Schalke 04-Sportlich

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Wie sich die Zeiten doch ändern......! Nun eine große Einfuehrungs-Inszen-
ierung von Gazprom bei 04! Ein Bekannter hat mir mitgeteilt, daß die ganze Show mit Sport rein gar nichts zu tun hatte.

Im Grunde genommen war es nur eine "lächerliche" Darstellung des
Sponsors um darauf hinzuarbeiten........wir sind ein reines Wirtschafts-
unternehmen, neutral und unbeeinflussbar, Politik??????.....wie schreibt
man dies ueberhaupt :!:

Kommerz....na ja, ein wenig schon, genau wie die großen Unternehmen
im Westen......und wir lieben alle unsere Mitarbeiter.. :P :P

Krass gesagt: In der Zeitaera des kalten Krieges hätte jeder Besucher
des Spiels und der Darstellung aus Protest eine


Gasmaske


aufgehabt!!!!!

Es ist eben so geblieben, die Russen konnten schon immer Massen in den
Bann ziehen und begeistern! Nur die wenigsten kennen aber die wahren
Hintergruende und sehen aus verständlichen Gruenden nur die Vorteile
fuer 04!!!

Bin nur dafür verantwortlich was ich schreibe - nicht dafür,
was andere verstehen!!!!
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Moin, Schalker und Nichtschalker!

Das Thema Gazprom passt gut in diesen Thread, da wir Handvoll Schalker hier ohnehin alles diskutieren, was mit dem Verein zu tun hat. Ich möchte nämlich gerne auch im RS-Forum ein paar Dinge loswerden, die mir in Verbindung mit Schalkes neuem Sponsor auf der Seele liegen.

Wie vielleicht schon bekannt geworden ist, hat der Autor des Schalker Musicals Michael Klaus verlautbaren lassen, daß er wegen des neuen Schalke-Sponsors den Verein ab sofort nicht mehr als "seinen Verein" ansieht. Er begründet dies mit den mafiösen Strukturen und dem brutalen ökonomischen Vorgehen des Konzerns.
Ein ähnliches Bild wird in dem von gurkenglas zitierten Artikel gezeichnet: Gazprom wirbt um ein anderes Image und bedient sich dabei unseres Vereins als Werbeträger.


Ich kann verstehen, daß Gazprom kritisch beäugt wird. Was wir an Nachrichten aus Rußland zu sehen, lesen und hören bekommen, entspricht immer noch in weiten Teilen dem stereotypen Klischee eines Systems, wie es zu den Zeiten des kalten Krieges gepflegt wurde.
Aber auch kein anderes europäisches Land hat während der letzten zwei Jahrhunderte unsere deutsche Geschichte derart häufig - mittelbar und unmittelbar - beeinflusst, wie es Rußland tat.
- Napoleon durchquerte preußisches Territorium, um mit seiner Großen Armee gegen den russischen Feind zu ziehen und schwächte damit auf Jahrzehnte hinaus alle Machtansprüche Preußens.
- Bismarcks Außenpolitik war stets von dem festen Willen getragen, eine Achse Frankreich/Rußland zu verhindern. Er sah in den Franzosen zwar den deutschen Erzfeind, war sich aber stets auch der Bedrohung aus Richtung Osten bewußt.
- Der Balkan-Konflikt, den Rußland maßgeblich mit forciert hatte, war einer der Gründe, die zum ersten Weltkrieg führten.
- Die Nazi-Verbrecher erkoren russisches Gebiet zum Objekt ihrer Wahnvorstellung, neuen Lebensraum für die arische Rasse schaffen zu wollen.
- Das Vorrücken russischer Truppen sorgte für die abstruse Situation, nach Beendigung des zweiten Weltkrieges, eine Demakationslinie quer durch Deutschland gezogen zu haben, an der sich mit den westlichen Alliierten einerseits und Rußland andererseits zwei ökonomisch nicht kompatible Systeme gegenüberstanden.
- Mit der DDR baute sich Rußland seinen eigenen Satellitenstaat in Zentraleuropa, der in der Folge die Weltpolitik der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts prägte: Mauerbau, Kalter Krieg, Entspannungspolitik, Auf- und Nachrüstung und schließlich der Mauerfall mit Wiedervereinigung und der daran anschließenden Osterweiterung der EU.

Der aktuelle Status Quo sieht uns Deutsche also nun erstmalig an der Seite Rußlands und nicht mehr in bedrohlicher Gegnerschaft. Aber die Angst vor möglichen Hegemoniebestrebungen des russischen Bären scheint weiterhin tief in uns verwurzelt zu sein. Das ehemalige Feindbild beherrscht selbst heute noch unser Denken und unsere Vorstellungen von Rußland.
Und ganz so abwegig scheint dieses Bild auch nicht zu sein. Immerhin ist Rußland alles andere als eine Vorzeigedemokratie. Das organisierte Verbrechen grassiert in Moskau, wie die Mafia weiland in Chicago. Korruption, Bandenkriege, Mordanschläge auf Personen des öffentlichen Lebens und undurchsichtige Verflechtungen von Politik und Unterwelt haben Formen angenommen, vor denen sich sogar das mafiageplagte Italien wie ein friedfertiges Paradies ausnimmt.

Doch Gazprom als Sinnbild verbrecherischen Handelns zu stigmatisieren, halte ich für falsch. Wer sich wie Michael Klaus von Schalke abwendet, weil dort eine Partnerschaft mit Gazprom eingegangen wurde, dürfte große Probleme haben, ohne Gewissensbisse im Deutschland dieser Tage zu leben. Wir beziehen fossile Brennstoffe aus Rußland und legitimieren damit auch die Lieferanten. Eine Vielzahl deutscher Großkonzerne ist an Gazprom beteiligt und profitiert unmittelbar am ökonomischen Erfolg des Energieriesen.
Das macht Gazprom nicht zu einer unschuldigen Jungfrau, aber wer Schalke und Gazprom gleichschalten will, darf die Augen nicht vor den Tatsachen verschließen. Schalke ist genau so wenig und genau so viel Kollaborateur wie diejenigen, die seit Jahrzehnten den politischen und ökonomischen Schulterschluß mit Rußland vorantreiben - und ein Ende dieser Entwicklung ist noch lange nicht in Sicht.

Der Hinweis, Rußland benutze seine energiepolitische Macht im Konflikt mit Weißrußland ist lächerlich. Da bekommen wir zu hören, daß Weißrußland seit Beginn dieses Jahres den vierfachen Preis für Erdgas zahlen müsse.
Was sind das für erbärmliche Pharisäer???

Zum einen ist Weißrußland ein totalitäres Regimes antiquiertester Prägung, das es schlichtweg nicht verdient, durch billiges Erdgas subventioniert zu werden. Zum anderen liegt der von Weißrußland zu entrichtende Gaspreis immer noch unter Weltmarktniveau. Mir ist jedenfalls kein "westlicher" Energieversorger bekannt, der ähnliche Rabatte vergibt.
Gazprom soll also dafür verurteilt werden, daß es ökonomisch nachvollziehbar handelt...

... und natürlich dafür, daß es ein staatlich kontrolliertes Unternehmen ist. Dabei ist mir die Energieversorgung in staatlicher Hand bedeutend lieber, als unter der Kontrolle verabscheuungswürdigster Heuschrecken, die trotz horrender Milliardengewinne Millionen von Arbeitsplätzen auf dem Gewissen und ganze Drittweltökonomien zu Grunde gerichtet haben.

Rußland befindet sich im Strukturwandel. Haben wir schon vergessen, daß erst vor rund anderthalb Jahrzehnten die Mauer fiel? Dürfen wir da von einem sich vorsichtig öffnenden und entwickelnden Land erwarten, in so kurzer Zeit soziale und ökonomische Quantensprünge zu vollbringen?

Und: Haben wir Deutschen im vergangenen Jahrhundert nicht gleich zwei Mal die Chance für uns in Anspruch genommen, unsere Vergangenheit in Selbstbestimmung zu bewältigen???
Gerade die Stahlkonzerne unserer Region durften die Erfahrung machen, trotz ihrer fragwürdigen Verbindungen mit den Nazi-Verbrechern, zu den tragenden Säulen des deutschen Wirtschaftswunders geworden zu sein.

Wer da noch über Gazprom richten will, soll es bitteschön tun! Ich bediene mich da etwas differenzierterer Beurteilungsparameter. Und hinsichtlich des Engagements von Gazprom als Sponsor eines Fußballvereins kommen alle Einwände ohnehin um Jahre zu spät. Da haben schon ganz andere den Profisport für sich als Tummelplatz ihrer Interessen entdeckt.

In Kamp-Lintfort wird man es wohl mit gemischten Gefühlen sehen, wenn Real Madrid mit "BenQ" auf der Brust seine Spiele bestreitet...

Glück auf!

"Die Realität ist nur eine Illusion aus Mangel an Alkohol..." (Udo Lindenberg)
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Gazprom ist aber doch noch eine besondere Gattung von "Konzern", das kannst Du doch nicht ernsthaft in Frage stellen. :!: :?:

Weissrußland und Rußland haben keine gewöhnliche zwischenstaatliche Verbindung. Alleine die Waffenherstellung bzw. der Waffenhandel wird gemeinsam betrieben. Daher war der Gaspreis entsprechend niedrig gehalten. Nur Lukaschenko hat sich ein wenig mit Putin überworfen. Und da kommt Gazprom wieder ins Spiel.

Versteht mich nicht falsch, liebe Schalker, ich gönne euch die Millionen.
Die Zeiten sind halt so. Und Angst vor den Russen habe ich auch nicht.
Aber wohl wäre mir als eingefleischter Fan auf keinen Fall dabei.

Bis später !
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Moin, Happo!

Wem kann denn schon "wohl dabei sein", eine Partnerschaft mit diesem Unternehmen einzugehen?

Aber wie ich bereits zu erklären versuchte, mag ein Teil dieses Gefühls seine Ursachen in alten Klischees haben. Das macht es nicht besser, zwingt jedoch zu einer differenzierten Betrachtung.
Woran wollen wir also messen, was unter einem "normalen" und einem folgerichtig "unnormalen" Konzern zu verstehen ist?

Ich will mich gar nicht der Kritik an Gazprom und an der russischen Politik verschließen. Nach "westlichen" Gepflogenheiten, scheint uns Gazprom unheimlich vorzukommen. Die Betonung liegt aber auf "scheint".

Nur weil wir gelernt haben, einer amerikanischen Politik und dem agressiven Vorgehen westlicher Unternehmen ideell näher zu stehen, können wir doch in der Beurteilung Gazproms und damit Rußlands nicht den objektiven Richter spielen! Darf ich an die Rolle der CIA in Süd- und Lateinamerika erinnern, oder muß ich dem amerikanischen Kriegstreiber Bush sowie seinen monopolistischen Ausbeuterfreunden als Heilsbringer huldigen, weil sie weniger "schlimm" sind?
Als Rußland noch kommunistisch war, durften wir westlichen Nationen uns unserer ökonomischen Überlegenheit sicher sein. Nun zittern wir vor Angst, weil uns Rußland möglicherweise mit unseren eigenen Waffen schlagen könnte. Da spielt es keinerlei Rolle, ob Gazprom nach unseren Vorstellungen ein "normales" Unternehmen ist.
Wir haben die Gesetze der Märkte geschaffen. Damit müssen wir leben - mit allen Konsequenzen!



Glück auf!

"Die Realität ist nur eine Illusion aus Mangel an Alkohol..." (Udo Lindenberg)
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Hallo!!

Ich verstehe die Aufruhr wegen dem Eröffnungsspiel auch nicht. Wenn sich ein lukrativer Geldgeber woanders hätte präsentieren wollte, hätte er es nicht anders gemacht. Das einzige, was mich ärgert, ist der mögliche Wechsel dieses Moskauer Wunderkeepers, um Zenit St Petersburg bei der Meisterschaft zu helfen. Dabei Schalke als Zwischenparkplatz zu nutzen und einen sehr guten und jungen Torhüter auf die Bank, egal ob der Russe oder Neuer, zu verbannen, finde ich allerdings eine Schweinerei.

Nichts dass ich gegen eine Übernahme einer hohe Transfersumme habe, aber was nicht so sein muss, muss einfach nicht sein. Auf der Torhüter Position sind wir einfach gut besetzt und wir brauchen keine 4 Mann, wie es manchmal woanders im Ruhrgebiet gemacht wird.....

Gruß
Dirk
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Ich habe ja schon einiges zum Thema Gazprom geschrieben, als die Zusammenarbeit begründet wurde und den Standpunkt vertreten, daß Gazprom sicherlich zu den Sponsoren gehört, die am undurchsichtigsten daherkommen, gleichwohl sollte man nicht überreagieren.
Wenn ich hier aber etwas über die Rolle Rußlands in der europäischen Geschichte lese, so freut mich als Slavisten und Historiker zwar, daß es auch noch ein Rußlandbild jenseits der üblichen billigen Klischees gibt, aber ein wenig naiv und blauäugig scheint mir die Aufzählung hier schon zu sein, vor allem der Schluß, daß es jetzt keinerlei Probleme mehr gebe und eine ungetrübt einträchtige Zukunft bevorstehe.
1. Wer glaubt, daß sich die herrschende Schicht in Rußland dauerhaft mit dem Verlust sämtlicher anderer Sowjetrepubliken (denn seien wir mal ehrlich, die Sowjetunion war im Endeffekt nichts anderes als Groß-Rußland, aller internationalistischer Rhetorik zum Trotz) abgefunden hat, denkt in meinen Augen naiv. Sicher wird es nicht zu irgendwelchen kriegerischen Handlungen kommen, schon gar nicht bei den EU-Mitgliedern im Baltikum, aber wenn man sich ansieht, mit welchen in der deutschen Öffentlichkeit gar nicht wahrgenommenen Methoden Gazprom versucht, als langer Arm des Kreml sich auch dort Einfluß zu sichern, bekommt man gelinde gesagt ein leises Schaudern. Für das Baltikum, wo zwar nicht unbedingt rasend populäre und erfolgreiche, doch im Gegensatz zu Putin durchaus demokratische Regierungen im Einklang mit der überwältigenden Mehrheit der eingesessenen Bevölkerung einen Kurs der Westanlehnung fahren (verständlich, wenn man bedenkt, daß für die Bewohner dieser Länder Rußland seit der ersten Einverleibung im 18. Jh. eigentlich nur als Bedrohung aufgetreten ist) heißt das ganz konkret, daß in der Frage des Hafens von Ventspils in Lettland oder der Raffinerie von Mažeikai in Litauen Energie als kaum verhülltes politisches Druckmittel benutzt wird, wie auch die in nach dem 2. Weltkrieg systematisch in großer Zahl dort angesiedelten Russen instrumentalisiert werden, um die Innenpolitik dieser Länder zu destabilisieren.
Ganz andere Dimensionen erreicht das in den Nicht-EU-Staaten Ukraine oder Georgien, wo die neuen Regierungen dafür "bestraft" werden, daß sie einen weniger auf Rußland ausgerichteten Kurs fahren. Indem man an der Preisschraube dreht, soll dort Unzufriedenheit gesät werden, und diese Taktik scheint auch aufzugehen. Langfristig geht es darum, dort wieder prorussische Regierungen zu installieren.
2. Es ist natürlich vollkommen richtig, daß in Weißrußland ein autoritäres Regime herrscht, daß noch viel unverhüllter als in Rußland die alten sowjetischen Strukturen einfach fortbestehen läßt und daß man diesem keine Träne nachweinen sollte. Richtig. Aber wenn wir schon soweit sind, die unschönen Seiten dieses Regimes zu erkennen, sollten wir auch hinterfragen, warum denn Rußland via Gazprom bis jetzt Energie dorthin zum Schleuderpreis geliefert hat (wie auch bis Ende 2005 in die Ukraine und nach Georgien). Es ging doch hier genau darum, sich über die Lieferung billiger Energie Verbündete zu erkaufen. Im Falle Weißrußlands braucht man diese jetzt wegen der völlig ramponierten internationalen Reputation nicht mehr so recht, zudem könnte eine Rolle spielen, daß Putin gemäß der russischen Verfassung nicht noch einmal als Präsident kandidieren kann, wogegen im Falle einer Union mit Weißrußland (von dessen Diktator Lukaschenko über Jahre verfochten, jetzt etwas von der Agenda herunter) ein neuer Staat entstünde, anders gesagt steht jetzt vielleicht eine Vereinigung zu russischen Konditionen zur Debatte.
3. Selbstredend ist die Instrumentalisierung der Politik durch andere Kreise nichts spezifisch Russisches, keinesfalls, aber die Gemengelage aus über das ganze Land verteilten alten Seilschaften, einer nicht ansatzweise ausgeprägten Zivilgesellschaft, einer sogar latent revanchistischen und autoritaristischen Grundstimmung in der ganzen Gesellschaft, dem Vorhandensein unermeßlicher Energiereserven, die an immer mehr Bedeutung gewinnen, ist mit den hier genannten Beispielen wirklich nicht vergleichbar, es ist eine ganz andere Qualität eines vollkommen unverhüllten Einsatzes des Druckmittels Energie zur Erreichung politischer Ziele, der eben nicht von Geheimdienstkreisen ausgeht, die sich in ihrer Gesellschaft öffentlichem Druck ausgesetzt sähen, wenn das Ausmaß ihres Handelns publik würde, sondern die vollkommen offen und unverblümt ihre Ziele verfolgen.

Zusammenfassend: ich bin der Letzte, der Rußland aus Europa ausgrenzen will, in geistesgeschichtlicher Hinsicht ist die Rolle dieses Landes gar nicht wegzudenken, und zum Glück sollten Kriege nun wirklich der Vergangenheit angehören. Das heißt aber nicht, daß alles jetzt nach der Devise "Friede, Freude, Eierkuchen" funktioniert. In Anbetracht dessen, wie Rußland seit Jahren außenpolitisch agiert, ist eine gesunde Vorsicht nun wirklich das Geringste, was man von jedem verantwortungsbewußten Politiker (hallo, Herr Schröder...) erwarten kann.

Im konkreten Fall des Sponsorings von Gazprom soll das erstmal nicht viel heißen, ich wollte nur die mir wirklich viel zu naiv und weltfremd erscheinenden Ausführungen kommentieren und wirklich den Schalker Fans ans Herz legen, genau zu überwachen, was mit ihrem Verein geschieht. Natürlich ist nicht viel Schlimmes bislang passiert, aber wenn man sich die Methoden von Gazprom im politischen Geschäft ansieht, sollte man sich wirklich fragen, welche Interessen der Konzern, der so eng mit der Staatsspitze verwoben ist, daß man es z.T. kaum voneinander trennen kann, auf Dauer bei einem deutschen Fußballverein verwirklichen möchte. Wenn es sich nur um Sponsoring handelt, ist alles im grünen Bereich, und wie schon gesagt würde ich die mäßig schönen Machenschaften des Unternehmens allein nicht als Gegenargument gelten lassen, aber Vorsicht ist das Mindeste, was angesagt sein sollte gegenüber der Ausprägung des lieben, alten Mütterchen Rußland...

Und an alle außer Thorsten: Verzeihung, daß das so lang geraten ist, hätte ich am Anfang selbst nicht gedacht... :wink: :wink: :wink:
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Hallo, Andreas!

Ich hatte darauf gehofft, in dir den Historiker anzusprechen, und du hast mich nicht enttäuscht. :wink:

Ich teile deine Meinung uneingeschränkt - auch hinsichtlich des von dir fundiert zum Vortrag gebrachten Systemdenkens Rußlands, daß sich gesellschaftlich und im methodischen politischen Vorgehen noch lange nicht mit den Entwicklungen vergleichen lassen kann, die du vor allem am Beispiel der baltischen Staaten aufzeigtest.

Als nicht disziplintreuer Geisteswissenschaftler bin ich allerdings - anders als du - eher geneigt, nicht nach den Gründen zu fragen, warum Rußland immer noch eine Bedrohung für seine ehemaligen Staatslatifundien aus Sowjet- und GUS-Zeiten darstellt. Die Qualität einer Entwicklung läßt sich nämlich nicht nur daran messen, wie schnell, oder besser: wie reibungslos, sie verläuft. Sie hat ebenso einen absoluten Wert, und der spricht schon alleine aus der Tatsache einer zweifelsfrei vorhandenen Kommunikation zwischen Ost und West.
Auch Rußland wird aus der Geschichte seine Schlüsse gezogen haben. Ich hatte vor einem etwas anderen Hintergrund die Bedeutung Rußlands im europäischen Kontext benannt. Man darf das gerne analog interpretieren und dann feststellen, daß Rußland genügend Anlaß hätte, sich aus "historischer Gewohnheit" ebenfalls bedroht zu fühlen. Nur läßt eine Betrachtung der tatsächlichen und aktuellen Machtkonstellation diesen Schluß kaum zu: Rußland agiert offensiv und nach unserer "westlichen Beurteilung" im Zweifelsfall sogar agressiv.

Andererseits verdient es Anerkennung, daß Rußland eine Anlehnung an Westeuropa überhaupt schon in diesem Maße vollzogen hat. Ich muß gestehen, dies nicht erwartet zu haben.
Der Weg, den eine großeuropäische Union noch nehmen wird, ist steinig. Und er ist es deshalb, weil wir in Rußland - gemessen an unserer deutschen Geschichte - nie nur ein Opfer, sondern immer auch einen Täter sehen müssen.

Wenn ich hoffe, daß Rußland in seinem taktischen Handeln eine Wandlung vollziehen kann, ist das nicht naiv. Ich billige Rußland lediglich die Chance zu, sein altes Selbstverständnis in Zukunft zu korrigieren - denn eine Korrektur ist zwingend erforderlich.
Wie Happo schon sagte: Gazprom ist kein Unternehmen, das reinen marktwirtschaftlichen Kriterien entspricht. Gazprom ist eine Waffe in Händen des Kremls.

Wir können also nur abwarten, wie sich Rußland innenpolitisch entwickeln wird. Denn davon hängt ab, ob das Szenario einer Annäherung vollendet werden kann.

Thorsten

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Kleiner Zusatz für dich, Andreas:

Mit "Korrektur des Selbstverständnisses" bezog ich mich auf deine Darstellung der offen ausgetragenen Konflikte Rußlands mit der Ukraine, Weißrußland etc..

Daß westliche Geheimdienste nur im Verborgenen agieren können - wenngleich mit keinen anderen Ergebnissen als denen der russischen Politik - ist tatsächlich ein Indiz für das Funktionieren einer Gesellschaft und deren gewachsenen Kontrollmechanismen.
In dieser Hinsicht hat die russische Bevölkerung den größten Nachholbedarf.

Nochmal danke für deine Ausführungen!

Thorsten

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Jaha, Thorsten,
gern geschehen! :wink: :wink: :wink:
Im Wesentlichen läuft es wie immer bei unseren Debatten: am Ende bleiben nur noch winzige Nuancen, an denen wir keine Einigkeit erzielen! Wenn Du sagst, daß Rußland einen Wandel durchlaufen muß und daß es (zumindest aus unserer Sicht) uneingeschränkt wünschenswert ist, daß es so kommen möge, stimme ich Dir sofort zu, ich meinte eben nur, man solle nicht den Ist-Zustand in diesem gleichermaßen faszinierenden wie auch beängstigenden Land durch die Brille des Soll-Zustands sehen bzw. unsere Maßstäbe allzu bereitwillig auf dieses anlegen. Es kann sich so entwickeln, daß die substantiellen Unterschiede kleiner werden, aber es muß nicht so sein. Denn bislang hat sich hauptsächlich die Fassade geändert, nicht so sehr das Innere.
Mir scheint, daß sich in Rußland wieder einmal eine Art des "Zu-spät-Kommens" abspielt wie schon so oft in seiner Geschichte. Erst mußte Zar Peter dem Land westlichen Einfluß einprügeln, der sich fast nur auf die Oberschicht beschränkte, dann wollte Zar Nikolaus das Land ein paar Jahrzehnte nach West- und Mitteleuropa Richtung Industriemacht prügeln, dasselbe versuchte Stalin noch einmal (und schaffte es um den Preis unermeßlicher Opfer mit Ach und Krach), und nach dem Krieg präsentierte sich die angeblich antiimperialistische Sowjetunion als letzte Kolonialmacht im Stile des 19. Jahrhunderts, während die USA längst zu viel subtileren (ich sage nicht, daß zwangsläufig besseren) Methoden der Interessendurchsetzung übergegangen waren. Heutzutage nun denkt man in Rußland anscheinend immer noch in den Kategorien der direkten Machtentfaltung im Vorfeld der eigenen Grenzen. Von einem so entspannten und harmonischen Verhältnis, wie es etwa heute zwischen Deutschland und Österreich herrscht (von privaten Frotzeleien zwischen den Einwohnern mal abgesehen...), sind Rußland einerseits und die Ukraine oder Weißrußland andererseits jedenfalls Lichtjahre entfernt.
Und um zum Sportlichen zu kommen: unter den aktuellen Umständen in Rußland sollte Schalke prinzipiell auf der Hut sein. Wie gesagt, noch ist nichts passiert, aber man wird abwarten müssen, wie die Umarmungen aus Rußland demnächst ausfallen bzw. wo der Punkt ist, an dem man im Verein intervenieren muß.
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Guten Morgen!

Als ich gerade bemerkte, daß sich mein Zigarettenvorrat dem Ende zuneigte und noch eine Nacht mit Vorbereitungen vor mir liegt, machte ich mich auf den Weg Richtung Steele. Ja, man stelle sich vor, daß in Kupferdreh die letzte Tanke um 22:00 Uhr schließt und weit und breit kein Automat vorhanden ist...

Während meiner Fahrt wussten die 0:00 Uhr-Nachrichten zu vermelden, daß sich Rußland um mehr Verlässlichkeit bei der Öl- und Gaslieferung bemühen will. Und wer heute die Bilder aus Sotschi gesehen hat, der wird ebenso zumindest den Eindruck bekommen haben, als gehöre der Dialog zum neuen politischen Repertoire des Alltags.
Wie du schon sagtest: Die Fassade glänzt bereits, aber die Statik des Gesamtbauwerks bedarf noch einer eingehenden Überprüfung!

Die zweite Meldung betraf Gazprom. Der Energieriese bestätigte sein Interesse an "Partnerschaften" mit deutschen Konzernen. Dabei seien aber noch keine konkreten Gespräche zwecks Beteiligungen oder Übernahmen erfolgt. Man habe jedoch vor, mit Aktionären und Vorständen Kontakte aufzunehmen.
Und welches Unternehmen wurde dort als Objekt der Begierde explizit erwähnt? Richtig: RWE.

Das wird noch verdammt lustig... :lol:

PS

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Zitat - geschrieben von PeleusSohn

Das wird noch verdammt lustig... :lol:
PS


Ob das wirklich so lustig wird, wage ich zu bezweifeln... :? :? :? :?
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Machen wir uns nichts vor, Andreas:

Die Tatsache, daß die westeuropäischen Staaten und sogar die USA über kurz oder lang in einen Energienotstand geraten würden, ist keine große Überraschung. Bemerkenswert bleibt allenfalls, wie geradezu hilflos die Politik bis dato auf diese hinlänglich bekannte Prognose reagiert hat.

Moskau muß es mit überschwenglicher Genugtuung erfüllen, wie nun aus dem einstigen kommunistischen Trümmergebilde ein strahlender Palast wird, in dem die bittstellenden Regierungsfürsten der westlichen Welt zur Vorsprache erscheinen dürfen. Während die USA gerade erneut mit dem letzten Aufgebot versuchen, ihre ölverseuchten Interessen im Irak zu wahren, buhlen die vereinten europäischen Nationen mit dem Lockruf der uneingeschränkten Osterweiterung um Putins Gunst.
Dieser machtbewußte und - mit ehrlichem Respekt! - kaltblütige Stratege wird innerlich nur mitleidig geschmunzelt haben können, als Frau Merkel mit wichtiger Miene ihr Interesse an der Aufklärung der beiden Journalistenmorde zum Besten gab.

Gäbe es einen Gott, hätte er Putins schwarzen Labrador vor laufenden Kameras unserer Frau Kanzlerin ans Bein pissen lassen!!! :lol:

Stimmt es nicht nachdenklich, wie handzahm sich Bush und seine europäischen Delegierten geben? Oder hat irgendjemand auch nur das kleinste Räuspern vernommen, als Putin seine russische Privatparty mit tschetschenischen Untergrundkämpfern zum Bestandteil des weltweiten Kampfes gegen den Terrorismus ernannte?

Nein! Die westliche Welt wird sich in Bescheidenheit üben müssen. Rußland und auch China erwachen - und "wir" sind von beiden abhängig: von Rußlands Rohstoffreserven und von Chinas Zugriff auf den asiatischen Wirtschaftsraum. Seitdem man sich dort nicht mehr die Frage stellt, was Lenin und Mao wohl zu allem gesagt hätten, lernen die westlichen Markteilnehmer eine ganz neue Bedrohung kennen: den Staatskapitalismus.

Unternehmen, die wie Gazprom marktwirtschaftlich agieren, aber letztlich immer staatlich gelenkt bleiben werden, führen uns deutlich die Schwächen unserer eigenen Wirtschaftsphilosphie vor Augen. Und wenn es tatsächlich sogar noch geschafft werden sollte, in Rußland und China den Wohlstand der Bevölkerung insgesamt zu vermehren, dann bleibt nur noch die Frage, wie unsere Welt in fünfzig Jahren aussehen wird.
Da erscheint Hillary Clintons Wahlkampfvideo zur Präsidentschaftskandidatur in einem ganz anderen Licht: "Die USA müssen energiepolitisch wieder unabhänginger werden."
Die grobe Marschrichtung hat New Yorks Senatorin zwar erkannt, aber einen der nächsten Urlaube wird das Ehepaar Clinton wahrscheinlich doch auf der Krim verbringen müssen... :wink:


Ein paar Gedanken zur Nachtruhe. Ich geh' jetzt schlafen.

Glück auf!

"Die Realität ist nur eine Illusion aus Mangel an Alkohol..." (Udo Lindenberg)
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Warum sollte Putins Hund nur am Bein von Angela pinkeln ?

Jedenfalls fand ich gut PS, dass du je später der Abend wurde, doch ein wenig deutlicher deine Bedenken geoutet hast.
So, jetzt kannste selbst nachlesen, an welchen Stellen das zum Vorschein kommt.

Übrigens, die Bücher von Anna Politkowkaja sind sehr lesenswert, nicht erst seit dem sie ermordet wurde.

Wenn Gazprom bei RWE einsteigt oder übernimmt , ist das für Rot-Weiss-Essen egal. Die buttern ja eh aktuell kaum noch was in den Verein. Es kann aber auch passieren, dass wir demnächst eine Betriebsmeisterschaft austragen.

Ist an dem Gerücht was dran, dass Nikolai Walujew nächste Saison für Bordon verpflichtet werden soll ?
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Ueberschrift eines Artikels auf WDR VT 144:

GAZPROM kein Interessen an RWE!!!!

Gazprom ist weiter auf der Suche nach Partnerschaften in Deutschland..!!!
Allerdings kein Interesse an RWE!

Habe dies extra nicht im RWE-Thread geschrieben, denn dort wäre es
mit Sicherheit bei einigen falsch verstanden worden...... :P :P :lol: :lol:

Bin nur dafür verantwortlich was ich schreibe - nicht dafür,
was andere verstehen!!!!
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Eine letzte Erwiderung noch, dann soll es das von meiner Seite auch gewesen sein. :wink: :wink: :wink: :wink:
Es ist sicherlich richtig, daß die EU und Nordamerika ihren im weltweiten Vergleich enormen Lebensstandard nur mit unfangreichen Energieimporten aufrechterhalten können. Insofern besteht zweifelsohne eine große Abhängigkeit unsererseits von Rußland.
Ob aber auf hinter der glänzenden Fassade ein dauerhafter Wohlstand entsteht, der mehr als nur ein paar Prozent de Bevölkerung betrifft, wird abzuwarten sein. Denn zur Zeit fehlt dem russischen Finanzboom genau das, was auch schon bei den sowjetischen Wahnsinnsaktionen auf dem Industriesektor fehlte: die Nachhaltigkeit, die Fähigkeit, aus sich selbst heraus zu wachsen. Genau wie die planwirtschaftliche Wirtschaft unter gewaltigsten Kraftanstrengungen bisweilen gigantomanische Projekte durchgeführt hat, die zwar vollendet wurden, aber trotz (oder wegen) derer weiteres Wachstum nur um den Preis genauso hoher Anfangsinvestitionen möglich war, schmeißen die reichen Russen, die über für uns Normalbürger völlig unbegreiflichen Reichtum verfügen, dieses Geld mit vollen Händen zum Fenster heraus anstatt es in irgendeiner Form nachhaltig zu investieren. Man erkauft sich persönliche, kurzfristige Gewinne, und letzten Endes denkt Gazprom im großen Stil ähnlich. Daran, daß auch die russischen Energiereserven nicht unendlich bzw. teilweise kaum zu heben sind, denkt man anscheinend nur recht wenig, aber zumindest für die aktuelle und auch die kommende Generation der reichen Russen geht diese Rechnung sicher auch auf.
An der breiten Masse der Bevölkerung geht das ziemlich spurlos vorbei. Der unglaublich protzige und neureiche Schein von Moskau trügt, denn dort sammeln sich so ziemlich alle Reichen, was in einem Land mit 150 Mio. Einwohnern auch bei kleinen Prozentbeträgen zahlenmäßig eine ziemliche Menge darstellt, die noch dazu extrem auffällig ist. In China dürfte das naturgemäß noch viel mehr ins Gewicht fallen, wobei ich mich zu diesem Land nun wirklich nicht auskenne.
Die Lebensbedingungen der allermeisten Russen in alten Wohnsilos und erst recht auf dem bis heute völlig vernachlässigten Dorf, das sich wohl niemals mehr von den Wunden der stalinistischen Gewaltmaßnahmen erholen wird, sind in den letzten Jahren kaum besser geworden, insofern befürchte ich für diese Menschen auch, daß die in 50 Jahren ähnlich sein werden wie jetzt. Natürlich ist Rußland keine Dritte-Welt-Land, wie so manche rührige Reportage im Fernsehen vermitteln möchte, aber das alltägliche Leben ist für die allermeisten Leute dort viel komplizierter und sorgenreicher als wir uns das überhaupt vorstellen können.
Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß Rußland, wenn sich nicht ganz gravierend viele Strukturen ändern, wofür ich zur Zeit nicht den allergeringsten Hinweis sehe, in absehbarer Zeit wirklich wirtschaftlich konkurrenzfähig sein wird im Sinne einer sich selbst tragenden modernen Volkswirtschaft.
Wie anders ist doch etwa der Umgang mit dem (damals unerwarteten) Reichtum aus dem Ölgeschäft in Norwegen! Die Rücklagen reichen für Jahrhunderte nach dem Versiegen der letzten Ölquelle, um dem gesamten Volk den heutigen, schon sehr hohen Lebensstandard zu erhalten. Wenn in Rußland dagegen irgendwann mal Sense ist mit dem Vorräten, ist auch Sense mit dem Reichtum, weil man, genau wie in der arabischen Welt, keine wirklich zukunftsträchtigen Rücklagen anlegt, sondern in der Gegenwart alles verpraßt.
So, das soll es jetzt auch wirklich gewesen sein, sonst übernehmen die Russen jetzt schon die Macht bei Schalke... Kommt noch früh genug... :wink: :wink: :wink: :wink:
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Moin, Happo!

Zitat - geschrieben von Happo
Jedenfalls fand ich gut PS, dass du je später der Abend wurde, doch ein wenig deutlicher deine Bedenken geoutet hast.


Ja, es gibt meinerseits tatsächlich erhebliche Bedenken gegenüber den aktuellen Entwicklungen. Ich versuche allerdings, mich in dieser Meinung weitestgehend nicht von Klischees leiten zu lassen.
Und ich bin bemüht, optimistisch zu bleiben - nicht vorbehaltlos, aber dennoch offen für andere Sichtweisen.

Wenn du Andreas ersten Beitrag zu diesem Thema liest, steht hinter allem unausgesprochen die Unsicherheit der westlichen Nationen, nicht genau zu wissen, welchen Kurs Rußland in Zukunft nehmen wird. Aber daß die einzigen Alternativen nach wie vor nur der Dialog und der Versuch einer konstruktiven Zusammenarbeit sind, steht für mich außer Frage.

In einer Großen Anfrage zur Ostpolitik der rot-liberalen Koalition im Jahre 1970 formulierte der CDU-Abgeordnete von und zu Guttenberg (der hieß wirklich so :lol: ), daß man ein Unrecht nicht dadurch zu Recht machen könne, indem man eine unrechtmäßige Tatsache als unverrückbare Realität akzeptiere.
Er meinte damit die damals im Raum stehende Anerkennung der DDR durch die Bundesrepublik Deutschland und argumentierte weiter, daß Hitlers Unrechtsregimes niemals legitimiert worden wäre, auch wenn es 37 Jahre existiert hätte. (pers. Anmerkung: von 1933 bis 1970)

Was er - witzigerweise - vor heute ebenfalls 37 Jahren mit dieser Polemik natürlich noch nicht vorhersagen konnte, war die aktuelle Annäherung Rußlands an Westeuropa. Eine solche Prognose hätte jeglicher zeitgenössischen Sicht widersprochen.

Was heute für uns gilt und schon 1970 für von und zu Guttenberg galt, hat Platon in einem wunderbaren Aphorismus zum Ausdruck gebracht: "Wir sitzen am Ozean der Unwissenheit. Und manche schwimmen sogar darin."


Glück auf!

"Die Realität ist nur eine Illusion aus Mangel an Alkohol..." (Udo Lindenberg)
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Zitat - geschrieben von PeleusSohn

Was heute für uns gilt und schon 1970 für von und zu Guttenberg galt, hat Platon in einem wunderbaren Aphorismus zum Ausdruck gebracht: "Wir sitzen am Ozean der Unwissenheit. Und manche schwimmen sogar darin."


Ich schlage vor, daß wir die aktuelle Debatte mit diesem wirklich hervorragend passenden Aphorismus schließen, denn in dem Punkt gebe ich Dir uneingeschränkt Recht! 8) 8) 8) 8) 8)
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Zitat - geschrieben von RWE-Andreas
Ich schlage vor, daß wir die aktuelle Debatte mit diesem wirklich hervorragend passenden Aphorismus schließen


Vorschlag angenommen! :wink:

PS

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das ist bitter, Pander ist wieder verletzt!!
Bänderriss im Sprunggelenk, sechs Wochen Pause....

Oh RWE!
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Moin!

Mit Panders Rückkehr begann unser Aufschwung: Stabilität auf der linken Abwehrseite, offensive Akzente, granatengeile Flanken und Standards, neues Selbstbewußtsein der ganzen Mannschaft.

Kein Ausfall eines anderen Spielers hätte mich so schocken können wie diese Hiobsbotschaft. Und wenn man Panders bisherige Leistungen genauer betrachtet, könnte seine erneute Verletzung sogar im Titelkampf von entscheidender Bedeutung sein.

VERDAMMTE SCH*****!!!

"Die Realität ist nur eine Illusion aus Mangel an Alkohol..." (Udo Lindenberg)

Du musst dich anmelden um Beiträge schreiben zu können. In geschlossenen Themen kann nicht mehr geschrieben werden.

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