Welche Überheblichkeit? Unser Ziel ist der Klassenerhalt. Und für den haben wir einen Punkt geholt. Ich habe in den letzten Wochen viel in eurem Umfeld gelesen. Der Sieg stand fest. Wir sind ne überbezahlte Regiotruppe usw. Das war schlicht eine Fehleinschätzung. Richtig ist, dass wir grüne Jungs haben, die noch viel lernen müssen und sich durch dumme Fehler selbst behindern. Aber Fußballspielen können sie. Wenn du das nicht siehst, kann ich dir nicht helfen.

Die Auswechseungen zeigten sofort Wirkung. Das war der Unterschied. Römling ist eiskalt. Sponsel stakst zwar wie ein Storch, hat aber die Körperlichkeit und das Selbstbewusstsein. Das Moment haben wir.

Unsere Jungs haben mal wieder Charakter gezeigt. Wenn wir Fußball spielen, geht was. Die individuellen Fehler vor den Toren waren mehr als ärgerlich. Letztlich hat uns Duisburg total unterschätzt. Alle. Trainer, Stoppelkamp, Umfeld. Ich freue mich total auf den podbolzer mit Basiliskenblick-Micha. Wie wird er den verlorenen Sieg schönreden? Was der über Engelmann alles gesagt hat! Unfassbar. Und dann dieses Klassetor. Duisburg ist eine kämpferische Truppe mit einem guten Fußballer. Körperlich beeindruckend, aber ausspielbar. Stehen bei uns Spieler auf dem Feld, die nicht so nervös sind, mache ich mir keine Sorgen. Fehlen die dummen Fehler, wird der erste Dreier kommen. Vielleicht am Dienstag.

Jenseits der WM ist das Zuschauerinteresse bescheiden. Darauf hinzuweisen, ist berechtigt und auch nicht ehrenrührig. Solange eine Weltmeisterinnenmannschaft gegen eine männliche B-Jugend chancenlos ist (VfB Stuttgart war es soweit ich mich erinnere), wird das auch so bleiben.

Björn Rother sagt bei der Konkurrenz gerade, man habe einen anderen Plan: Volle Kanne drauf! Na dann....

Der US - Sport ist ein geschlossenes System, gleichgültig ob NFL, NBA oder NHL. Von daher verbietet sich jeder Vergleich mit dem europäischen Ligasystem, welches von der Hoffnung auf den Auf- sowie der Angst vor dem Abstieg lebt. Ein geschlossenes System lehne ich ab. Die Kommerzialisierung stößt bereits jetzt an ihre Grenze. Was man aber lernen kann: - Es müssen gute Regularien her. Was sind gute Regularien? Es sind allgemeingültige, abstrakt generelle Regeln, die frei sind von sportpolitischen Ermessensspielräumen. - Es müssen Profis über die Einhaltung der Regularien wachen. - Es muss ein Lizensierungsverfahren her, das den Namen auch verdient. Weder Türkgücü noch der KFC hätten jemals die Lizenz erhalten dürfen. Früher war man zu streng, heute ist man zu lasch. - U-Mannschaften sind ein Graus. Weg damit. Sie blockieren Plätze für Zuschauervereine wie den z.B. den OFC. Kein Mensch außer der adipöse Preuß will Dortmund II sehen. Der Ausgleich durch mehr Fernsehgeld ist lächerlich. Fußball muss für Fans sein und nicht für Sesselfurzer. Die NHL hat ihre Farm-Teams, die Engländer ihre eigene Nachwuchsrunde. Dass der MSV und RWE nicht eine Etage höher spielen, ist traurig. Eine Aufteilung der Liga in zwei Staffeln wäre hilfreich, dürfte aber wie üblich am Egoismus der Regionalverbände scheitern.

Es gibt einen Königsweg, ihnen weh zu tun, nämlich ihre Eitelkeit nutzen und nicht in die Falle zu laufen. Analysiert man alle Aussagen der Duisburger Verantwortlichen und ihrer Fans, dominiert ein Doppelsprech. Offizielle Aussagen aus der Phrasenkiste stehen in der ersten Reihe: "Wir werden sie nicht unterschätzen, es wird ein enges Ding, Kleinigkeiten werden den Ausschlag geben." Etwas versteckter geben sie zu erkennen, dass sie am Ende den MSV für die bessere Mannschaft halten. Die Abwehr habe ja in Osnabrück überzeugt (wer zugeschaut hat, hat gesehen, dass sie sich über ein 4:0 nicht hätten beschweren können, dass Bälle plumo ins Seitenaus gespielt wurden.) Meine Meinung: Sie überschätzen sich und unterschätzen uns. Das ist ein Vorteil für uns, wenn wir realistisch sind und ihre Schwächen so ausnutzen, wie Brad Gilbert es in "Winning Ugly" beschrieben hat. Realistisch gesehen: Duisburg hat eine kompakte Innenverteidigung, mit denen man mühelos ein Umzugsunternehmen aufmachen kann. Mai braucht keine Sackkarre für einen Tresor. Senger killt eine Taube mit der flachen Hand. Wenn die AV fit sind, können sie aufgrund ihrer Schnelligkeit auf den Flügeln etwas bewirken. Allerdings steht hier noch der Härtetest aus. Das neu zusammengestellte Lippstadt ist kein Maßstab. Wie kommt man gegen das Tempo eines Isi Young oder eines Ennali an, wie gegen den hartnäckigen Kefkir? Ob die sich das überhaupt fragen? Die defensiven Mittelfeldspieler sind m.E. Durchschnitt, ein offensichtliches Talent und ein Wasserträger. Nicht schlecht. Vorne haben sie Erfahrung (Stoppelkamp) und je nach Aufstellung einen alten Hasen oder einen schnellen Wuselstürmer. Die größte Gefahr geht von Standardsituationen und überraschenden Steilpässen auf Ekene aus. Kombinationsfußball oder Flügelspiel bis zur Grundlinie sind eher nicht zu erwarten. Ihre Schwäche: Das Spiel selbst machen. Können die nicht. Methode Elversberg war, blind auf eigene Stärken zu vertrauen, ohne den Gegner zu berücksichtigen. Das war naiv und die schmerzerregend anzuschauende Hilflosigkeit entsprang auch der Verärgerung über sich selbst. In der dritten Liga ankommen heißt die eigene Rolle als Neuling, Lernender und Außenseiter wirklich anzunehmen. Das heißt, zwar auch aber nicht nur auf die eigene Stärke zu vertrauen, sondern seriös den Gegner ins Visier zu nehmen. Was würde Brad Gilbert würde sagen: ; Zwinge sie dazu, etwas zu tun, was sie hassen! Zwinge sie dazu, das Spiel zu machen, zwinge sie zu kurzen Pässen, störe sie, hol dir den zweiten Ball und dann schalte schnell um. Flanken in den Strafraum sind kein Mittel. Gehe nicht in die Zweikämpfe in deren Strafraum, meide dort jedes Kopfballduell, flach spielen, one touch - Eindringen durch Isi und Lawrence mit einem lauernden Berlinski/Engelmann und Eisfeld erscheint die vielversprechendere Variante. Duisburg spielt daheim. Sie müssen es den Fans beweisen. Verlieren wir, brennt ein Bäumchen, verlieren sie, brennt der Wald! Sie werden versuchen, ein schnelles Tor zu machen. Dazu werden sie versuchen, einen Freistoß zu schinden. Das muss verhindert werdne. Meines Erachtens kommt es darauf an: 1. Kompakt stehen und nicht in Rückstand geraten. 2. Ihre Offensive nicht näher als 30 Meter rankommen lassen. 3. Den Ball zur Not einfach rausdreschen um sie zu kurzen Pässen zu zwingen. Pöhlen sie den Ball hoch retour, spielt man ihn einfach zum Schwächsten zurück und stellt den Raum zu. Dann ist die Außenlinie der Feind des Zebras. 4. Je länger es 0:0 steht, desto besser für uns. Scheißegal, wie häßlich das ist - sie spielen zuhause und müssen wie ein versoffener, hurender, spielsüchtiger Ehemann der weggelaufenen Frau beweisen, dass ab jetzt alles anders wird. Not gegen Elend kann uns auf fremden Plätzen Wurst sein. Es ist eine Frage der Einstellung. Kein Schaulaufen, keine Eitelkeit, viel Zweckmäßigkeit und Coolness. Eine stark defensive Variante wäre eine 3-Kette Golz Heber Bastians Herzenbruch Plechaty/Sponsel Tarnat Rother Römling Ennali/Kefkir Eisfeld Young Berlinski/Engelmann Römling ist schnell und stark. Er machte gegen Elversberg einen guten Eindruck. Plechaty hat etwas gut zu machen. Gegen Duisburg könnte aber mehr Körperlichkeit nicht schaden. Sponsel ist größer und robuster. Bin gespannt, wer spielen wird. Kefkir könnte rechts beginnen und mit seiner Kampfkraft eine Halbzeit lang alles raushauen, was drin ist. Dann kommt Ennali, der auch gegen Elversberg besser war, als es viele gesehen haben und geht wie ein Gepard mit einem müden Zebra in das Sprintduell. Eine offensivere Variante wäre das bekannte 4-2-3-1 Golz Plechaty Heber Bastians Römling Tarnat und Dürholtz Kefkir/Ennali Eisfeld Young Berlinski Nicht zu viel wollen, ruhig bleiben und den Speedvorteil nutzen. Young und Ennali fängt keiner der Kühlschränke ein. Bin gespannt.

Ja, allerdings.

Keineswegs. Jeder ist sein eigener Herr. Kein Problem.

Hells_Bells So unterkomplex habe ich das aber nicht geschrieben. Mir passt das Konstrukt Bavaria Borsigplatz hinsichtlich der II. Mannschaft nicht, weil es schädlich für den Fußball ist. Das kann und will ich nicht unterstützen. Argumente habe ich geliefert. Unsere Anwesenheit wertet das Konstrukt auf. Das finde ich falsch. Das habe ich ganz klar so geschrieben. Warum ich das so sehe: Ingo Preuß hat im RS-Interview seine Meinung kundgetan, dass auch wir von der tollen Ausbildung in DO profitieren. Daran sieht man, dass dort Honig aus allem gesaugt wird, was ausbeutbar ist. Auch aus dem Zuschauerschnitt wird er ein Argument zur Legitimation dieser Unsitte ableiten. Meine negativen Gefühle kommen nur hinzu. Ich greife niemanden an, der es anders sieht, verlange aber umgekehrt dieselbe Toleranz. Es ist eine Abwägung, was unserem Verein mehr nutzt - Unterstützung bei einem einzelnen Spiel oder Sichtbarmachung, dass man mit der Konstruktion der 3. Liga als Ausbildungsliga nicht einverstanden ist - pure Heuchelei. Jetzt alles klar? Können wir das Thema beenden?