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Deal geplatzt Was das Scheitern des Investoren-Deals der DFL bedeutet Der geplante Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga ist auch im zweiten Anlauf vom Tisch. Woher soll frisches Geld kommen? Und enden nun die Fan-Proteste? Artikel lesen
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PreußenTom
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Gestern hat ja die DFL für das Erste den Einstieg eines Investors abgesagt. Die Proteste aus der aktiven Fanszene waren nicht mehr zu kontrollieren und führten am Ende zu dieser Entscheidung. Egal wie man zu einem Einstieg von Investoren steht, zeigt dieses Thema auf, dass elementare grundlegende Dinge nicht mehr ohne die Fans und Zuschauer getroffen werden können. Vielfach haben die sogenannten "Macher" im Fußball über die Köpfe der Zuschauer und Fans hinweg enschieden. Durch den Einstieg von Investoren wird das Konsumgut Fußball für die Fans immer teurer. Warum muss man versuchen unbedingt mit Ligen mithalten zu wollen, wo teils unterdurchschnittliche Fußballer Gehälter bekommen, die in Deutschland für herausragende Akteure gezahlt werden. Denn genau das fördert der Einstieg von Investoren geradezu. Ein System wird immer weiter aufgebläht und dient am Ende nur den Großkonzernen in der Spitze der Ligen. Kleinere Vereine können da auch gar nicht mehr mithalten, selbst wenn sie auch an diesem Geldtropf partizipieren.
Es wäre naiv anzunhemen, dass der Fußball ohne Kommerz auskommen würde. Das ist schon in der 1. Kreisklasse nicht mehr der Fall. Je höher es in einer Liga geht, umso teurer wird auch das Produkt Fußball. Das gilt auch für den Bereich der Amateure. Ergo werden Sponsoren und Gönner benötigt, um den Spielbetrieb in der jeweiligen Liga zu finanzieren. Der Profibereich nimmt dann noch eine wesentlich höher dimensionierte Stellung ein. Am Ende der nach oben offenen Spirale stehen dann da solche Gebilde wie die Champions Leaque, die als völlig aufgeblähter Wettbewerb eine riesige Gelddruckmaschine nur für bestimmte Vereine ist.
Um dieses Produkt dann im Fernsehen sehen zu wollen, müssen die Fußballfans und Zuschauer richtig tief in die Tasche greifen und sich die Rechte des Sehens teuer erkaufen. Viele tragen dieses Konzept schon nicht mehr mit. Der Streaming Anbieter DAZN wird sich auf Grund seiner völlig überteuerten Preise und den dadurch schwindenden Kundenstamm wohl zumindest aus der Berichterstattung Bundesliga zurückziehen.
Fußball ist in Deutschland , in weiten Teilen von Europa und vor allen auch in Südamerika die Volkssportart mit dem größten Interesse an Zuschauern. Diesen Status sollte man nicht durch den immer größer werdenden Kommerz kaputt und Fußball zu einem Luxusgut machen. Er muss auch im Spitzensport für die einfachen Menschen bezahlbar bleiben.
Der Sportchef der Bild, Alfred Draxler, hat zur Absage des Investorendeals bei der DFL einen Kommentar verfasst. Dieser Sportjournalist mit seinen über 70 Lebensjahren fällt dabei immer wieder durch seine extrem negative Haltung gegenüber der aktiven Fanszene auf. So auch jetzt. Seiner Meinung nach habe sich die DFL und damit der Fußball in Deutschland erpressbar gemacht. Ich sehe das nicht so. Die aktiven Fans haben den Verantwortlichen diesmal auf eine beeindruckende Weise klar gemacht, dass es auch Grenzen gibt. Der Fußball gehört allen und nicht nur Investoren und geldgeilen Finanzheuschrecken. Kein Profi in der DFL muss am Hungertuch nagen. Wer bei diesen 36 Vereinen beschäftigt ist, verdient in den meisten Fällen weit mehr als der Normalbürger. Lieber Herr Draxler, der Fußball ist nicht erpressbar in Deutschland geworden. Vielmehr wurde den Verantwortlichen aufgezeigt, dass die Zuschauer und Fans bei wichtigen Dingen mitgenommen werden müssen. Das nennt man Demokratie.
1 jednajedna
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Hiltruper
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Wie bitte? Wenn die Kunden dem Unternehmer vorschreiben, wie er sein Geschäft zu führen hat, ist das Demokratie? Das ist Erpressung, nichts anderes!
1 MexicanBorusse
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MexicanBorusse
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Hoffentlich kommt jetzt keiner auf die Idee, für alle 36 Vereine einen Kredit aufzunehmen. In Zukunft sollten die Vereinsmitglieder befragt werden, auch wenn dies bei den sogenannten großen Vereinen schwierig ist. Hoffentlich wird jetzt nicht, statt „Bälle werfen“ wieder gezündelt. Das kostet den Vereinen auch eine Menge Geld und führt dazu, dass Eintrittspreise steigen und es vielleicht in Zukunft keine Stehplätze mehr geben wird.
Gruß an alle Fans, Verein egal. Ausgenommen die üblichen Verdächtigen: ja, ihr seid gemeint!
Nur der BVB
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PreußenTom
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Zitat - geschrieben von Hiltruper
Wie bitte? Wenn die Kunden dem Unternehmer vorschreiben, wie er sein Geschäft zu führen hat, ist das Demokratie? Das ist Erpressung, nichts anderes!
Fußball ist kein reines Gut von Unternehmern, sondern ist aus eingetragenen Vereinen entstanden. Das wird speziell in Deutschland noch immer durch die 50+1-Regel dokumentiert. Insofern greift eben nicht das reine Unternehmertun, sondern auch die demokratischen Grundsätze. Auch desahlb wird der Sport und der Fußball auch als Allgemeingut tituliert. Zuletzt modifiziert von PreußenTom am 22.02.2024 - 12:16:05
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MexicanBorusse
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Fußball ist kein reines Gut von Unternehmern, sondern ist aus eingetragenen Vereinen entstanden. Das wird speziell in Deutschland noch immer durch die 50+1-Regel dokumentiert. Insofern greift eben nicht das reine Unternehmertun, sondern auch die demokratischen Grundsätze. Auch desahlb wird der Sport und der Fußball auch als Allgemeingut tituliert.
Zuletzt modifiziert von PreußenTom am 22.02.2024 - 12:16:05 [/quote] Hallo Preußen Tom, waren denn alle "Bälle Werfer" Vereinsmitglieder? Denn nur diese haben ein Mitspracherecht. Als „nur Fan“ habe ich das nicht.
Gruß an alle Fans, Verein egal. Ausgenommen die üblichen Verdächtigen: ja, ihr seid gemeint!
Nur der BVB
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PreußenTom
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Natürlich werden nicht alle Protestierenden auch Vereinsmitglieder gewesen sein. Davon kann man jedenfalls ausgehen. Die "Ware" Fußball ist von allgemeinen öffentlichen Interesse. Nicht zuletzt von diesem öffentlichen Interesse leben die Vereine. In einer Symbiose mit ihren Werbepartnern und Anteilseignern verdienen die Clubs an ihren Fans und Zuschauern. Blendet man mal das öffentliche Interesse aus und betrachtet nur die reine unternehmerische Tätigkeit, so muss ein Unternehmer auch auf seine Kundenwünsche eingehen. Macht er dieses nicht, wird sein Unternehmen auf Dauer Schaden nehmen. Auch in der sogenannten freien Wirtschaft gibt es durchaus Beispiele, dass manche Geschäftsabschlüsse oder Zusammenarbeiten negativ von Außen durch Kunden und Beobachtern kritisch bewertet werden. Die Demokratie ist ein Begriff aus dem altgriechischen und leitet sich aus einer Herrschaftsform ab. Je nach Ausprägung gibt es unterschiedliche Formen. Allen ist jedoch gemein, dass die Basis (also das Volk) der Ausgangspunkt ist. Nicht viel anders verhält es sich doch in allen gesellschaftlichen Bereichen. Die Basis, ob Wähler, Verbraucher oder kultureller Konsument gibt ihre Wünsche kund. Sie sagt der Politik, dem Unternehmer, der Kunst oder dem Sport, was und wie sie es gerne haben möchte. Nicht alle Wünsche können dabei erfüllt werden oder Mehrheiten wünschen etwas anderes. Ich bin nicht unbedingt ein Freund der akiven Fanszene. Ihre teils ausufernden Aktionen finden bei mir nicht immer unbedingt Gefallen. Sehr wohl kann ich aber ihr Anliegen verstehen. Keinesfalls bin ich gegen Investoren in den Vereinen. Gerade im Profisport geht es nicht mehr ohne. Wer das glaubt ist naiv. Die Frage die sich aber stellt ist, wie weit kann und darf man gehen. Sind denn die Verhältnisse in England, Spanien oder USA so erstrebenswert, wo Investoren die Clubs und die Vermarktung übernehmen und bestimmen? Bereits heute kostet der Besuch eines Fußballspiels in der Premier Leaque ein halbes Vermögen. Das kann sich ein Familienmensch kaum noch mit seinen Kindern erlauben. Im Mutterland des Fußballs ist der Sport zur Luxusware geworden. Wer bekommt es am Ende? Ein Teil bekommen die Spieler, die überteuert bezahlt und eingekauft werden. Ein Großteil geht in die Kassen der Investoren, weil sie damit ihr Geld verdienen. Das Allgemeingut Fußball wird denen genommen, die es eigentlich groß gemacht haben, den Fans.
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Hiltruper
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Ich kann nur allen raten, die Augen zu öffnen und den Profisport in unseren Fußballligen als das zu sehen, was er heute ist. Ein Produkt, eine Ware, die von kommerziell geführten Kapitalgesellschaften vermarktet wird.
Das sind keine Sportvereine mehr, wie sie es bei ihrer Gründung waren.
Fußballfans sind Kunden, die kein Mitbestimmungsrecht haben. Dieses haben nur die Anteilseigner der Kapitalgesellschaften. Auch Vereinsmitglieder, die keine Anteile an den Gesellschaften besitzen, sind ausgeschlossen.
Wenn der Bäcker die Preise für seine Backwaren erhöht, weil er seinen kreativen Meistern und Gesellen Millionengehälter zahlt, die mir nicht passen, dann kann ich mit den Füßen und dem Geldbeutel abstimmen. Ich gehe woanders einkaufen und lasse mein Geld dort. Auf die Idee, in der Bäckerei mit Tennisbällen zu werfen, käme ich nicht.
Es ist nicht die Aufgabe der Kunden, den Geschäftsleuten vorzuschreiben, was für ihr Unternehmen richtig und was falsch ist. Das Recht dazu haben sie einfach nicht.
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MexicanBorusse
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Hallo Hiltruper und Preußen Tom, so macht Kommunikation Spaß. Das ist gelebte Demokratie, wo jeder ohne Beleidigungen seine Meinung vertreten und verteidigen kann.
Gruß an alle Fans, Verein egal. Ausgenommen die üblichen Verdächtigen: ja, ihr seid gemeint!
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2 jednajedna
PreußenTom
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