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Höhen und Tiefen
Das "Dorf" und ein Paar Monster

E'schwick: Tradition schützt vor Fans nicht
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Homburg, Havelse, und Erkenschwick. Wenn man Gemeinsamkeiten für diese nicht gerade größten Städte der Republik suchen würde, da gäbe es nicht viele.

Eines springt einem aber sofort ins Auge. Alle vier Orte durften schon einmal einen Fußball-Zweitligisten beherbergen. Lang, lang ist’s her, aber die alten Geschichten werden im grauen Amateur-Fußballalltag immer noch gerne erzählt. Auch bei den Schwarz-Roten Ruhrpottmonstern.

Der Fanklub der Spielvereinigung Erkenschwick entstand 1996 und zählt inzwischen 38 Mitglieder. Von Anfang an dabei und gleichzeitig „Obermonster“ ist Andre Oberlin. „Mein Vater war im Vorstand und hat mich seit ich fünf bin regelmäßig ins Stadion mitgenommen“, erklärt der Fanclub-Gründer seine Leidenschaft. Damals spielte man noch gegen Borussia Dortmund in der 2. Liga Nord.

Erfolge der Spielvereinigung 1946:Meister der Gauliga 7.10.19472:1-Sieg über Schalke 04 in der Glückaufkampfbahn und gleichzeitig deren erste Heimniederage nach dem 2.Weltkrieg 1958Aufstieg in die 2.Liga West 1967Achtelfinaleinzug im DFB-Pokal(1:3 gegen den FC Bayern) 1968/69Vize-Amateurmeister hinter dem SC Jülich 1974Aufstieg in die neugegründete 2. Bundesliga 1979/80Aufstieg in die 2. Bundesliga

Dass die Gegner jetzt Teutonia Waltrop und TuS Ennepetal heißen, sorgt bei den Ruhrpottmonstern für keinen Einbruch des Stimmungsbarometers. Auch nicht bei Oberlin, der mit seinen Klubmitgliedern für das erste Spiel in Wanne wieder einen Fanbus zur Verfügung stellte. „Wir waren 250 organisierte Fans in der Mondpalast-Arena, das war schon toll“, berichtet er stolz und fügt hinzu: „Auf die Derbys gegen Recklinghausen und Waltrop freue ich mich am meisten.“

Alte Geschichten spuken dem 1.Vorsitzenden aber doch noch im Kopf herum: „Das schönste Spiel war 1987 in der Aufstiegsrunde gegen die alte Dame Hertha. Dessen damaliger Trainer Sundermann wollte nach eigener Aussage nicht bei einem Dorfverein wie Erkenschwick stolpern. Wir haben die Berliner mit einer 2:1-Schlappe im Gepäck in ihr ‚Dorf’ zurückgeschickt“, erinnert sich Oberlin voller Schadenfreude. Das Spiel gegen Arminia Hannover ging leider verloren und so reichte es für Hertha und die „Schwicker“ nicht für den Aufstieg. Was noch keiner ahnen konnte, es war das letzte, leise Anklopfen am Profifußball.

Denn von nun an ging es kontinuierlich abwärts. Gleich zur Anfangszeit der schwarz-roten Ruhrpottmonster hatte ihre Spielvereinigung die bis dato schwerste Zeit ihrer Geschichte zu durchlaufen. „Die zwei Abstiege bis zur Verbandsliga waren schon sehr hart“, berichtet Oberlin von den schweren Stunden zur Jahrtausendwende. Bekannter Höhepunkt des Abwärtstrends: die Insolvenz 2008 und der Neuanfang in der Westfalenliga. Aber auch in der sechsthöchsten Spielklasse wollen die treuen Fans und natürlich auch die Ruhrpottmonster ihre Spieler wieder „monstermäßig“ unterstützen. Unabhängig vom Saisonverlauf wird die kommende Saison gekrönt mit dem 4.Ruhrpottmonster-Cup im Sommer 2010, an dem wieder viele Fanklubs aus ganz Deutschland teilnehmen werden.

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