Es war der große Transfer-Hammer des vergangenen Wochenendes. Am vergangenen Sonntag gab Bundesligist Schalke 04 im Rahmen der Saisoneröffnung bekannt, dass U21-Nationalspieler Thilo Kehrer zu Paris St. Germain wechseln werde. Der Verkauf des Abwehrspielers, dessen Vertrag bis zum 30. Juni 2019 lief, bringt den Königsblauen eine satte Ablösesumme in Höhe von 37 Millionen Euro ein.
Nur noch letzte Formalitäten seien zu klären, hieß es am Sonntag. Dies wurde inzwischen erledigt. Am Donnerstag wurde der Wechsel Kehrers als perfekt gemeldet. Der 21-Jährige unterschreibt einen Fünf-Jahres-Vertrag beim neuen Verein des ehemaligen BVB-Trainers Thomas Tuchel. „Die wirtschaftliche Dimension dieses Transfers und der Wunsch von Thilo, das Angebot von Paris Saint Germain annehmen zu wollen, haben uns dazu bewegt, diesen Wechsel zu befürworten“, erklärte Schalkes Sportvorstand Christian Heidel in einer Mitteilung.
Kehrer ist nicht das erste Eigengewächs aus der berühmten Schalker Knappenschmiede, das den Verein für viel Geld verlassen. Alleine die Verkäufe von Manuel Neuer, Julian Draxler, Leroy Sané und Kehrer haben Schalke rund 160 Millionen Euro eingebracht. Auf die Profikarriere vorbereitet wurden sie alle von Norbert Elgert. Seit 1996 ist er als Jugendtrainer auf Schalke tätig. Er hat sich einen Ruf als Veredler der Knappenschmiede gemacht.
Dass einer seiner ehemaligen Spieler dem Klub erneut viel Geld eingebracht hat, sei, "für unsere Vereine eine große Sache", betont Elgert. "Die Knappenschmiede hat in der Vergangenheit sehr viel Geld eingebracht, es sind nun rund 200 Millionen Euro. Das ist schön und das wollen wir auch weiterhin tun", sagt er auf Nachfrage dieser Redaktion.
In seiner letzten Spielzeit unter Elgert war Kehrer Kapitän der Schalker A-Jugend und gehörte zu den Leistungsträgern. Zur Saison 2015/16 rückte er in den Profikader. Drei Jahre später verlässt er das Ruhrgebiet und spielt künftig für einen der größten Vereine der Welt. Sein Ex-Trainer sieht den erneuten Abgang eines Schalker Nachwuchsspielers auch mit einem weinenden Auge. "Natürlich tut mir das etwas weh, dass kaum einer von den Jungs, die hier groß geworden sind, noch da ist. Aber so ist leider das Geschäft", erklärt der U19-Trainer.
Elgert glaubt, dass sich Kehrer im Star-Ensemble um den Brasilianer Neymar langfristig durchsetzen kann. "Ich traue es ihm zu, sonst hätten sie ihn nicht geholt. Aber natürlich wird es nicht leicht für ihn. Er geht zu einer Champions-League-Mannschaft auf Top-Niveau."