Der "Fall" Aydin belegt einmal mehr das Dilemma der Verantwortlichen auf Schalke. Schalke ist mit seiner Knappenschmiede ein herausragender Ausbildungsverein. Ein Vielzahl der Talente, die durch die "Schule" von Norbert Elgert gegangen sind, haben es bis zu den renomiertetsten Top-Clubs Europas geschafft, häufig allerdings ohne Ablösesumme, weil es Schalke nicht gelungen ist, die Talente frühzeitig langfristig zu binden. Hierfür sind viele Faktoren verantwortlich. Sicherlich zum einen die Raffgierigkeit der Berater, die ihre Schützlinge dahingehend "beraten", die Verträge "auszusitzen", um dann ablösefrei wechseln und nebenbei ein erträgliches Handgeld einstreichen zu können. Andererseits ist Schalke - erst recht als Zweitligist - ohne internationale Auftritte keine "erstklassige" Adresse mehr, um sich gegenüber der teilweise üppig betuchten Konkurrenz zu behaupten. Und so wird es für jeden sportlichen Leiter bzw. Sportvorstand schwierig, solche Spieler wie Aydin dauerhaft an den Verein zu binden. Es ist also zu befürchten, dass auch Aydin - selbst im Falle eines direkten Wiederaufstiegs - über das Saisonende hinaus nicht zu halten sein wird, zumal ihm Schröder angesichts leerer Kassen nicht viel wird anbieten können.