Fangen wir doch mit der positiven Nachricht des Tages an: Dass Anthony Losilla der richtige Mann am richtigen Platz ist, können die VfL-Fans praktisch jede Woche verfolgen. Dass er sich beim VfL wohl fühlt, darf man angesichts seiner stabilen Leistung vermuten. Und dass er nun seinen Vertrag um ein Jahr verlängert hat, ist auch Ausdruck der gegenseitigen Wertschätzung. Seine 32 Jahre merkt man dem Franzosen nicht an. „12,8 Kilometer“, sagte Sportchef Sebastian Schindzielorz, sei Losilla beim 2:0-Erfolg in Duisburg gelaufen, zudem sei Cleverness ein herausragendes Merkmal seiner Spielweise. Außerdem, so Schindzielorz weiter, „ist er ein absolutes Beispiel für die Jüngeren, wie man sich in der harten Fußballwelt verhalten muss“.
Keine Personalnot in Sicht
Anthony Losilla wird auch am Sonntag in Flensburg alles dafür tun, damit der VfL erfolgreich sein kann. Beim angestrebten Sprung in die zweite Runde des DFB-Pokals nicht mithelfen können indes die gesperrten Sidney Sam und Jan Gyamerah. Dass Gyamerah in der Vorsaison beim Pokalaus in Paderborn Gelb-rot gesehen hatte und deshalb nun eine Zwangspause einlegen muss, war in der öffentlichen Wahrnehmung bislang untergegangen. Jetzt hat also auch er ein freies Wochenende. Ebenso wie der erkrankte Sebastian Maier, der auch gestern noch nicht wieder trainieren konnte. „Für Maier reicht es leider nicht“, sagte VfL-Trainer Robin Dutt. Von Thomas Eisfeld und Jannik Bandowski ganz zu schweigen.
Personalnöte brechen deshalb aber noch nicht aus beim VfL. Immer noch gibt es mehr Kandidaten als Plätze in der Startelf, und es haben sich die Anzeichen gemehrt, dass einige Akteure in diese Startelf reinrotieren könnten. „Wir reden ja davon, dass alles eng zusammenliegt“, sagte Dutt, der „zwei, drei Änderungen“ in Betracht zieht.
Infrage kommt natürlich in erster Linie die Torhüterposition. Viele Klubs gewähren ihrer Nummer zwei Spielpraxis im Pokal, auch um ihr Vertrauen damit auszudrücken. Warum sollte das für Felix Dornebusch nicht gelten? Denkbar ist auch, dass Timo Perthel diesmal auf der linken Seite beginnt, ansonsten wird wohl der Abwehrverbund nicht angetastet. Aber im Mittelfeld könnte mal wieder Vitaly Janelt in die Startelf rutschen - möglicherweise in einem 4-4-2-System mit den zwei Stürmern Lukas Hinterseer und Silvère Ganvoula.
Vielleicht erhielte dann auch – neben Danilo Soares – Robbie Kruse eine kleine Verschnaufpause auf der Einwechselbank. Schließlich war der Australier trotz seines verspäteten Trainingsauftaktes wieder sehr schnell auf der Maximalbelastung. Einen Angreifer wie ihn auf der Bank zu haben, ist zudem ja auch keine schlechte Option. Und die Hereinnahme von Ganvoula würde Sinn machen, weil die SC Weiche Flensburg 08 sehr auf ihre Physis baut. Blieben noch die Außenpositionen im Mittelfeld. Tom Weilandt und Milos Pantovic spielen dabei sicher eine Rolle.
Weilandt wartet nach seiner Rückkehr immer noch auf die ersten Spielminuten. „Wir wollen den Konkurrenzkampf hochhalten“, hat Robin Dutt im Zusammenhang mit seinen personellen Überlegungen gesagt. Der VfL-Trainer will dabei jedoch „keine Experimente“ eingehen. Denn ein Erfolg im Pokal, so Sebastian Schindzielorz, könne auch ein „positiver Treiber durch die Saison“ werden.
Autor: Michael Eckardt