hoffe es wurde nun ein wenig deutlicher warum man dieses Thema mal nicht so eben Laienhaft behandeln kann(kein Vorwurf).
Vielleicht wird es auch dem ein oder anderen nun deutlicher, warum ich bei manchen Entscheidungen, die durch die Führung bei RWE getroffen wurde, (seit Jahren auch vor Dr.Welling) nur mit Unverständnis und Kopfschütteln reagieren kann.
Ein Fußballverein ist ein Wirtschaftsunternehmen (mit Emotionen) und muss auch so geführt werden. Es ist zu wenig wenn sich auf so einem vielschichtigen Bereich nur einer auskennt. Aber es verleitet auch zur Alleinherrschaft um sich so wenig wie Möglich angreifbar zu machen.
Und morgen hoffentlich ein Sensationelles 0:1, egal wie.