MSV Duisburg
Budget-Lücke kein Thema im Team - der Trainer hat große Pläne für die neue Saison

Der MSV Duisburg reist an diesem Donnerstag, 11. Mai 2023, zum FC Ingolstadt. Am Freitag steht das Duell an. Vor dem Match sprach der Trainer auch über die Ziele in 2023/2024.

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Ich finde es schon etwas befremdlich sich das Ziel 2. Bundesliga in spätestens zwei Jahren zu setzen, wenn noch nicht einmal die nächste Drittligasaison finanziell endgültig abgedeckt ist. Vielleicht wäre ein wenig mehr Demut und die Konsolidierung der Finanzen angebrachter. Ein Aufstieg auf Pump geht meistens knallhart in die Hose.

Wobei erstmal jemand da sein muss, der etwas zu verpumpen hat.

Also, wenn mein Arbeitgeber in finanzieller Schieflage ist, dann beschäftigt das mich und ein zahlungsfähiger Arbeitgeber hat oberste Prio und somit wird das für die Spieler, welche über das Ende der Saison beim MSV Vertrag haben auch ein Thema sein!

@Preußen Tom ich denke du hast dich nicht so richtig mit den Internas und der Situation des MSV befasst, sonst würdest du nicht von Demut schreiben, nur weil da jemand 2025 als Aufstiegsziel ausgibt. Aufgrund diverser Verfehlungen und Fehleinschätzungen, sowie Egospielchen bei Sponsoren, Lichtgestalten und Bauunternehmern sind wir wahrscheinlich sogar finanziell dazu verdammt spätestens 2025 aufzusteigen, denn die 3.Liga und das hat unser derzeitiger Vorstand schon verlautbaren lassen, ist auf Dauer nicht stemmbar und wir fahren jedes Jahr ein paar Millionen Miese ein. Das Ganze hat immer noch mit der Zeit vor dem Lizenzentzug und den damals Verantwortlichen zu tun und sogar noch früher. Das Hauptproblem aber war der Neubau des Stadions und den Rückzahlungen, die man völlig falsch geplant hatte und immer nur Bundesliga vorausgesetzt hat. Hier wäre ein Konzept für die Staffelung abhängig von der Ligazugehörigkeit sinnvoll gewesen, aber der Sonnenkönig sprach damals sogar von CL. Ja, da wäre mehr Demut und vor allen Dingen bessere Planung notwendig gewesen.

@Gmeurb

Hat der MSV aber nicht schon mal vor ein paar Jahren einen Schuldenschnitt gemacht, damit die finanzielle Lage verbessert werden konnte? Ich meine mich jedenfalls daran erinnern zu können. Spätestens da hätte man die Stadionfinanzierung auf neue Füße stellen müssen und eine vernünftige Liga abhängige Bezahlung finden müssen. Die Stadiongesellschaft, nach meiner Kenntnis die MSV Duisburg Stadionprojekt GmbH & Co. KG, hatte ja zudem noch zusätzliche Einnahmen aus der Vermietung an den KFC Uerdingen bevor diese nach Lotte umgesiedelt sind.
Zurück zum Schuldenschnitt, der in 2014 vollzogen wurde. Wie ich nachgelesen habe, erließen die Gläubiger dem MSV damals rund 12 Millionen Euro. Das entsprach rund 80% der Schulden. Lediglich die DFL bestand auf ihre gesamte Forderung von 400.000 Euro. Und jetzt befindet sich der MSV wieder an einem Scheideweg. Neun Jahre später ist die Lizenz wieder in Gefahr, weil Teile der Finanzierung durch den Ausstieg und der damit verbundenen Rückforderung eines Darlehns von einem Sponsor zum Ende der derzeitigen Spielzeit ansteht.
Es mag ja sein das die Kosten für das Stadion nicht unerheblich sind. Am Ender der Spielzeit 2019/2020, in der Preußen Münster leider absteigen musste weil der Etat aus Spargründen extrem nach unten gefahren wurde, hatte der MSV seine Schulden wieder von 4,7 Millionen Euro auf 7,1 Millionen Euro anwachsen lassen. Das war im Jahr 2021. Tagesaktuelle Zahlen kenne ich leider nicht. Nun stellt der Reiseveranstalter, der dem MSV ein Darlehn in 2013 in Höhe von 3,3 Millionen Euro zur Verfügung stellte und welches über mehrere Jahre bis heute immer wieder gestundet worden ist, fällig.
Für mich stellt es sich eigentlich somit dar, dass man all die Jahre auch weiterhin über seine Verhältnisse gelebt hat. Und man möchte dieses auch weiterhin tun, denn für den Aufstieg in die 2. Bundesliga bedarf es eines entsprechenden Kader. Dieser ist aber im Regelfall deutlich teurer. Gut, man kann mit sehr viel Glück und ein bisschen Geschick auch eine Mannschaft mit jungen und nicht so teuren Spielern aufbauen. Ob das aber dann in zwei Jahren machbar ist, lasse ich mal dahingestellt. Also wird es wohl weiterhin dabei bleiben, mehr Geld auszugeben, als man einnimmt.

Ach so: Die Mannschaft interessiert es nicht, und den Trainer!
Ahh ja, interessant.
Entweder ist der Artikel frei erfunden, oder die Verarsche geht in die nächste Runde.

@ PreußenTom

Zu meinen etwas zu wissen und wirklich die richtigen Fakten zu kennen sind schon 2 verschiedene Paar Schuhe. In der 2. Liga hat der MSV sogar immer seine Verbindlichkeiten abbauen könnnen. Im Zeitraum 2020 - 2022 war, viele haben es anscheinend schon vergessen, Covid 19. Das hat die zuschauerstarken Vereine wie den MSV besonders hart getroffen. Allein dadurch fehlten dem MSV pro Spielzeit zwischen 3,5 - 4 Millionen Zuschauereinnahmen plus Einnahmen durchs Catering pro Heimspiel. Nachvollziehbar warum die Schulden beim MSV angewachsen sind. Der Großteil der Stadionmiete des KFC Uerdingen wurde meines Wissens nicht bezahlt und ist durch die Insolvenz auch nicht einbringbar. Alle Verbindlichkeiten mussten während Corona aber natürlich weiter bedient werden. Kaiserslautern musste deswegen Insolvenz anmelden und andere Traditionsvereine wie 1860, Dresden etc. tragen einen ähnlichen Rucksack mit sich herum.
Soweit ich mich erinnern kann ist Preußens Münster damals nicht wegen des zu kleinen Etats abgestiegen(Preußen lag da im Mittelfeld), sondern weil die sportlich Verantwortlichen voll in die Grütze gegriffen hatten. Ähnlich wie beim MSV in den letzten beiden Spielzeiten. Nur ist der nicht abgestiegen.

Und nun zu der von Reviersport genannten Budgetlücke. Diese Geschichte beruht auf eine dürre Pressemitteilung des MSV auf der Vereinsseite, dass man die Lizenz für die kommende Spielzeit mit Auflagen erhalten hätte, aber noch aufgeführte Aktiva nachweisen müsste. Das Geld ist also da muss aber noch belegt. Diese Geschichte bespielt Reviersport unverdrossen jetzt seit ungefähr 4 Wochen ohne irgendwelche Fakten zu kennen oder belastbaren Informationen zu haben. Soweit zu der Glaubwürdigkeit von Reviersport!

Auch beginnt die Rückzahlung des Darlehns von SLR nicht nach Ende dieser Spielzeit sondern die Stundung läuft bis zum Ender der Saison 2024/25. Auch bleibt SLR für die kommende Saison weiterhin Sponsor und wird den vertraglichen Verpflichtungen im vollen Umfang nachkommen. Das abschließend nochmal zur Klarstellung.

Weniger. Die haben oft keine Familie oder keine Immobilie, die sie abbezahlen müssten. Die können dann ablösefrei woanders hin und die meiste würden auch unterkommen.

Der nicht mehr ganz junge Stoppelkamp baut wohl für seine Zukunft auf den MSV, den würde das insofern sicher treffen. Für die meisten anderen wäre es nur was unbequem. Ansonsten siehe 2013. Die sind alle warm und trocken untergekommen.

@Keeper63

Was den SCP betrifft, so war der Tabellenstand nicht im Mittelfeld, sondern stetig unten drin. Zuletzt betrug der Etat nur noch 2,7 Millionen Euro, was für die dritte Liga sehr gering war.
Die Informationen zum MSV habe ich nicht aus Artikeln des Reviersport, sondern aus anderen Quellen lesen können. Sicherlich spielte Corona auch eine gewisse Rolle, was die Finanzen angeht. Darunter hatten viele Vereine zu leiden. In Münster war es 2021 ähnlich, nur nicht in dieser Größenordnung. Genau wie der MSV für 2022 einen Gewinn ausweisen konnte, traf dieses auf Münster ebenfalls zu.
Die Stadiongesellschaft ist ja eine eigenständige Firma, die eigene Bilanzen erstellt. Inwieweit das auf ein mögliches Ergebnis der MSV GmbH & Co. KGaA Auswirkung in deren Bilanz hat, vermag ich nicht zu sagen. Fakt ist aber, dass ein 3,3 Millionen Euro Darlehn seit Jahren jedes Jahr aufs Neue von SLR gestudnet wird. Dieses Darlehn wurde bereits 2013 dem MSV gewährt. Die Stundung scheint auch bereits vor Corona erfolgt zu sein. Es ist richtig, dass es nochmals eine Stundung bis Mitte 2024 ausgesprochen wurde. Jetzt darauf zu hoffen schnell aufzusteigen, ist schon ein sehr wagemutiges Unterfangen. Was wenn dieses nicht gelingt?

@ Preußen Tom

Covid hat Vereine mit großer Fanbase und Zuschaueraufkommen wesentlich härter getroffen als andere Clubs. Der Anteil der Einnahmen durch Eintrittsgelder, Catering und Merchandising ist wesentlich höher. Vergleiche da mal Viktoria Köln oder Verl mit dem MSV. Es kommt ein eindeutiges Ergebnis heraus. Und nochmal die angebliche Liquiditätlücke ist von RS an den Haaren herbeigezogen oder brsser aus einer Pressemitteilung herausgelesen worden.
Die Stundung von SLR geht bis 2025.
Für einen Verein wie den MSV mit einem erfolgreichen NLZ, dieses Jahr 4 Eigengewächse in der 1. Mannschaft etabliert, und einer Frauenmannschaft in der Bundesliga ist ein Spielbetrieb in der 3. Liga auf Dauer nicht darstellbar. So einfach ist das.

Die Daten der Stundung habe ich nicht aus dem Reviersport. Dort wo ich es gelesen habe, das kam direkt aus dem Duisburger Umbfeld sowie aus einer weiteren Veröffentlichung, war bis Mitte 2024 die Rede. Die Stundung wird immer jährlich verlängert. Wenn es tatsächlich bis 2025 der Fall sein sollte, widerspricht dieses allen anderen Veröffentlichungen. Dies ist auch deshalb mehr als glaubhaft, weil sich SLR ab Mitte 2024 als Sponsor zurück ziehen wird.
Die finanzielle Schieflage ist doch nicht erst mit Corona oder dem Abstieg aus der 2. Liga in 2019 entstanden. Das zieht sich seit dem Schuldenschnitt in 2014 bis heute durch. Selbst die Aufstiege in die 2. Liga konnten zu keinen nachhaltigen Konsolidierung der Finanzen führen.
Damit wir uns hier nicht falsch verstehen, ich will das der MSV in der Liga bleibt. Mir ist ein solcher Traditionsverein um Längen lieber, als ein durch einen Mäzen aufgepeppter Emporkömling ohne Fanbase. Die Finanzlücke zu schließen wie es der DFB verlangt, scheint eben nicht so einfach zu sein. Es ist halt von einem Betrag in siebenstelliger Höhe die Rede. Und diese Forderung des DFB wird seine Gründe haben, auch wenn der MSV diese anfechten will. So ein bisschen läuft auch hier die Zeit davon, weil der Nachweis bis Anfang Juni zu erbringen ist.
Als Fan sollte man sich auch nicht blenden lassen, die sportlichen Ergebnisse in der noch laufenden Saison haben auch ihre Gründe. Seit der ersten Corona Saison, wo man vor der Unterbrechung in 2020 auf Platz 1 stand und am Ende nicht aufgestiegen ist und 5. wurde, läuft es sportlich nicht mehr rund. Auch das hat unmittelbar mit den Finanzen zu tun. Woher will man also das Geld nehmen, um damit eine aufstiegsfähige Mannschaft zusammenstellen zu können?
Der MSV ist doch kein Einzelfall. Immer da wo die finanzielle Seite auf tönernen Füßen steht, sieht die sportliche Situation auch nicht zum Besten aus. Schalke, Hertha, HSV sind doch hier Paradebeispiele für diese Lage. Und es ist doch ein Aberglaube anzunehmen, mit dem Aufstieg und den höheren Fernsehgeldern und womögölich mehr Zuschauern schafft man den finanziellen Turnaround. Im Regelfall wird doch einfach das eingenommene Geld auch wieder in die Mannschaft investiert und am Ende werden die Schulden nicht abgetragen. Man will ja sportlich mit den Ligakonkurrenten mithalten können. Es wäre nciht das erste Mal, dass bei einem weiteren Abstieg der Schuldenstand trotz der Mehreinnahmen weiter gestiegen ist.


Zuletzt modifiziert von PreußenTom am 11.05.2023 - 23:11:37

@Preußen Tom

Sogar im Käseblatt Reviersport ist das korrekte Datum in einem Artikel angegeben:

Nach monatelangen Auseinandersetzungen zieht Sponsor Schauinslandreisen beim MSV Duisburg die Reißleine. Vereinsdarlehen bis 2025 gestundet.

Evtl. mal eigene Quellen mit Anderen abgleichen und mal zurücktreten um seine eigene vorgefertigte Meinung überprüfen. Aber was schreibe denn, es ist ja viel leichter in seiner eigenen Welt zu leben und dementsprechend nach Nachrichen bzw. nach Fakten zu suchen.

Ich bin MSV-Fan, aber bestimmt nicht verblendet und schätze die Lage des MSV alles andere als rosig ein. Das von Dir gezeichnete Bild ist Meinung. Ich schätze die die momentane Lage anders ein und benutze auch nicht Worte wie scheint oder sieht so aus.
Die zwei Jahre Abstiegskampf waren nicht den finanziellen Möglichkeiten geschuldet, sondern würden von schlechten Entscheidungen und Fehleinschätzungen der sportlichen Leitung verursacht. Die Entlassung von Lieberknecht und die daraus resultierenden katastrophalen Trainer-und Spielerverplichtungen haben den MSV in diese Lage gebracht. Deswegen musste Ivo Grilic auch gehen.


Zuletzt modifiziert von Keeper63 am 12.05.2023 - 08:29:39

Ich warte jetzt erst einmal ab, was bis zum Stichtag Anfang Juni passieren wird. Danach besteht ja immer noch die Möglichkeit, die Lage eventuell neu zu beurteilen.

Am Stichtag wird gar nichts passieren außer das die Lizenz endgültig bestätigt wird (wahrscheinlich aber erst ein paar Tage später). Und alle Welt bei Rwesport wird wieder völlig überrascht sagen "Huch, wie kann das denn sein?".

Vielleicht gibt's auch von höchster Stelle (Brausch, Wozi) einen "MSV ohje ohje - da lob' ich mir doch unseren Readaktionspartner RWE"-Kommentar. Ansonsten wiederholen wir das nächstes Jahr wieder mit einer anderen Zahl, dem selben Gestöhne und vor allen Dingen demselben Ausgang.