Marco Assindia Deshalb müssen wir ja auch unbedingt die drei Punkte holen. Gegen Ingolstadt dürfte eine Klatsche kaum vermeidbar sein, umso wichtiger ist ein Sieg am Dienstag.

Weil ich mich genau das frage, Snake, schaue ich mir das Spiel gerade zum wiederholten Mal an. Mein Eindruck: Während Tarnat den klassischen 6er versucht (mäßig erfolgreich), bietet sich Rother bei Ballbesitz ständig als Anspielstation an. Bei der Arbeit gegen den Ball versucht Rother die Räume zuzustellen. Zwei Probleme: - Hat der Gegner Ballbesitz, umgeht er Rother, vor dessen Zweikampfhärte man anscheinend mehr Respekt hat als vor Tarnats. Räume werden eher dort gesucht, wo Tarnat steht, der sie bewachen und schließen soll. Deshalb kommt Rother gar nicht in die Zweikämpfe. Das Spiel läuft an ihm vorbei. Ist das Zufall? Ich glaube nicht. - Haben wir Ballbesitz, versucht sich Rother ständig anspielbar zu zeigen, so wie Kehl- Gomez und Amara Condé es perfekt vormachten. Unsere suchen Rother aber nicht. Er wird oft ignoriert. Man spielt lieber hintenrum oder über die Seite. Warum das so ist, verstehe ich auch nicht. Besonders krass sieht man das gegen Duisburg zwischen der 60. und 70. Minute. Er trabt, wird ignoriert, greift mal zu, wenn Stoppelkamp an den Ball kommt. Von außen ist das immer schwer zu beurteilen, weil man ja nicht weiß, welche Vorgaben der Trainer macht. Vielleicht soll das ja so sein - bleib im Zentrum und sei einfach da! - keine Ahnung. Unser derzeitiges Problem im zentralen Mittelfeld liegt aber dort. Tarnat ist als Bindungsspieler überfordert und Rother ist - mhm - irgendwie nicht da. Vielleicht kann jemand mit mehr Ahnung das Rätsel lösen. Ein Führungsspieler ist Eisfeld. Er wird nicht nur gesucht, sondern ist da, wo der Ball ist oder schon da, wo er gleich sein wird.

Das Eigentor habe ich mir gestern dreimal hinternander angeschaut, weil es für mich beim ersten Anschauen nach Spielmanipulation aussah. Kann man so blöd sein? Ja, kann man. Das war wohl tatsächlich eine verunglückte Rückgabe. Sehnsucht nach dem Stadion am Zoo kam nicht gerade auf, als ich das sah. Wiedenbrück hat im letzten Jahr mit brutalem Foulspiel erst Daniel Heber das Bein gebrochen und dann bei Holzweiler einen Kreuzbandriss verursacht. Niemand macht das mit Absicht, schon klar. Es sind eben riesengroße, furchteinflößende Gestalten, die ihre krakenhaften Gliedmaßen selten im Griff haben. Beim Gedanken daran fröstelt es. Dankbar sind wir trotzdem, vor allem gegenüber dem Torwart.

verleihnix Die, die die Köpfe fordern, sind immer dieselben. Das Umfeld ist so ruhig, wie seit Jahren nicht.

Der Punkt vom Freitag muss mit einem Sieg am Dienstag veredelt werden. Viktoria scheint hinten anfällig zu sein, hat einen guten Torwart und spielt schnell nach vorn. Gegen Duisburg half die Erschöpfung der Kühlschränke und Tresore, gegen Viktoria wäre vielleicht der frühe Frontalangriff richtig. Wer zurückliegt, muss kommen und kann nicht lauern. Möglichkeit 1 = abwarten Golz Sponsel Heber Bastians Römling Tarnat Rother Ennali Eisfeld Young Berlinski Möglichkeit 2 = Risiko Golz Sponsel Heber Bastians Römling Kefkir Rother Eisfeld Young Engelmann Berlinski Bei Führung kommt Ennali für Kefkir, Tarnat für Engel.

Wiedenbrück nahm uns 2020/2021 insgesamt 4 Punkte ab. Bavaria Borsigplatz stieg auf.

Steiger Auch von mir: Herzlichen Glückwunsch. Snake Manche sehen, was geschieht, andere, was sie sehen wollen. Es hat auch ein bisschen mit geistigen Gaben zu tun, Ursache und Wirkung zu verstehen. Der MSV hat eine Kämpfertruppe. Kampf kostet Kraft. Krafteinsatz über 65 Minuten mit dem Ziel, das zentrale Mittelfeld zu besetzen, führt zu nachlassender Schnelligkeit, weil die verbrauchte Energie nicht ersetzt werden. Je technisch schlechter, je taktisch dümmer ich bin, desto mehr muss man einsetzen. Kommt dann ein Techniker wie Eisfeld mit seiner Spielintelligenz - jede Wette, dass der nicht verschwitzt war - kassiert man Tore und weiß gar nicht warum. Ziege konnte nicht wechseln, weil keine wettbewerbsfähigen Spieler auf der Bank saßen. Gegen den MSV werden noch einige gewinnen. Vor allem Teams mit erfahrenen Trainern (Füchsen). Lass sie das Spiel machen (ungefährlich) und verhindere Standards (sehr gefährlich). Lass Stoppelkamp keine Räume. Ertrage die optische Überlegenheit. Nach 70 Minuten sind sie stehend k.o. Wechsel schnelle Spieler ein und überrenne sie.

Andreas Zimmermann lebt nun mal von solchen Emotionen. Ein Trainer, gegen den wir oft schlecht aussahen. 8:0 ist eine Ansage. Gut, dass wir nicht ins Wersestadion müssen, um Holperball zu spielen.

Wir auch Ziege, wir auch.

QED. ;-))