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Fan: Strenge Auflagen, aber „Die Blauen“ triumphieren erneut
Der etwas andere Hallenzauber 2009

Fan: Strenge Auflagen, aber „Die Blauen“ triumphieren erneut
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Fanprojektleiter Ralf Zänger hatte am Tag vor dem 17. Hallenzauber noch eigens zwei Sätze Stutzen besorgt, um die fünfte Auflage des VfL-Fan-Club-Turniers für zu erfüllen. Die besagte nämlich, dass jedes Team eine Ausweichkluft und ein paar andersfarbige Stutzen mitzuführen hat.

Doch wer hat die als Anhänger schon mal eben so in der Tasche. Insbesondere, wenn es sich um Fanturnier von Fan-Clubs des VfL Bochum handelt, bei dem erwartungsgemäß 90 Prozent aller Teams in den Farben Blau und Weiß auflaufen.

Das am Samstag bei der 17. Auflage erstmals Schienbeinschoner getragen werden mussten, konnten die meisten Fans ja noch verstehen, aber dass des Feldes verwiesene Spieler „sofort durch zwei extra abgestellte Ordner aus dem Innenraum zu entfernen sind“ und an der Mittellinie „mindestens ein Ordner zum Schutz der Schiedsrichter“ stehen musste, rief bei den Anhängern doch ein gewisses Kopfschütteln hervor. Insgesamt sieben Mal kam in dem fast einseitigen Sieben Punkte Plan des Kreis-Schiedsrichter-Ausschusses Bochum auch das Wort Ordner beziehungsweise Ordnungsdienst vor.

Kein Wunder, dass die gewisse Leichtigkeit, die den Hallenzauber seit Jahren auszeichnete, ob der strengen Auflagen erst einmal ein wenig dahin war. Schließlich kamen die Fans 16 Jahre lang auch gut ohne aus.

Doch Vorfälle und tätliche Angriffe in den örtlichen Kreisligen hatten den Fußballkreis Bochum dazu veranlasst, seine Schiedsrichter entsprechend zu schützen. Negativer Höhepunkt war zuletzt der Ausraster des Torwarts von Hellas Bochum, der inzwischen ohne zeitliche Befristung gesperrt wurde.

Schade, dass die Erfolge integrativer Sozialarbeit des Fanprojektes , die auf einem homogenen Miteinander der Anhänger untereinander und einem gewissen Selbstfindungsprozess der Fanszene basierten, in seinen Grenzen nun dadurch etwas verwischt wurden.

„Solche Änderungen waren natürlich für uns alle zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig. Aber das sind nun einmal jetzt die Durchführungsbestimmungen für Hallenturniere in Bochum. Und da ist es selbstverständlich, dass diese auch für uns gelten“, zeigte Zänger Verständnis für die Entscheidung des Verbandes. Und für die gewisse Skepsis der Fans, die sich unvermittelt einem nach allen ernsten Regeln der Fußballkunst durchgeführten Turnier ausgesetzt sahen. „Im Gegenteil. Wir sind froh, dass der Verband die Durchführung überhaupt noch möglich gemacht hat und so den Fortbestand des Turniers gesichert hat“, resümierte Zänger nach den insgesamt 58 durchweg fair geführten Partien.

„Deshalb“, sagt Zänger, „geht in diesem Jahr ein besonderer Dank an die Schiedsrichter, die sich so kurzfristig noch zur Verfügung gestellt haben und ebenso wie der Sanitätsdienst einen tollen Job gemacht haben“.

Zumindest auf den sportlichen Ablauf des Turniers hatte der etwas andere Charakter ohnehin keinen Einfluss. Der Seriensieger „Die Blauen“ nahm nun schon zum vierten Mal in Folge die Trophäe und den Gutschein für 250 Liter lokales Freibier mit nach Riemke.

Einen beachtlichen zweiten Platz erreichte der älteste Fan-Club des VfL, die „Bochumer Jungen“, die aber im Endspiel mit 0:2 ebenso chancenlos waren, wie alle anderen Teams zuvor auch. Nicht nur Zänger fragt sich daher, „wer die „Die Blauen“ im kommenden Jahr stoppen soll“.

Vielleicht sollte der Veranstalter mal darüber nachdenken, die Rutsche Pils schon vor dem Turnier zur Verfügung zu stellen. Denn „alkoholisierte Spieler sind vom Turnier auszuschließen“. Steht unter Punkt Eins der Auflagen.

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