"Sehr berührt habe ihn der Tod des langjährigen Managers Rudi Assauer im Jahre 2019. Tönnies verkündete die Nachricht im Stadion, das sei ihm sehr wichtig gewesen. 'Ohne Rudi wären wir alle nicht hier', sagte er den Menschen im Stadion."
Mir dreht sich der Magen um, wenn ich dieses heuchlerische Geschwafel von dieser Figur höre. Rudi Assauer hat die gesamte Entwicklung unter Tönnies bereits im Jahre 2009 vorausgesagt (siehe unter
youtube.com/watch?v=WkY2zO3IoM0 ).Ich erinnere mich noch an ein Bild, das im April 2017 in den VIP-Räumen der Schalker Arena entstand. Assauer war da schon von seiner schweren Alzheimer-Erkrankung gezeichnet. Teilnahmslos und verängstigt wirkte er, als ihn seine Begleiter aus dem Aufzug ins Stadion führten. Sie hatten ihn schick angezogen und die Haare so gekämmt, wie er das immer mochte. Als sich nun alle Blicke auf ihn richteten, stand Assauer regungslos in der Masse. Einige Meter entfernt sahen dies vier frühere Eurofighter: Olaf Thon, Jiri Nemec, Mike Büskens und Martin Max. „Manager, komm rüber, wir machen ein Foto!“, rief Thon. Assauer ging nun tatsächlich die paar Schritte, ganz alleine, und stellte sich wortlos dazu. Seine Begleiter konnten es kaum glauben. So entstand eines seiner letzten Fotos in der Öffentlichkeit: Die vier Eurofighter schauen in die Kamera, der damals 72-jährige Manager blickt in die andere Richtung, lächelt aber zufrieden.
Man könnte das, für sich betrachtet, als Zufall abtun, zumal enge Weggefährten versicherten, dass der erkrankte Manager schon da niemanden mehr erkannte. Knapp zwei Jahre später verstarb er.
Aber Assauer hatte stets ein feines Gespür dafür, was gut für ihn und den FC Schalke war. Und tatsächlich gibt es eine solche Anekdote, die das zerrüttete Verhältnis zu Tönnies wiederspiegelt: Als der "Wurstheini" Tönnies den damals kranken Assauer einmal von der Tribüne zum Spielfeld führen wollte, wehrte sich Rudi mit wilden Schlägen. Erst als der Anführer der Eurofighter-Helden, Marc Wilmots, den aufgebrachten Assauer an der Hand nahm, ließ der sich doch aufs Spielfeld führen, wo ihn die Fans feierten.