hsver Zuletzt aktiv: 2. April 2009 - 18:57 Mitglied seit: 1. März 2007 Wohnort: Dortmund
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Gelsenkirchen: Vereine drohen mit Streik
@lappes, @grunsch, Endlich ist man bei der Ursache angelangt. Ich habe seit Jahren die bittere Erfahrung machen müssen, dass man von Saison zu Saison den gleichen Personenkreis anbetteln musste. Man musste sich die Versprechungen anhören und dann versuchen auch an das Geld zu kommen. Vielfach blieb es dann bei den Versprechungen. Dummerweise gibt es dann nicht wenige Trainer (denen wurde im 4-Augen-Gespräch das Geld vom vermeintlichen Sponsor/Gönner/Mäzen versprochen), die dann das Geld sofort zu baren Ausgaben machen, soll heißen, die geben es sofort aus. In der Realität sieht das dann so aus: Der Trainer verstärkt seinen Kader an der ein oder anderen Stelle. Es werden den Spielern Versprechungen gemacht. Dem Vorstand, der im vorhinein eine Summe X eingeplant hat und diese auch in Richtung Sportlichem Leiter und Trainer freigegeben hat, muss sich dann darum kümmern, dass das in Aussicht gestellte Geld auch realisiert wird. Und wehe es kommt dann nicht so wie geplant! Die Wechselfrist ist vorbei, den Spielern sind von den Vereinsverantwortlichen Versprechungen gemacht worden und am Ende kann das Versprechen nicht gehalten werden. Wer ist dann wohl Schuld? Natürlich der Vorstand (z.B. 1. Vorsitzender und Hauptkassierer), weil die sich ja nicht an die Absprachen des Trainers/Sportlichen Leiters gehalten haben. Der Trainer hat dann nichts anderes zu tun, als ständig hinauszuposaunen, wie toll die Moral und der Charakter der Mannschaft ist. Den Spielern ist kein Vorwurf zu machen. Diese konnten und mussten sich auf die Versprechungen des Vereins verlassen können. Da steht man als Verein in der Pflicht! So kann es dann durchaus sein, dass man den Trainer im Verein belässt und selbst die Konsequenzen zieht. So sieht in vielen Vereinen mit bezahlten Spielern der tägliche Wahnsinn aus! Mit sportlichen Grüßen Rolf Schuchmann
Gelsenkirchen: Vereine drohen mit Streik
Sehr geehrte Frau Adenauer, auch die sicher gut gemeinte Imagekampagne wird ihre Wirkung verfehlen. Die Gründe dafür stehen heute auf der ersten Seite der Dortmunder Ruhr Nachrichten: [b]Sportvereine in der Krise: Umdenken ist notwendig [/b][i][/i] [b]Petra Nachtigäller / Ruhr Nachrichten am 7. März 2009 05:20 Uhr [/b] NRW Immer mehr Sportvereine in NRW geraten in finanzielle Schieflage. Sponsoren bleiben aus. Mannschaften müssen vom Spielbetrieb zurückgezogen werden. Dr. Ronald Wadsack, Sportmanagement-Professor an der FH Braunschweig/Wolfenbüttel, rät Klubs zum Umdenken. Von der Finanzkrise betroffen: Der Westfalenligist RW Horn zieht zum Saisonende seine Mannschaft zurück [i](übrigens Vorwärts Kornharpen auch!)[/i] Betroffen von den Auswirkungen der Finanzkrise sind vor allem Vereine an der Schnittstelle zwischen Amateur- und bezahltem Sport. Aktuellstes Opfer: Westfalenligist RW Horn aus dem Kreis Lippe zieht zum Saisonende seine Mannschaft zurück. Nicht der erste Fall. Sport-Insolvenzexperte Wadsack rät Vereinen zur kritischen Bestandsaufnahme. [b]Die Wirtschaftskrise bedroht Sportvereine in ihrer Existenz. Warum haben so wenig Klubs einen Plan B?[/b] [u]Ronald Wadsack: [/u]Bei vielen Pleiten haben Vorstände, die ja meist ehrenamtlich arbeiten, aus Liebe zum Sport jahrelang die finanziellen Probleme ausgeblendet. Es zählte allein der Erfolg der Mannschaft, vor sinkenden Einnahmen und steigenden Kosten zum Erhalt der Sportanlagen wurden die Augen verschlossen. So mancher Vorsitzende überschritt da schon mal die Grenzen der Legalität und behielt etwa Sozialabgaben zurück, sei es aus Solidarität oder unter dem Druck der Vereinskollegen. [b]Sie raten Vereinen, strategisch vorauszuplanen. Wie kann so etwas aussehen?[/b] [u]Wadsack: [/u]Gerade Klubs, die auf Mannschaftssport und Wettbewerb ausgerichtet sind, müssen in Zeiten knapper Finanzen um- und ihre Ausrichtung überdenken. Eine Befragung meiner Studenten zum Beispiel ergab, dass sich die Bürger stattdessen sozial-kommunikative Angebote wie Spieleabende oder Tanzkurse wünschen. Mit dem demografischen Wandel muss sich auch das Angebot ändern. [b]Heißt das Gymnastik ab 50 statt Leistungssport?[/b] [u]Wadsack: [/u]Durchaus möglich. Auf der anderen Seite müssen die Vereine den jungen Sportbegeisterten eine überzeugende Alternative zum Fitnessstudio anbieten. Grundsätzlich sollte sich ein Verein für seine Zukunftsfähigkeit fragen: Wo wollen wir in zwei, drei, vier Jahren stehen? Auch wenn es weh tut: So mancher Verein muss sich gesundschrumpfen und die eigene Mannschaft zu Gunsten einer Spielgemeinschaft mit anderen Klubs aufgeben. Kooperationen und Fusionen werden künftig stärker in den Blickpunkt rücken. [b]Die Aufgabe der Vereinsidentität wird manch´ treuer Seele das Herz brechen ...[/b] [u]Wadsack: [/u]Es ist um jeden Verein schade, der aufgeben muss, besonders für die Menschen, die viel Herzblut investieren. Aber eine Fusion ist keine Kapitulation, ein Teil des Vereins lebt ja weiter. [b]FAZIT: [/b]Für manch einen Verein gilt: Was Niebaum und Meyer im Großen beim BVB taten, machen Schmidt, Müller und Schulz bei den kleineren Vereinen. Das muss auch mal gesagt werden. Mit sportlichen Grüßen Rolf Schuchmann
Gelsenkirchen: Vereine drohen mit Streik
@Fritz B Ich kann und möchte in keinem Punkt widersprechen! Auf Deine Frage: "Ich habe die Konsequenzen im Oktober letzten Jahres gezogen. Nach 14 Jahren Vorstandstätigkeit in diversen Ämtern. Derzeit erledige ich meine Abschlussarbeiten für den Verein (Mitarbeit an der Jubiläumszeitung). Danach bin ich nur noch Mitglied." Da ich selbst viele Jahre Leistungssport ohne jegliche Unterstützung (nicht Fußball) betrieben habe, konnte ich mich mit dem bezahlten Amateurfußball letztendlich nicht arrangieren. Sich jede Saison mit den Finanznöten (die u.a. auch 2002 zur Fusion der beiden Hombrucher Fußballvereine geführt hat) herumschlagen haben mir gereicht. Die ganze Entwicklung der letzten Jahre haben den Amateursport (mit Bezahlung) überrollt. Dramatische Einbrüche bei den Zuschauern, wegbrechende Sponsoren, ein riesiges Desinteresse bei den eigenen Mitgliedern hinsichtlich einem ehrenamtlichen Engagement im eigenen Verein sowie eine auf ein Minimum bezogene Berichterstattung in der Dortmunder Presse sind als Gründe zu nennen. Sozialprojekte druchzuführen wie "Keine Macht den Drogen", "Fremde sind Freunde" und "Sportler für Organspende" sind mir immer wichtiger gewesen, als für 0,3 % der Kicker die Kohle (95 % der Kosten) zu besorgen. Ein soziales Engagement ist überall vonnöten und zwingend erforderlich. Da muss man ganz sicher nicht zum "Geldeintreiber" für den mittelklassigen Fußball verkommen. Ich denke, dass diese Zustandsbeschreibung auf sehr, sehr viele Ehrenamtliche zumindest z.T. zutrifft. Da das Ehrenamt auf der Freiwilligkeit beruht, kann man sein persönliches Engagement auch persönlich bestimmen. Nicht mehr und weniger habe ich getan. Denkt mal drüber nach. Mit sportlichen Grüßen Rolf Schuchmann
Gelsenkirchen: Vereine drohen mit Streik
Viele (und ich nehme mich da nicht aus) hacken auf den Bundesligisten herum. Lehnt man sich mal ein Stück zurück und versucht sich in die Rolle des Bundesligisten hineinzudenken, dann kommt man auch schon mal auf andere Gedanken. Derzeit arbeite ich die Chronik meines Vereins (seit 2002 Hombrucher SV bis dahin Hombrucher FV 09. Wir feiern in diesem Jahr unser 100-jähriges Bestehen). Anfang 2006 gründete ich einen Chronik-Stanmmtisch, der sich die Aufgabe stellte, die "alten" Zeiten aufzuarbeiten. Seitdem sind über 300 Fotos zusammen gekommen. Meine "alten" Sportkameraden sind mit Eifer bei der Sache und schleppen alles an, was mit dem HFV 09 zu tun hat. Die Jubiläumsbroschüre wird derzeit erstellt. Heute noch habe ich Fotos in den Händen gehalten, wo man fast schwermütig werden könnte. In der Saison 57/58 wurde unser Team Deutscher Amateurmeister. In den Jahren 1949-1952 habe wir in der damaligen 2. Liga West gespielt (Profiliga). Zuschauer: Unglaubliche 5.000-6.000 Zuschauer im Schnitt. Pokalspiel 1959 gegen Preußen Münster vor 15.000 Zuschauer (in Hombruch!). Und heute? Wenn sich 100 Zuschauer bei den Heimspielen einfinden, dann ist es das, was sich derzeit generieren lässt. Das Team spielt ansehnlichen Landesligafußball. Und warum kommen so wenige Zuschauer? Und jetzt sind wir wieder beim Thema: Sind es wirklich nur die Fernsehübertragung am Sonntag??? Ich glaube es sind einfach mehrere Gründe, die zu der heutigen Situation geführt haben. Sicher ist es auch die "Über"-Präsenz (auch im Fernsehen) des Profifußballs. Vor allen Dingen der "Einbruch" in den Sonntagspielplan. Wie ich schon geschrieben habe, sind Sonntagspiele schon seit mehr als 10 Jahren an der Tagesordnung. Lange Zeit reglementierte der DFB diese Erstligaspiele (ab 18:00 Uhr und nur ein Spiel). Mit der DFL-Gründung (2000) wachsen nun die Begehrlichkeiten des Profibereiches. Ich glaube auch, dass wir noch längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht haben. Die DFL wird alles, aber wirklich alles unter der Prämisse Vermarktung und Gewinnmaximierung organisieren. Ich glaube auch, dass sie dies aus ihrer Sicht tun muss. Auch dort herrscht Konkurrenzdruck. Dies geht dann natürlich auch zu Lasten der Amateure. Da interessiert dann auch nicht die Jugendarbeit und damit das Nachwuchsreservoir der Profis. Und diese sehr einseitige Sicht der DFL-Verantwortlichen nervt, weil alles unter der Sicht der Profitmaxierung gesehen wird. Das wirkt und ist es wahrscheinlich auch, nach Außen äußerst egoistisch gedacht. Das was man den Proficlubs nicht absprechen kann ist, dass sie sich so präsentieren, wie der Kunde "Fan" es eben gern möchte. Ein Fußballspiel hat heute Eventcharakter. Da wird weit mehr geboten, als das, was wir kleinen Vereine bieten können. Außerdem profitiert der Fußball aus der internationalen Verflechtung großartiger Vergleichsspiele (Championsliga und UEFA-Cup). Auch die ausländischen Superliegen interessieren heute den Fan. Spiele von REAL, Barca, Arsenal, Chelsea, Inter und AC etc. interessieren den Fußballfan. Ein weitere Punkt ist das heutige Freizeitverhalten. Viele andere Dinge haben im Laufe der Zeit an Bedeutung gewonnen. Die Zerstreuung ist heute weitaus vielfältiger möglich. Alles Gründe, warum die Zuschauer heute nicht mehr ins Stadion kommen. Der Amateurseniorenfußballsport wird zur Nischensportart verkommen. Dabei haben wir noch Glück: Wir Fußballer jammern im Vergleich zu den ehemaligen anderen Spitzensportarten (z.B. Leichtathletik, Handball, Ringen, Boxen etc.) noch auf hohem Niveau. Dortmund hat ab der kommenden Spielzeit überhaupt keinen Spitzensport (Profitum), außer BVB mehr. Diese Entwicklung muss, weil ich auch glaube, dass sie unumkehrbar ist, dringend zu einer Entlastung der Amateurfußballvereine führen. Damit meine ich, dass die sog. Aufwandsentschädigungen eine erheblich Anpassung an die finanziellen Möglichkeiten der Vereine erfahren [b]muss!!![/b]. Das Problem derzeit ist, dass die Nöte in den Vereinen nicht überall gleich groß sind. Von daher gibt es bevorteilte Clubs. Das mag damit zusammenhängen, dass in einigen Vereinen immer noch zahlungskräftige Gönner und Mäzene ihr dankensreiches Werk tun. Die Sportkameraden, die an verantwortlicher Stelle im Verein für die Generierung der Finanzmittel verantwortlich sind, können sicher meine Aussage nachempfinden. Trotzdem halte ich von dem Streik sehr viel. Die DFL muss wissen, dass es so einseitig nicht weitergehen kann. Weitere Einschnitte können und dürfen nicht hingenommen werden. Ich glaube auch, dass in 2000 der Termin eines wirkungsvollen Streiks verpasst wurde. Der jetzige Streik ist längst überfällig gewesen. Mit sportlichen Grüßen Rolf Schuchmann Zuletzt modifiziert von hsver am 04.03.2009 - 07:52:55
Gelsenkirchen: Vereine drohen mit Streik
Gestern war ein Bericht auf WDR -Inside zu sehen, der das Thema m.E. gut aufgegriffen und dargestellt hat. Jetzt erscheint auch das Verhalten der Zuständigen im Kreis Unna/Hamm plausibel. Ein Kommentar, der sich mit weiteren Veränderungen (Anstoßzeit 14:00 Uhr) befasste, war dann genau das, was der Amateurfußballsport zu befürchten hat. Dr. Rauball´s Bemerkung "...von den zusätzlichen Einnahmen profitiert auch der Amateursport, dies hängt ja auch etwas zusmmen, war dann mal wieder so ein Hinweis, den keiner verstehen kann. Wo profitieren die Amateure von den Einnahmen der DFL??? Weischenberg hat es gut ausgedrückt: "...wir werden angelogen und sollen beruhigt werden und der Amateursport hat keine Lobby". Ganz schwach der Auftritt des Medienzampanos Dr. Zwanziger und seines Vertreters Korfmacher ("...ich habe gelernt, Dinge hinzunehmen..."). Das allerdings der Fußballkreis Dortmund etwas plant erscheint denn doch etwas schleierhaft. Bisher jedenfalls war weder in der hiesigen Presse noch sonstwo ein Artikel erschienen, aus dem dies zu entnehmen war. Wie schon einmal geschrieben, habe ich Mitte letzten Jahres sowohl Kreis als auch Verband angeschrieben. Die Resonanz war unterirdisch. Mit sportlichen Grüßen Rolf Schuchmann
Gelsenkirchen: Vereine drohen mit Streik
@grunsch Die Solidarität hätte tatsächlich höher sein sollen/müssen. Warum die überkreislichen Teams gespielt haben, muss jeder Vorsitzende für sich abmachen. Gerade die über die Aufwandsentschädigung verdienenden Fußballer sind das eigentliche Problem für die Vereine. Ich meine natürlich nicht die Jungs als Individuum, sondern das was in diesen Klassen an Totto über den Tresen geht. Die Kette des Verderbens für die Vereine kann man auch so beschreiben: Der Kapitalbedarf für eine über der Bezirksklasse spielende Mannschaft muss heute mit erheblichen Aufwand erwirtschaftet werden. Wie schon geschrieben, können wir "echtes" Sponsoring einmal außen vor lassen. Gönner & Mäzene sterben aus. Zuschauereinnahmen bröckeln so weit ab, dass man gerade noch die Gespanne bezahlen kann (da kommen dann z.B. bei einem Derby in Dortmund schon mal Schiedsrichter aus dem Kreis Siegen). Der Verband verdoppelt seine Verbandsabgaben von heute auf morgen, anstatt zuerst einmal verbandsintern an der Kostenreduktion zu arbeiten. Dazu noch die Probleme mit dem Verschleiß vieler ehrenamtliche Kräfte (ich habe dies über Jahre selbst erfahren müssen). Obendrauf dann noch so Sprüche wie "...kümmere dich doch mehr um Sponsoren, anstatt irgendwelche Sozialprojekte zu initiieren, die sind zwar nicht schlecht, aber sie bringen kein Geld in die Kasse." Dummerweise genau von denen, die am meisten von der Hatz nach den Geldern profitieren. Jeder kann mir glauben, dass dies dazu führt, dass man das ganze Procedere rund um die sog. "Vorzeigemannschaft" nicht mehr verstehen will und wie die Presse sich dann so schön ausdrückt "...x schmeißt die Brocken hin". Der Schwarze Peter ist einem dann auch noch sicher. Gott sei Dank hat uns die Natur mit einem Klumpen grauer Masse ausgestattet. Die Frage ist nur, wie träge diese reagiert bzw. wie lange man sich dem Stress ausgesetzt lässt. Irgendwann ist dann aber Schluss. Wie heißt es so schön: Ehrenamtlichkeit = Freiwilligenarbeit. Mit sportlichem Gruß Rolf Schuchmann PS: Vor ca. 9 Monaten habe ich den Fußballkreis Dortmund aufgefordert, die Amateure in ihren Anliegen gemäß ihrem Auftrag beim Verband u. DFB zu vertreten. Damals bekam ich ein Schreiben mit einem zusammengefassten Inhalt zurück der lautete: Sehr geehrter Herr Schuchmann, warum maßen sie sich an, die Vereine des Kreises zu vertreten? Ich hätte die Verantwortlichen aus dem FK Gelsenkirchen sehr gerne unterstützt.
Gelsenkirchen: Vereine drohen mit Streik
Freunde des Amateurfußballs. Ich hänge mal eine Glosse von Christoph Niemeyer an. Diese stand in der Dortmunder Ruhr Nachrichten und trifft auch den Nagel auf den Kopf. Gute Nacht denn Rolf Schuchmann PS: Dortmund ab nächster Saison ohne Profiabteilungen des BVB. Dr Rauball verkündet den Rückzug der Tischtennisabteilung und der Handballdamen aus der Bundesliga. Frage: Welcher Fußballprofi kommt dafür??? Wir dürfen gespannt sein! Sportstadt Dortmund: Das ich nicht lache!!! Wann hört dieser Irrsinn mit den Fußballprofis endlich auf? [b]Glosse: Ich glotz Fußball-TV [/b] Von [b]Christoph Niemeyer [/b] am 12. Februar 2009 23:10 Uhr RHEINE In der kommenden Saison gibt es Bundesliga-Fußball nicht nur am "Amateur-Sonntagnachmittag" um 15.30 Uhr, sondern ohne Ende - von Freitagabend bis Sonntagnacht. Ein kritisch-ironischer Streifzug: „Ich glotz TV!“ kreischte die Punk-Röhre Nina Hagen einst aus dem Radio. Supppi, Nina. Da mach‘ ich mit. Ab der kommenden Bundesliga-Saison glotz ich Fußball-TV. Das ganze Wochenende lang. Freitagabend. Alles steht bereit. Pils – das von Rudi empfohlene – fein gekühlt. Naschwerk ist schon im Schälchen. 18 Uhr: Anpfiff. „Klick“. Als Vorspeise gibt‘s die 2. Liga auf Premiere. 20.30 Uhr, gleicher Sender, aber eine Liga höher: das Freitagsspiel der 1. Bundesliga – lecker Hauptgericht. Um 22.30 Uhr schnell noch auf DSF gezappt, als Nachtisch und Betthupferl die 2. Liga in der Zusammenfassung. Gähn. Bisschen langatmig mit der vielen Werbung drin. Fit für den Super-Fußball-TV-Samstag Dann schnell in die Federn. Schließlich will ich am Super-Fußball-TV-Samstag voll fit sein. „Uaaah.“ Ausgeschlafen. Ich fühl‘ mich top. Nix wie ran an den TV-Ball. 13 Uhr, Premiere: Anstoß mit der 2. Liga. 15.30 Uhr, die erste Welle schwappt durchs Wohnzimmer: das Top-Spiel der Bundesliga flimmert vor meinen Augen. 18.30 Uhr: „Ich kann mich gar nicht entscheiden, ist alles so schön bunt hier“ grölt die Nina. Aber ich muss mich entscheiden: Sportschau oder Live-Spiel (oder zwei Fernseher übereinander)? Sportschau oder Live-Spiel Keine Frage: Fußball hat was mit Tradition zu tun! Also: Sportschau in der ARD! Seit über 40 Jahren beginnt so der Samstagabend. Aber beim Abspann schnell rüber auf Premiere gezappt, den Rest vom Livespiel noch eingesogen. Kurz vor dem Abpfiff rein ins ZDF-Sportstudio. Quasi als Absacker. Danach schön in die Bettwäsche meines Lieblings-Clubs gekuschelt. Farbe: braun-weiß. Macht aber nix, im Schlafzimmer ist‘s eh dunkel. Gute Nacht. Und ich träume von ... Fußball. Zig Bälle. Überall. Sie fliegen aus allen Richtungen auf mich zu ... Bundesliga-Trauma Sonntag. Ich bin aus meinem Bundesliga-Trauma erwacht. Erstmal ein kräftiges Frühstück. Warum hat das Ei so eine komische Form? Rund statt oval. Und schwarz-weiß gemustert. Was will die beste Ehefrau von allen mir damit sagen? Egal. Unter die Dusche und dann wieder rein in den „Ballonseidenen“. Gleich ist Anpfiff. 13.30 Uhr, Premiere, wieder 2. Liga (Warum singen die immer: „Nie mehr 2. Liga“?). 14.30 Uhr, ja früher habe ich mich jetzt aufgemacht zum Platz. FCE gegen 05 in der Westfalenliga. Schön, mit Bier und Bratwürstchen an der frischen Luft. Tja, vorbei. Wenn ich jetzt am Sonntagnachmittag Frischluft will, mache ich das Fenster auf kipp. Um 15.30 Uhr gibt es jetzt Bayern – BVB auf Premiere und im Sessel. Viel besser als SuS gegen Borussia auf dem Stehplatz. Oh, gleich 17.30 Uhr. Schnell mal aufs Klo, dann kommt das nächste Bundesliga-Livespiel. Um 19.30 Uhr ist das DSF dran, die Zusammenfassung der 2. Liga. Und zum krönenden Absch(l)uss wieder rüber auf ARD, nochmal die beiden Sonntags-Spiele der 1. Liga. „Klick“. Sendeschluss. Was für ein Fußball-Wochenende. Ich glotz (Fußball-)TV Und Nina singt: „Ich bin so tot! War das nun schon mein Leben? ... Ich glotz (Fußball-)TV!“
Gelsenkirchen: Vereine drohen mit Streik
Wäre schön, wenn die angekündigten Herren auch kommen. Würde mich für die Organisatoren freuen. Gute Nacht! Glückauf im wahrsten Sinne des Wortes. Rolf
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Alle Amateurspieler die Monat für Monat die Hand aufhalten, sollten sich einmal überlegen, für wen die Herren Bauer und Grundmann diesen berechtigten Streik initiiert haben. Wenn man sich gegenüber der "Obrigkeit" nur dann wehrt, wenn der Erfolg von vornherein feststeht, dann erfordert dies sicher nicht viel Mut. Alle sollten sich darüber im Klaren sein, dass die Neuordnung der Anstoßzeiten wieder nur ein Schritt vor dem Nächsten sein wird. Das dieser kommt, darüber muss sich jeder im Klaren sein! Deshalb war die Botschaft dieser Aktion auch so wichtig. Warum sich gerade die Bezirks- und Landesligisten nicht angeschlossen haben, kann ich nicht beantworten. Denn in diesen Klassen wird noch ein ganz anderer Totto verlangt, als in den Kreisligen. Die, die jetzt die ganze Initiative zerreißen wollen, sollten sich doch in ihrem Verein einmal für die Finanzierung ihrer 1. Mannschaft verantwortlich zeigen. Nur für eine Saison. Abgesehen davon, dass diese Mannschaften in der heutigen Zeit immer weniger Fans ins Stadion locken. Da fragt man sich doch als Ehrenamtlicher: "Für wen betreibe ich eigentlich diesen Aufwand?" Teurer mittelklassiger Sport und keiner geht hin! Und dann sprechen wir uns wieder. Mit sportlichen Grüßen Rolf Schuchmann ehemals 1. Vorsitzender Hombrucher SV 09/72
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Mittlerweile ist das aufgefahrene Zahlenwerk nicht mehr nachzuvollziehen. Da werden Dinge behauptet, die jeglicher Grundlage entbehren. So nach dem Motto: "Die Zahlen sprechen alle für Pay-TV und DFL". Beispiel: [b][i]Zudem machten sie deutlich, dass bereits jetzt nur noch 36 Prozent der Amateurspiele am Sonntagnachmittag ausgetragen werden.[/i][/b] Wo kommt nur diese Erkenntnis her? Oder: Originalton Dr. Rauball: [b][i]Hätten wir dem Pay-TV nicht mehr Exklusivität gegeben, hätte es ein Fiasko für Profis und Amateure gegeben. Für die Amateurklubs ist in Zukunft ein Höchstmaß an Flexibilität notwendig. Ausgleichszahlungen kann die Liga aber nicht stemmen. Zudem werden auch die Amateure durch den neuen Fernsehvertrag subventioniert", sagte der Präsident des Ligaverbandes beim Neujahrstreffen des Niedersächsischen Fußball-Verbandes (NFV) in Barsinghausen. [/i][/b] Wo hätte es denn konkret ein Fiasko gegeben? Wo und wie werden die Amateurvereine eigentlich subventioniert? Bei diesen an den Haaren herbeigezogenen Begründungen verliert man als Ehrenamtlicher doch immer mehr die Lust an diesem Sport. Ich stelle mal eine Gegenfrage: Was kostet es der DFL/dem DFB, wenn keine Ausbildung mehr betrieben wird? Wenn keiner sich mehr um den Nachwuchs kümmert? Die Bundesligisten holen sich doch den Nachwuchs allesamt von den umliegenden Vereinen und in den oberen Jugend-Altersklassen aus dem weiteren Umfeld. Meines Erachtens ist der DFB doch nur noch eine "Spielleitende Stelle". Finanziell vollkommen abhängig von der DFL und am Gängelband der DFL. Deshalb lassen die Frankfurtrer auch alles mit sich machen. Leider schlägt dies über die Landesverbände bis in die meisten Kreise durch. Allerdings arbeiten dort die Sportkameraden noch ehrenamtlich (im Gegensatz zu den Verbandsmitarbeitern). Die heutige Überfrachtung mit dem Fernsehfußball wird hoffentlich so enden wie das Tennis der ´80er Jahre. Nur noch den Millionarios zuzuschauen hängt einem doch heute schon zum Hals heraus. Von Vorbildern für die Jugend kann ebenfalls keine Rede sein. Wer bitte schön, sollte denn dafür herhalten? Mit sportlichen Grüßen Rolf Schuchmann