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"Bierleitungen wie Feuerwehrschläuche"

Dortmund: "Genug Munition" - Wirte haben vorgesorgt
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Dass, im Falle des Titelgewinns, der Platz in den Kneipen Samstagabend nicht ausreicht, versteht sich von selbst. Doch Dortmunds Gastronomen sind vorbereitet.

Es ist so etwas wie das Dortmunder Wohnzimmer: Der Alte Markt im Herzen der Innenstadt. In der Mitte ein Brunnen, der bei vorausgegangenen Fußballfesten nicht selten mittels Waschmittel zum Quell einer Schaumparty umfunktioniert wurde. Dazu an drei Seiten Braushaus an Brauhaus, Kneipe an Kneipe. Zusammen fassen sie einige Tausend Besucher.

In der Ecke befindet sich das Wenkers am Markt, das im Inneren 300 Fans wird aufnehmen können, weitere haben im Außenbereich Platz. „Ich habe im Keller genug Munition geladen“, sagt Jörg Kemper, der das Wenkers seit 2004 als Betriebsleiter führt. „25 Hektoliter Bier sind an normalen Heimspieltagen auf Lager, für das Spiel gegen Nürnberg am kommenden Samstag sind es noch zehn Hektoliter mehr.“ Damit nicht genug: Wenn bei der offiziellen Party am 15. Mai nahezu die komplette BVB-Gemeinde in der Innenstadt unterwegs sein sollte, bunkert er gleich 50 Hektoliter ein.

„Der Rekordumsatztag, der des WM-Halbfinales gegen Italien, wird dann übertroffen werden“, mutmaßt der 45-Jährige. „Schon beim Spiel gegen Freiburg hatten wir den zweitbesten Umsatz der letzten sieben Jahre.“ Zum Problem könnte allerdings werden, dass die Leitungen weniger hergeben, als die Dortmunder aufnehmen werden. „Auch wenn die Zapfhähne ununterbrochen mit Hochdruck laufen, kommen wir an Grenzen. Da bräuchten wir Bierleitungen wie Feuerwehrschläuche.“ Immerhin, so berichtet er, habe das Wenkers einen großen Kühlkeller, während sich Kollegen mit zusätzlichen Kühlcontainers aushelfen müssen. „Aber bevor einer auf dem Trockenen ist, helfen wir uns gegenseitig aus. Auch werden die Brauereien einen Notdienst einrichten und können kurzfristig Bier anliefern.“

In jedem Fall wird das Wenkers in voller Personalstärke von 25 Mitarbeitern in den Samstag starten, und wie üblich werden dann alle im BVB-Trikot den Service machen. Eines der ausrangierten Shirts wird danach wieder einen Platz an der „Südtribünen-Wand“ finden, wo schon die Trikots das letzten 15 Jahre hängen. Übrigens: Kemper sucht weiterhin Trikots aus älteren Spielzeiten, um diese Sammlung zu vervollständigen. „Meist funktioniert das über den Tausch, weshalb hier auch viele ausländische Trikots hängen. Wir sind ja nicht nur Anlaufpunkt für einheimische BVB-Fans. Ich habe auch Gäste aus Belgien und England, die immer wieder kommen“, sagt Kemper. „Und bis auf die aus Herne-West ist hier jeder willkommen.“

Insgeheim freut er sich, dass es am vergangenen Wochenende mit dem Titel noch nichts geworden ist, denn Kemper hätte der Taufe seines Sohnes alles andere als ausgeschlafen beiwohnen müssen. „Bei Durschnittsspielen machen wir um zwei Uhr dicht. Am Tag des Titelgewinns haben wir hier um fünf Uhr morgens sicher immer noch die Bude voll.“

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